80 wie S w a in s o n Classif. p. 3 3 5 gerade S o n n e r a t s Vogel genannt hat. S c h l e g e l unterscheidet
ihn als die kleinere R a c e : H. coromanda minor im Vcrgleicli mit folgender Art.
Ich kann in S o 'n s e r a t s Beschreibung uud Abbildung keinen Grund auffinden, weshalb sein
Vogel von dom unsrigen vevschiedcu sein soll, da wir auch wissen, divfs mehrere Arten des
indischen Continents zaigleich auf den Inseln Vorkommen können. Im brittisclicn Museum
finden sich drei indische Exemplare aus ' r e n a s s e r im und N e p a l , während der unsrigo
von B o r n e o ist. Dresdener Museum.
38. C . S c l s l e g e l l i B o n a p a r t e . — t. CCCCV. 3090—91. Von A. c o r o m a n d a
L a t h ., wenigstens von den Exemplaren von Sumatra und Borneo verschieden durch I ) bedeutendere
Gröfse. 2) geringere Breite des Schnabels am Grunde, 3) längere F lü g e l, welche
weniger gerundet, deren Schwmgcn also mehr ungleich s in d . 4) der Streif auf dem Hiutcrrücken
zieht weit stärker in himmelblau als in weifs, 5) der rtoletc Aufing des Gefieders ist
minder lebhaft und verliert sich fast ganz an den Seiten des Kopfes und Halses so wie auf
der Unterseite, wo das lebhafte rothbraun ohne Anflug hervortritt. Flügellängc 4 " 6 " ',
Schuabelbreite etwas über 7 '" . Erste Schwinge so lang als sechste , 2to etwas länger als
4te, und ein wenig kürzer als dritte längste. Dev viólete Anflug verbreitet sich über die
rothbraune Grundfarbe der Oberseite und der Flügel. J u n g minder lebhaft gefärbt, die
Federn der Unterseite von der Kehle au bis über den Bauch schwärzlich gesäumt. H. coromanda
maior T e jo i . S c h l s g . F n . jap. 75. 1,‘t. XXXIX. ad. et juv. J a p a n : v. S ie b o l d .
* V I 1 I . R A i n p h a l c y o u R c h b . — Nat. Syst. d. Vög. Sppl.— Schnabel unförmlich
grofs, am Mundwinkel klaffend, Firste platt, jederseits dicht neben der Fläche eine Uängs-
fuvche. Nasenlochfurche fehlt.
a .) g e n u i n a e , eigentliche.
*39. I t . c a p e i i s i s (Alcedo — L.) R. — t, CCCXCIX. 3072—73. Oberkopf bis unter
das Hinterhaupt brätmlichgrau, Kopfseiten und Hals fahl, Eückenstreif lasurblau, Flügel 5 "
lang, schwärzlichgrau spangrün überlaufen, Schwanz schwärzlich indigbläu schillernd, Kehle
und Gurgelgcgend blafs fahhvoifs, übrige Unterseite rostgclblich, Schwingen graubraun unter-
seits sowie die Sclnvanzfedern glänzend grau und weifsscliaftig wie bei allen folgenden Arten.
Schnabel und Beine korallcnroth. — J u n g e r V o g e l : kleine und gröfse Schulterdeckcn
fall! gesäumt, Brustfedern von feinem schwarzen Fimktrande umzogen.— Ich m e s s e : U l " ,
Schnabelfirste 2 " 8 " ', -spalte 3 " 4 '" , Höhe am Kinn 10"', Breite 11"', Dillcnkante 1" 10"',
Fittig 5 " . Schwanz 3 " 6 " ', LauffiVz"', Mittclzehe lU " , Nagel 4 " ', Aufsenzehe lO'/z'", Nagel
3 '" , Innenzehc ö '/z '" , Nagel 2 '/2 '" j Ilinterzehe 5 '" , Nagel 3 '" , Höhe desselben l ’/a'"- — Ein
Exemplar mit eigenthümlich aufwärts gebogenem Schnabel, welches ich für jung h alte, da
es noch gesäumte Federn hat, bildete ich hinter dem alten Vogel ab. — Es scheint dafs
B r is so n ’s IV. pl. XXXVI. F . 3. als M. p. du Cap de Bonne Espérance die erste gewesen
die p. 488 als Ispidina capitis bonac spei nach einem Exemplar der Sammlung des
Abbé A d br v gut beschrieben wird. Dann wurde der Vogel in den pl. enl. 590 mit verschossenem
Schnabel gemalt und als M. p. k gros bec. p. 62 angedeutet. Am Vorgebirge
der guten Hoffnung, überliaupt S ü d - und S ü d o s t a f r ik a . Dresdener Museum.
