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•wiesen, dafs der modulirte Gesang n i c h t durch diejenigen Muskeln bedingt wird, welche
man bis jetzt Singmuskeln genannt h a t, denn Niemand wird das Geschrei dor Krähen und
Raben „ G e s a n g “ nennen und ebensowenig wird Jemand die liarraonischcn Töne der Myio-
therinae und den wirklich melodischen Gesang der kleinen Graspapageien, besonders des
Canarionvogel-Papageis (Molopsittacus undulatus Vögel Neuholl. n. 161) oder den Gesang
der Singfalkcn und anderer nicht mit sogenannten Singmuskeln versehener Vögel anders
als „ G e s a n g “ nennen können. Die einseitige Anschauung hat die Systematik der Natur
von jeh e r unendlich gehemmt. Eine Wendezche und ein Klcttcrfufs reichten hin, um eine
unnatürliche Familie von KlettcrvÖgeln zu machen und die Papageien darunter zu stellen,
während ein besserer anatomischer Character, der von der Zunge, sie unzertrennlich den
Gimpeln uud K reuzschnäbeln verbindet, welchb das Volk seit lange schon nls Tannenpnpagcien
betrachtet. Wer endlich seine Gattung ü p u p a naeh Ändern naturgemäfser zwischen die
Musophaginae und Bucerotinae stellen zu müssen glaubt, dor mag es j a th u n , ich habe
nichts dawider, ahme aber nichts nach, wovon ich nicht überzeugt bin.
o. E p o p i n a e : Wiedehopfe.
C l iX X X I l I . U p u p a L in n . R c h b . Nat. Syst. t. XLI. — Schnabel seh rp an g , gebogen,
pfriemenspitzig, Kinnladen fast dreiseitig, solid, Nasenlöcher am Schnabelgrunde frei und
offen. Hegend oval. Zunge sehr k u rz , herzförmig, Fläche gewölbt, mit Spitzwärzchen besetzt,
Ecken der Basis gezähnt, Schwingen 4 = 5 = 6 längste, Schwanz gleich zehnfederig,
eine zweizeilig längs über den Kopf verlaufende, anfrichtbare Haube, Beine kurz, Lauf mit
8 Tafeln, Zehen fre i, Mittclzehe la n g , äufere kurz, fast gleich, Nägel grofs, Sohlränder der
Vordernägel s e h r ho ch , Flügel und Schwanz gebändert. — E u ro p a , Asien, Afrika.
749. U . E p o p s L in n . Gm. 466. 1. R c h b . t. DXCV. 4032 — 34. — Isabellrostfarbig,
erste Schwinge einfarbig schwarz, die längeren Haubenfedern unter der schwarzen Spitze
weifs. — Ich m e s s e lOVa— Schnabelfirste bis 2 " 2 '" , -spalte bis 2 " 4 '" , -hÖhcS'/z"',
Mundbreite 5 " ', Haube bis 2 " 3 " ' hoch, Fittig 5", Schwanz 3" 9 " ', Lauf 1 0 '//" , Mittelzehe
9 '" , Nagel 3 '" , Aufsenzehe 7 " ', Nagel 3 " ', Innenzehe 5 '" , Nagel Hinterzehe
fast 5 '" , Nagel 4 " '. — Der T tto i// der Alten führte schon bei den Griechen mehrere Naipeu
und heifst bei den Deutschen gewöhnlich W i e d e h o p f , auch Baumschnepfc, Drcckkräraer,
Gänsehirt, Heervogel, Kothkrämer, Kothvogcl, Kukuksknecht, Kukuksküster, Kukukslakai,
Stinkhahn, Stinkvogel, Wedehuppe, Wiedehoppe, Wiedehöppe, Wiedehopfe, Wiedhoff,
Wiesenhopp, U . vulgaris P a l l . , franz. la H u p p e , cngl. the H o o p o e , ital. B u b b o l a .
