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einmal waren deren drei so sehr aufgeregt, dafs sie mich nahe genug kommen liefsen, nm
sie mit einem Schufse zu tödten. Die alten Männchen waren vei’hältnifsmäfsig selten, immer
einzeln und scheu. Ich sah sie nie auf den Bäumen, immer im Dickicht des Bnschholzes
und der Schlingpflanzen, nnd sobald sie die Nähe eines Menschen entdeckten, flogen sio
sogleich auf und eine kleine Strecke weit auf dio Zweige der entgegengesetzten Seite. Ich
habe keine Stimme von ihnen gehört, doch kann dieselbe meiner Beobachtung entgangen sein,
da ich ihnen nicht so sehr nachstelltc (M.- G il l iv r a y hielt sie für Ift. paradisea), als den
Weibchen und jungen Männchen in verschiedenem Kleide, die ich für einen neuen Poma-
torhinns hielt. — N o r d - Au s t r a 1 i e n und die Inselkette zwischen dom BarriferonrifT und
dem Festlande: M a c G i l l iv r a y , Naturforscher der Expedition des K. Schiffes liattlcsnake.
C IjX X X IX . C r n s p e d o p t i o r a G. R. Ghw 1840. Rchb. Nat. Syst. sp p l.—
Von voriger Gattnng verschieden dadurch, dafs die Schäfte der Bauchscitcnfcdcrn in lange
dünne Fäden auslaufen, welche mit entferntstehenden haarartigcn Falmenfasern versehen
sin d , während die sehr langen Fasern am Untertheilo des Schaftes lang - nnd wcicbflaumig
erscheinen und sich ebenfalls in haarartige Spitzen endigen.
*770. C. i n a g n i f i c i i (Epimachus raaguificus Ccv.) G r a y . R o h b . t. DCXI. 4089—91. —
Tief sammetschwarz, leicht purpur überlaufen, Fliigel dunkel purpurschwarz, an deu Feder-
rändern grünschillernd, Kopffedern klein scimppcnartig, bronze - metaligrün , Gurgolfcdern
ähnlich, metallischölgrnn schillernd; unten sammetschwarz umgürtet, Gürtel unten schmal
gelbgrünschillcrnd umsäumt ; Unterseite purpurschwarz, Seitenfedern fadenartig bis zum
Schwänzende verlängert, beide Mittelschwanzfedern mctallgrün, übrige tiefschwarz, Iris
umbrabraun, Beine bleifarbig, Sohlen ochergclb. — W e i b c h e n : oben braun, Flügel
röthlichbraun. schön rothbraun gesäumt, Schwanz rothbraun, über jedem Auge ein fahl-
weifslicher Streif, Kehle ebenso, vom unteren Schnabelwinkel läuft jederseits ein brauner
Stre if, Brust und Unterseite fahl, zahlreich und unregelmäfsig dunkelbraun gebändert. —
Ich m e s s e 1' 1", Schnabelfirste 2 " , -spalte 2“ 3 " ', -höhe V I / “, Mundbreite 7 '" , F ittigS " ,
Schwanz 3 " , Lauf l “ 6 '" ? — L e P r o m e f i l L e V a i l l . Ois. de Parad. 36. pl. 16. F a l -
c i n e l l u s m a g n i f i c u s V i e i l l . nouv. Dict. XXVUI. 167. pl. G. 30. N. 3. Ej. Enc. Méth.
Orn. II. 579. E p im a c h u s m a g n i f i c u s Cov. règne pl. 4. f. 2 ., W a g l . sp. 10-, L b s s .
Cent. zool. 22. pl. 4. fern., p. 27. pl. 5. ju v ., G r a v gen. 1. 94., L b s s . traité 321., Atl. pl.
74, 1„ Hist, nat, des Ois. de Parad. pl. 32. 33.34. E p im a c h u s p a r a d i s e u s G r a y gen.