*40. R . s ; u r i a l P e a r s . — t. CCCXCIX. 3075. Gesicht und Oberkopf bis unter den
Hinterkopf erdbraun, Hals und Unterseite rothgelb, Brustfcilern mit schwarzem Piiuktsaum;
Flügel, Schulterdecken und Schwanz dunkelspangi’ü n , Kücken hell spangrün, Schwingen
schwarzbraun, Schnabel und Beine roth. Ich m e s s e U 2", Schnabelfirste 2 " 10'", -spalte
3 " 5 " ', Höhe lU " , Breite 1", Dillenkante I " 10"', Fittig 6", Schwanz 4", L a u f9 " ', Mittelzehe
1", Nagel 3Vs'", Aufsenzehe 11'/z'", Nagel 3 " ', Innenzehe 7 V2'"» Nagel 2 V2'" , Hinter-
. zehe 5 '" , Nagel Z^¡í". — Der gröfscrc Vogel ist in allen 'fheilen dunkler und brillanter gefärbt
als R. c a p e n s i s und seine einzelnen Verhältnisse nach Vergleichung von zwei Exemplaren
verschieden. „Seine Stimme ist sehr laut und unangenehm“ schreibt mir Mr. B r o d ie . In
S ü l l i n d i e n . Ich erhielt Um von T e n a s s e r im und von C e y lo n . Dresdener Museum.
*41. R . J a v a i i a (A I c .—B o d d a e r t . ) Rc h b . t. CCCXCVIII b. 34O6. Gesicht und Oberkopf
bis hinter den Hinterkopf erdbraun, Hals- und Unterseite schön rostroth, Rücken glänzend
spangriin, Flügel 5 " 2 " ' lang, dunkel und glänzend blaugrün, Schsvingcn schwarzbraun,
blau gesäumt, Schnabel und Beine korallcnroth, ersterc spitzcwärts so wie die Nägel schwärzlich.
— Ich m e s s e genau wie B ü f fo n und gm e l in 12", Schnabelfirste 2 " 9 " ', -spalte 3 " 6 '" ,
Höhe 9V2" ', Breite 1", Dillcnkante2 " 4V2" ', Fittig 5 " 2 '" , Schwanz 3 " 4 " ', über die Flügelspitzen
hinaus 1" 6 '" , Lauf 6 '" . Mittelzehe 11 V2'" , Nagel 4 '" , Aufsenzehe lU " , Nagel 3 '" ,
Innenzehe 63/*'", Nagel 3 '" , Hinterzeiie4 '" , Nagel 3V i" '-— Ilic kleinste und am brillantesten
gefärbte Art unter den Verwandten. Der Schnabel hat eigene V erhältnisse, ungeachtet kleiner
als der der vorigen ist seine Dillenkante länger und der KelJraum zwisclien den Kiimladen-
ästen kürzer; jedenfalls geniefst er deshalb kleinere Fische, da der Kehlsack sich nicht so bedeutend
ausdehnen kann. Der in den pl. enl. 757. abgebildete M. p. de Java, den B u f f o n
p. 67 als M. p. à tête ct cou couleur de paille beschreibt, scheint ungeaclitet des auf Rücken,
Flügeln und Schwanz erhaltenen und richtig dargestellten brillanten Colorits ein altes, verschossenes
Exemplar gewesen zu sein, da bei diesen Vögeln die Färbung aus den blauen
und grüben Nüancen desto standliafter ist, jemehr die rothbraunen und braungelben im Einflüsse
des Lichtes verschiefsen. Bei dieser Abbildung ist also Kopf, Hals und Unterseite
blafs weifsgolb oder strohfarbig, wie B ü f f o n sagt, längs über den Kopf und hinter den
Ohren bemerkt man nur kleine braune Büschelchen, entweder noch nicht ganz ausgebleichte,
oder unentwickelte Federchen, jedenfalls aber Beweise dafür, dafs der Oberkopf des Vogels
eigentlich braun ist. Um so unpassender nannte daher L a tham denselben W h i t e - h e a d e d
K i n g s f i s h e r und Gm e l in mit ihm A le . I c u c o c e p h a l a , wälirend B o d d a e r t in seinem
Tableau über die pl. enl. den geographischen Namen vorgezogen, auch S h aw ihn A. j a v a -
n i c a genannt hatte. Da es nothwendig ist, diese Darstellung mit der unsrigen zusammen
zu halten, so fuge ich wenigstens eine kleine Copie derselben bei: vgl. t. CCCXCIX. 3075.—
T bm minck erkannte jedenfalls diese schöngefdrbte kleine Art noch nicht, als er pl. col. 391
beiläufig pl. eul. 757 für ein double emploi von 590 und für zu brillaut illuminirt erklärte.