Abbildungen finden sich schon bei den ältesten Schriftstellern und seit B r isson II. t. XL III. 2.
iu Menge, recht characteristisch bei E d w . pl. 345., F u is cn t. 43., N aum. t. 142., G ou ld
Eur. 238. L e Promerops marcheur ou Houpoup mâle L e V a il l . Promer. 53. pl. 22. — Schnabel
fleischfarbig, schwarz gespitzt, meist über 2 " bei dem alten Vogel, Augenstern dunkelbraun,
Beine bleigrau, ziemUch stark. Ueber den Mittelrückcn zieht ein fahlweifser Bogcngürtel auf
die Schultern, beiderseits schwarz gesäumt, und verläuft in die vordere der 5 weifsen Binden
der Mittelschwingen, die Vorderschwingen tragen eine schiefe Binde aus grofsen, auf 2 — 7
beide Fahnen einnehmenden weifsen Flecken, 8— 10 haben nur einen kleinen weifsen Fleck
auf der Innenfalme nächst der Spitze. Die beiden innersten Flügeldeckfedern sind schwarzb
rau n , breit rostfahl gesäumt und auf, der Innenfahne nächst dem Schafte mit sehr schräg
ablaufender weifser Binde, welche auf der letzten sich dem Schafte anlegt und fahl wird.
Bürzel und eine Bogenbindc auf der S c hw a n zm ittc , Bogen nach dem Rücken gekehrt, rein-
weifs an den Aufsenfedern auch oberhalb der Binde der Aufsensaum weifs angclaufou.
Unterseite blafs ro stfah l, hinterwärts und Afterdecken reinweifs. Die Haube bei alten Männchen
über 2 " hoch und fächerartig aufrichtbar. — Das W e ib c h e n unterscheidet sich durch
etwas niedrigeren Federhusch, auch wohl die mehr fahle als reinweifse Farbe der Binden
auf den Mittelschwingen, wenigstens finde ich dies bei den Exemplaren, die als Weibchen
anatomisch nachgewiesen sind. — J u n g e sind kenntlich an den kurzen Schnäbeln und
minder reiner F ä rb u n g , ihr Schnabel und ihre Beine sind g rau , die Sohlen weifslich, der
Augenkreis dunkelbraun und so wie der Unterhals grau überlaufen, Unterbrust und Seiten
schwarz schaftstreifig. — A b ä n d e r u n g als Albino’s : ganz wcifs, ziemlich selten. —
A b a r t e n : a) U. b i f a s c i a t a B rehm , Schwanzfedern oberhalb der weifsen Binde mit einer
zweiten an den Aufsenfedern, ich sehe auch den Schaft innerhalb des weifsen Feldes weifs,
ferner b) U. m a c u l i g e r a trägt auch auf der Mitte der ersten Schwinge den weifsen Fleck,
wie ich in einer grofsen Reihe an 3 Exemplaren sehe, während N auma n n u. A. diese Feder
so wie sie gewöhnlich is t, als ganz schwarz beschreiben. — Auch seinen italienischen
Namen „Bubbola“ hat er von dem Geschrei, das er im Frühjahre hören läfst, erhalten.
Kommt im April aus Afrika und zieht im September ab, lebt während dieser Zeit in W äldern,
von welchen aus er auf den Wiesen Jag d macht, und sucht in Pferde- und Kuhmist
Insecten zur Nahrung, Savi Orn. tose. 71. Auf den britischen In seln , wo er selten vor-
korarat, wurde im April 1849 ein Weibchen bei B u d l e B a y geschossen. Contrib, 1849.
138. U. E p o p s L. Sehr häufig im Orenburgischen, nur äufserst selten bis in die Gegend
von Kasan. An den Ufern des unteren Ural und der unteren Wolga sehr gemein, hält sich
in der Nähe der Dörfer auf, indem er auf den mit Wermuth und anderen Kräutern bewachsenen
Schutthaufen seine Nahrung sucht. E v e rm a n n Bull. Nat. Mose. 1850. 574. — U. v u l-
g a r i s P a l l . Zoogr.433. 78. Russ. Udop, Udot, Pnstoschka. In den Steppen Südrufslands
und des diesseitigen Sibiriens überaus hänfig, an steilen Plätzen am Jenisei und Daurien seltener,
in den nördlichen Dßtricten fehlend. — Auf M o r e a kommt die Upupa mit rosarother Unterseite
vor und mufs noch besser beobachtet werden. Exped. scientif. de Morée. — Dieser
Zugvogel, welcher im Sommer mehr fahl und blafs aussieht, bewohnt Deutschland von Ende
März oder Anfang Aprp (vor dem Kukuk ankommend, daher die auf diesen bezüglichen
Namen) und bleibt bis in den September, bei warmer Witterung bis zu Ende dieses Monats.