I. pl. XXXII. P r o m e r o p s ä p a r u r e s c h e v e l u e s D om ér . Dict. d. Sc. Nat. XL III.
367. et fig. P t i l o r i s m a g n i f i c a G o c l d Birds of Austr. Suppl. I. pl. 2. M a g n i f i c e n t
R i f l e B i r d . Yagvonya C a p e Y o r k nativ. — Man kennt diese Art sc^ etwas länger als
50 Jahren. V i e i l l o t sagt: In Neu -Gu in e a finden sich die schönsten Vögel iu der Welt
und die vom merkwürdigsten Gefieder. L e s s o n schrieb später im J ah re 1830, dafs der
Vogel in Sammlungen sehr selten sei, das Exemplar im Pariser Museum sei in London
bei Versteigerung von B o l l o c k ’s Sammlung gekauft worden und während seines Aufenthalts
in Neu-Guinea mit der Corvette Coquille sei cs ihm nur gelungen, 2 verletzte Bälge aufzutreiben
nnd Mr. D dm o n t D ’U r v i l l e , Commandeur des Schiffes Astrolabe, habe nur einen
Balg ohne Flügel und Beine, so wie die Eingeborenen sie gewöhnlich zurichten, erlangt.
Sie leben in der dichten Waldung um das Gasthaus Doreby in N e u -G u in ea. Mr. Mao
G il l iv r a y entdeckte den Vogel auch in N o r d - A u s t r a l i e n , von wo man nun endlich
vollständige Exemplare erlangt hat. Aufser ihm brachte fast jeder Offizier des Schiffes
Rattlesnake dergleichen mit nach Hanse. Der Vogel lebt dort im Dickicht der Buschwälder
um Cape York. Die Bewohner der Insel Darnley sagten bei Ansicht eines Exemplars aus,
dafs er zu Dowde auf der Südküste von Neu-Guinea nächst der Bristow-Insel heimisch sei.
Das Geschrei ist sehr durchdringend (stricking) und wenn man es nachahmt, was nicht
schwer ist, so antwortet das Männchen; sein lautes,Pfeifen klingt wie m/teeoo, dreimal wiederh
o lt, und bricht ab mit irhn-o o. Beide Geschlechter schreien so , das Männchen lauter.
Die alten Männchen sieht man immer auf den höchsten Gipfeln, wo sie lange sitzen bleiben
und in 2 bis 5 Minuten ihr lautes Geschrei zwei - bis dreimal hören lassen. Ist ein Weibchen
in der N äh e , so setzt sich das Männchen oft auf einen sichtbaren abgestorbenen Zweig in
geduckter Stellung, öffnet und scliliefst plötzlich die Flü g e l, wobei die Federn so rauschen,
dafs man es in der stillen Umgebung auf hundert Ellen weit h ö r t; was man auch am getrockneten
Balge schwach uachahmen k a n n , wenn man die Federn bewegt. Die reifen
Männchen sind scheuer als die Weibchen und Jungen. Nach Aussage der Bewohner voln
Cape York brütet der Vogel in hohlen Bäumen und legt mehrere weifse Eier. Ein im November,
zu Anfang der Regenzeit geschossenes Weibchen hatte sehr grofse und ziemlich
vollkommen ausgcbildcte Eier bei sich. Da der Vogel so scheu ist, so ist es schwer, mehr
als ein blitzartiges Erscheinen von ihm im Dickicht des Gebüsches zu sehen. M ac G il l iv r a y
sah ein einziges Mal ein Weibclien wie einen Baumläufer über einen Stamm laufen uud der
Magen war mit Insecten, vorzüglich Ameisen angefüllt, während in dem M agen eines Männchens,
um dieselbe Zeit geschossen, sich kleine runde Beeren von einem hohen Strauche befanden.
CliXC. S e l e u c i d c s L b s s o n . R c h b . Nat. Syst. suppl. — Der Schnabel mehr
gerade, Oberschnabel an der Spitze mit schwacher Kerbe. Halsbiischcl jederseits mit grofsen,
rundlich abgestutzten, glänzendgesäumten Federn. Büschelfedern der Brnstseiten sehr lang,
bis gegen die Hälfte dicht mit flaumigen Fasern besetzt, von da an ihr Schaft ganz nackt,
sehr lan g , borstenförmig allmälig verdünnt. — N e u -G u i n e a .
*771. S* alba (Paradisea — B l d m e n b a c h ) B o n a p . R c u b . t. DCXII. 4092—93. —
Schnabel hornschwarz, Oberschnabel tritt in die Stirn und theilt die Befiederung In zwei
Spitzen, die sich über die Nasenlöcher ausdehnen, so dafs sie dieselben gröfstentheils verdecken.
