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380 S c a n s o r i a e - P i c i n a e : Phyinaloblepl iarus. — Melanerpes.
*878. P h . r u b r i f r o n s (Picus — Spi.x t. 55. f. 1.) Kouu. t. DCXLI. 4278—79. —
Wie h i r u n d i n a c e u s , aber kleiner und durch deu Mangel des weifsen Streifs über den
Augen und der gelben Flecke am Hinterhaupte und weniger Koth an der Brust vorschicdcu.
Bauchseiten weifslich. unterwärts in Gelb ziehend, mit schwai’zen Mondflockchen, Flügel
untcrseits wollig seidenartig, weifs, mit sehr breitem schwarzem Scliulterrandc, Federn am
Afterflügcl mit schwarzen Mondchon gesäumt und die dem Kücken zunächst ebensp gebändert,
Schwingen schwarzbraim, Schäfte fahl, mit Ausnahme der sehr kleinen schmalen und spitzigen
ersten, alle am Innenrande vom Grunde bis zur Mitte mit grofsen reinweifsen, rundlich-vicr-
eckigen Flecken versehen, von denen nur dio der letzten Schwingen oberseits unter den
Deckfederu sichtbar sind, Schwanzfedern schwarzbraun, die Mittelsteigfedcrn am Grunde dos
Innenrandes wcifs. — W e ib c h e u ohne rothen Scheitel. — I c h m e s s e 1“ 3 '" , Schnabelfirste
ll'A " '» -spalte 1" 2 '" , -höhe 4 '" , Mundbreite 6'" , Fittig 4 " 2 '" , Schwanz 2 " 3 " ',
L auf 9 " ', äufsere Vorderzehe 7 " ', Nagel 4“', innere Vorderzehe 4 ' j / “, Nagel B'W“, äufsere
Hinterzehe 7 ' / Nagel :3V/", innere Hinterzehe 3 '/ / " - Nagel 2% " '- — Am A m a z o n e n s
t r o m e in B r a s i l i e n .
»879. P h . f l a v i f r o n s (Picus — V i e i l l . N. Dict. XXVI. 75. Spix t. 52.) R c h b .
t. DCXLIII. 4291—92. — Vorderkopf und Unterhals vom Kinn an hochgelb, Oberkopf bis
zum Genick nebst Brust und Mittelbaach scharlaehroth, Streif von den Nasenlöchern aus,
das Auge breit einschliefsend, unter den Ohren an den Halsseiten zwischen Roth und Gelb
zu den Schultern herabsteigend, nebst diesen, Rücken, Flügeln nud Schwanz schwarz, Hinterrücken
und Bürzel, auch einige Federspitzen des Oberrückens reinweifs, Seiten- und Schicn-
beindecken schwarz, gelblichweifs gebändert, Afterdecken schwarz, gelblichweifs gesäumt,
Schwingen unterscits, die letzten auch oberseits am Innenrande weifs gefleckt, Mittelsteigfedern
am Innensaume mit 1—3 schmalen reinweifsen Bändchen. — W e ib c h e n : Oberkopf
bis zum Genick schwarz. ohne R o th , auch das Roth an der Unterseite geringer — Ich
m e s s e 8", Schnabelfirste 11"', -spalte 1" 3 '" . -hohe S'A'". Mundbreite 6 '/ / " , F i ttig 4 " 5 '" ,
Schwanz 2 " 6" ', Lauf 9 '/2'"? äufsere Vorderzehe 8'" , Nagel 4 '" , innere Vorderzehe 5 '" ,
Nagel 4 '" , äufsere Hinterzehe 7Va"'? Nagel innere Hinterzehe 3 " ', Nagel —
Bereits C l i a r p e n t i e r ä v e n t r e r o u g e A z a e a n. 205., P . r u b r i v e n t r i s V i e i l l . Dict.
75. und P . c o r o n a t u s L ic h t s t . Mus. Berol. T r i p s u r u s f l a v i f r o n s S w a in s . class. 311.
Derselbe erwähnt sonderbarer Weise bei L e u c o n e r p e s , unserem Ph. candidus, kein Wort
von dem Mangel oder vielmehr dem geringen Vorhandensein von Jiasenborsten. bei seiner
Gattung Tripsurus sagt er ab e r, dafs hier die Nasenlöcher damit dick bedeckt sind wie bei
Picus, dies Mehr und Minder wäre auch der einzige Unterschied, wenn nicht der auffällige
breit nackte Augenkreis beide bestimmter vereinte und ' durch die vorhergehenden A rten selb.st
in Färbung und Zeichnung seines Kleides er so augenscheinlich vermittelt würde. Dafs er einen
Uebergäng zu folgenden macht, ist ebenso deutlich und die Abweichungen von der ersten
Art seiner Gattung zeigen sich als solcher Uebergäng in den schmaler gewordenen und stark
borstig bedeckten Nasenlöchern wie bei M e l a n e r p e s , dem aber wieder der nackte Augenkreis
fehlt, wodurch f l a v i f r o n s ein Phymatoblepharus bleibt. — Lebt im Urwalde, setzt
sich auf Zweige und ruft seines Gleichen zusammen. — P a r a g u a y , B r a s i l i e n .
, C C V . m e l a n e r p e s S w a in so n dass, 310. R c h b . Syst. XLIV. H ä h e r s p e c h t e .