Nur in den wärmeren Gegenden ist er häufig, sonst ziemlich sparsam verbreitet. E r hält
sich gern zwischen Bergen au f, wo er dürftiges Unterholz aufsucht und überhaupt das Laubholz
dem Nadelwalde vorzicht. E r geht selten in’s F reie, ist überaus scheu und ängstlich,
einsam, ungesellig und streitsüchtig. Um sich Raubvögeln unbemerkbar zu machen, wirft er
sich platt zur Erde nieder, breitet Schwanz und Flügel ganz aus und legt den Kopf zurück,
indem er den Sehnabel emporhält. Steht man auf einem Berge und sieht ihn unter sich
hinfliegen, so sieht der ausgebreitete Vogel mit seinen entfalteten Bändern sehr schön aus.
Während des Flugs legt er die Haube zurück und bewegt sie während des Niedersetzens oder
hält sie offen, wenn er auf einem Zweige ruht. Der Paarungsruf des Männchens schallt
stark und weit gewöhnlich aus einem Baumgipfel hup hup oder hup hup h u p , auch wohl
viermal. Bei jeder Sylbe nickt der Vogel, richtet sich wieder auf und prefst die T-öne aus
der weit aufgeblasenen Kehle heraus. Bisweilen folgt noch ein tiefes buh buk und dazwischen
durch hört man ein Schnarren ckrr oder schivärr. Wenn sie lustig s in d , ertönt auch ein
wäck wäck wäck und in der Gefangenschaft ein langgedchntes zwitscherndes zieet. Das
Nest wird niedrig angebracht, in hohlen Bäumen, Mauerlöchcrn, Felsritzen oder zwischen
Banmwurzeln, auch auf Feldrainen. Ohne besondere Ausfütterung werden auf die Holzerde
oder einige Würzelchen und Hälmchen Ende April oder Mitte Mai die 4 — 6 , auch wohl
nur 3 oder seltener 7 — 8 kleinen Eier gelegt, welche mattbläulich oder grünlichweifs, auch
gelblich oder bräunlichgrau sind. Das Weibchen brütet 16 Tage lang allein, es kann dann
wenig Nahrung suchen, magert ab und wird kahlbäuchig, läfst sich auch nicht leicht auf-
schouchen, sondern bisweilen mit Händen greifen. Die Jungen haben grauen Flaum und
gerade Schnäbel. Sie erhalten Maden und Insecten überhaupt, schreien sehr viel und lassen
den Unrath unter sich, so dafs das Nest einer lOoake ähnlich wird, daher der Ruf der Un-
reinlichkeit und des Gestankes, den man eigentlich am alten Vogel, wenn er nicht brütet,
nicht bemerkt. Ein durchaus nur nützlicher Vogel, dor auch gezähmt durch seinen possir-
lichcu Anstand viel Spafs macht und im Herbste ein sehr delicates Fleisch hat, welches dem
der Lerchen ähnlich schmeckt und keine Spur von üblem Geruch hat. — Ganz E u r o p a
mit Ausnahme des arktischen Kreises, K l e i n a s i e n , N o r d - und O s t a f r ik a .
*750. IJ* c a p e n s i s Sw a in so n (non Gm e l. ) R ch b . t DXCV. 4035. — Haube satt
zimmtroth, die Enden u ur breit schwarz (ohne Weifs), Schwinge 1 — 10 einfarbig schwarz,
die weifse Schwanzbinde auf den Mittelfcdern dritthalb Zoll weit vom Ende e n t f e r n t — Ich
m e s s e 10" 9 " ', Sclmabclfirste 1 " 10'", -spalte 2 " I " ', -hÖheaVz'", Mundbreite 5 " ', Haube
1" 10'" hoch, Fittig 5 " , Schwanz 3 " 8'" , Lauf 10'", Mittelzehe 7 '/ / " , Nagel 3 '" , Aufsen