Federn am Kopf, Hals und der Brust sammetartig, schwarz, in Dunkelgrün und
Purpurviolet schillernd. Die gröfsten Federn jederseits der Brust, deren Grund mit den
oberen Theilen gleichfarbig is t, siud langgestreckt, breit, haben starke Schäfte und tragen
alle einen smaragdgrün glänzenden Saum, welcher nach dem Einfall des Lichts purpur- und
goldgriin schillert. Diese Federn, welche über die Brust und Unterflügeliedern sich bedeutend
erheben, zeigen durch ihren Bau, durch die Steifheit ihrer Schäfte, deren Spulen die
Haut durchbohren, dafs sie auf einem bewegenden Muskel sitzen und der Vogel die Fälligkeit
sie ausziibreiten besitzt. Au den Seiten stehen lange, weifslichgelbe, zerfaserte Federn,
deren F a sein glatt siud. Die Spulen stecken tief in der Haut und werden also durch Muskeln
bewegt, um sich aiisbreiten zu können. Die längsten unter den Flügeln erstrecken sich
von da bis über den Schwanz hinaus, die letzten untersten endigen iu einem langen nackten
Faden von der Stärke eines Pferdehaarcs, welcher am Ursprünge weifs, von da an braun ist,,
ebeuso sind die Schäfte dieser Federn gefärbt. Alle Federn auf Brust, Bauch und Afterdecken,
sowie die Unterfliigeldecken gelblichweifs, Untcrhalsrücken, Rücken, Mantel und Hin-
terrückcn nebst Schwanzdecken gemischtfarbig, nach der verschiedenen Ansicht schwarzpurpur
oder bronzeartig grünscliillcrnd. Alle Flügeldeckfedern, sowie die Schulterdecken und die
zehn letzten Schwingen reich purpurviolet, unter gciVisscm Licht fein schw.arz gebändert, die
zehn ersten Schwingen sind schwarz, aufsen violet gesäumt. Schwanz kurz, gleich zwölffederig,
reich violet, erscheint gleichfalls in richtigem Liebte fein schwarz gebändert. Die
Fäden erscheinen in verschiedener Anzahl, L e V a i l l a n t fand^, an 5 Exemplaren niemals
12 F ä d e n , au einem einerseits 7 , andererseits nur 4. V i e i l l o t erhielt gai* eine Abbildung
von London, dessen Original man die Fäden au die Spitzen der Schwanzfedern geklebt und
einen weifsen Rücken gemacht hatte. Die Exemplare werden mannigfaltig bei der Zubereitung
verunstaltet, da sic meist wie die Paradiesvögel verstümmelt nach Europa gebracht werden. —
Dieser Vogel ist die P a r a d i s e a a lb a L a t h . syst. I. 197. n. 12. Zugleich richtiger die
P. antcrius nigra posterius alba ebendaselbst. P. n i g r i c a n s S h a w , v i o l a c e a B b c h s t .
c a u d i d a F ö r s t e r ind. zool. 35. E p im a c h u s a l b u s , M a n u c o d e ä d o u z e f i l e t s
V i e i l l o t dor. t 13. und F a l c i n e l l u s r e s p l e u — d i s c e u s V i e i l l . gal. p. 307. t. 185.
L e N c b u l e u x L e V a i l l a n t Parad. pl. 16 und 17. L e P r o m e r o p s m u l t i f i l L e V a i l l .
Prom. p. 38. pl. 17. L b s s o n man. H. 6. S c l e u c i d e s a c a n t h y l l i s L e s s . parad. t, 36.
37. 38. P t i l o r i s n e b u l o s u s L i c h t e n s t . nomencl. 10. — L e V a i l l a n t erwähnt kein
Wort, dafs dieser Vogel derselbe sei, den er unter den Paradiesvögeln als Le Ncbuleux beschrieben
h a t, mit dem G r a v ihn zusammen citirt. L e V a i l l a n t vergleicht ihn nicht einmal
mit ihm, W a g l e r vermuthet wohl mit Recht, dafs jener Nebuleux zusammengesetzt war.
— N e u -G u i n e a ,