Vertritt die verwandten Formen auf den Inseln im indischen Archipel. J a v a , S u m a t r a ,
B o r n e o , ich habe ihn von M a l a c c a : Mr. V e r r e a u x . Dresdener Museum.
*42. H . n i i i a u r o p t c r » (Haleyon—P e a rs .) Rchb. t. CCCXCVIII b. 3407. — Kopf,
Hals und ganze Unterseite gleichfarbig lebhaft löwcngelb, Rücken hellhimmelblau glänzend, Mantel,
Flügel und Schwanz bisterbraun, Schnabel und Beine einfarbig roth. — Ich m e s s e 1 '2 " 6 '" ,
Schnabelfirste 2 " 10"', -spalte 3" 5 '" , Höhe 10'", B r e ite l" , Dillenkante 2 " 4 '" , Fittig 5 " 4 '" ,
Schwanz 3 " 10'", L auf 7 '" , Mittclzehe I " , Nagel 3 '" , Aufsenzehe IIV 2'" . Nagel 3 " ', lunenzehe
7 Va"') Nagel 3 '" , Hintcrzche 6 '" , Nagel 4 " '. Diese gröfste Art ist diu-ch Mangel einer
dunklen Kopfkappc ivie durch ihre F a rb en , die ich nicht besser bezeichnen kann, als ich
gethaii, sehr ausgezeichnet und gehört dem Continente Ostindiens an. Auch die Unterseite
der Flügel, welche bei allen übrigen Arten rostfarbig i s t , erscheint hier schön und lebhaft
löwengelb, und die Schäfte der unterscits glänzend grauen Schivingen und Schwanzfedern
sind auch hier nnterseits weifs. — Nach meiner Ansicht ist es ein undankbares Beginnen,
wenn man in Europa die von den Beobachtern in entfernten Welttheilcn unterschiedenen Arten
zusamincnzichen will. Für alle heutige Gattungen, dafern sie wirklich natmgemäfs von
fremdartigen Gliedern gereinigt erscheinen, kann man immer die unschuldige und wissenschaftlich
kindliche Frage der Vorzeit wiederholen: „sind vielleicht alle ihre Arten Varietäten?“
Die Benennung der Classificationsstufen in unscrn Büchern bleibt ganz gleichgültig
für die Natur. Das Gedächtniss ivird wenig in Auspnich genommen wenn alle Alcedineae
als Glieder einer einzigen Gattung Alcedo aufgeführt werden, allein unterscheidet mau die
Kennzeichen nicht weiter so ist es unmöglich, das Einzelne aus dem Wirnvarr zu finden
und thut man es, so wird es bequem die Abschnitte selbst zu benennen, wie heut zu
Tage in allen übrigen Zweigen der Naturforschung dies geschieht. — Indiens Contiuent,
B e n g a l e n , A r a c a n ; ich habe 2 Exemplare vor mir aus T e n a s s e r im . Dresdener
Museum.
/ / . Ablh. li. Handbuchs der spteieUcn Ornithtlogxe. 3