Schuabel gerade, am Grunde breiter als hoch, Firste gewölbt, zwei Parallelleistcben entspringen
oberhalb der Nasenlöcker und verlaufen bis zur Mitte des S chnabels, zwei schwächere
Leisichen entspringen unter den Nasenlöchern und verlaufen mit jenen parallel, zwischen
ihnen eine Hohlkehle bildend und in die Mitte des Sclmabelrandcs auslaufend, die Seiten gewölbt,
die Ränder stark eingezogen, die Nasenlöcher rundlich, von den dicht anliegenden
Borsten bedeckt (bei torquatus, formicivorus und ähnlichen theilweise frei), die Spitze vertikal
gestutzt, Laden des Unterschnabels schmal, eine Furche verläuft aus der Mitte der Basis
nach der Mitte des Randes, das Kinn hinter dem ersten Dritttheil der Länge tritt selch
he rvor, die kurze Kinndille ist gerundet und beborstet, die Dillcnkante stumpf gewölbt, nur
spitzewärts etwas kantig. Lauf so lang als Wendezelie mit Nagel, diese der Mittelzehe fast
gleichlang, innere Vorderzehc etwa % hintere Vz so lang als jene. Schwingen: erste
S c a n s o r i a e - P i c i n a e : Melanerpes. 381
sehr kurz, lanzetlich und stumpflich, zweite 2raal so lan g , dritte noch län g er, 4 gleich 5,
wenig länger, 6 kürzer als 3. Gefieder schwarz mit Roth oder mit Roth und Weifs. —
Nord- und Südamerika.
*880. M. Ilermînîerîi (Picns — L e s s o n Traité 228.) G b . R c h b . t. DCXLII.
4280—81. — Rabenschwarz, Brüst und Bauch dunkel b lutroth, Schnabel und Beine schwarz,
Iris wcifs? — Ich m e s s e 9 " 6" ', Schnabelfirste 1" 3 '" , -spalte I " 5 '//" » -höhe 4 " ', Mundbreite
6 'W , Fittig 4 " 1 0 "', S c hw a n z 3 "7 '" , L a u f l " , äufsere Vorderzehe 10'", N ag el5%'",
innere Vorderzehe 7%'"? Nagd 5 '" , äufsere Hinterzehe S *W , Nagel innere Hinterzehe
4V /" , Nagel 3 '" .— 0 . D e s M d k s pl. 38. A n t i l 1 en. G u a d e l o u p e : H e b m in ib r . Mus. Berol.
*881. M. torquatus (Picus — W i l s o n Am. Orn. t. 20. 3.) Sws. R c h b . t. DCXLII.
4282—83. Stahlgrün, Gesicht nebst Wangen und Kehle dunkel weinroth, breites Halsband
weifslich, verläuft unterscits in die weinroth überlaufene Brust und Unterbrust, Hinterbaueh
schwarzgrau, Schwanz und Flügel untcrseits schwarzgrün schillernd, Schnabel hornschwarz,
Beine blaugrau. — W e ib c h e n durch minder glänzendes Gefieder und durch weniger Roth
am Vorderkopfc kaum unterscheidbar. J u n g noch weniger Roth untcrseits .mit Grauweifs
gemischt, Vordertheil des Halses dunkelgrau, das weifse Halsband fehlend, doch einige
Federchen daselbst weifs gespitzt. — Ich m e s s e I I " , Schnabelfirste 1", -spalte 1" S'/z'",
-höhe 4 '" , Mundbreite 8‘" , Fittig 6" 4 '" , Schwanz 3" 9 '" , L au f 10'/*'"» äufsere V orderzehe
91/2'" , Nagel 4 ' / / “, innere Vorderzehe 6" ', Nagel 4 '" , äufsere Hinterzehe 1 0 " ', Nagel 4 '" ,
innere Hinterzehe 5 " ', Nagel 3 '" . - - Dieser schöne und in den Sammlungen noch so seltene
Specht wurde auf der Reise von C l a r k e und L e w i s entdeckt uud T h . INd t t a l l bemerkt,
dafs man ihn-im Ju li in der Centralkettc der Rocky Mountains im Cedern - und Kiefernwalde
am Bärenfllusse an der Grenze von 0 b c r -C a l i fo r n i e n entdeckte. Wohnte in
faulen Kiefernstämmen und fiitterte im Juli seine Jungen. Ende August zeigten sich dann
in den Ebenen 60 Meilen über Wahlamet Flüge von 12 — 20 beisammen, welche vor und
rückwärts in die Bäume des Waldes am Flusse gleich Krähen, denen die Jungen sehr ähnlich
sehen, hineinflogen. Hier und da liefsen sie sich nieder,, um zu fressen, aber immer
schweigend; sie waren sehr scheu, der ganze Flug fuhr bei Annäherung empor. In diesem
Zustande hätte man sie kaum für Spechte halten mögen, da sie sich mehr wie Staare betrugen.
Es ist nicht zu sagen, ob sic in allen Jahreszeiten ohne Geschrei und Lockton
schweigen. Sie spähten nach Insekten und stiefsen auf diese und frafsen Beeren wie Drosseln.
In den dichten Wäldern von Columbia oder in einem bewohnten Theile von Californien
wurden sie seiteu gesehen. Dagegen sagt Mr. T o w n s e n d : ,,Wir fanden sie zuerst am Bärenflusse
und dann am Columbia, wo sie am 1. Mai ankamen. Sie betrugen sich erst sehr
schweigsam, nach dem Beginn der Brutzeit aber wurden sie sehr unruhig und bemerklich
streitsüchtig, indem sie alle anderen Vögel aus der Nähe ihrer Nester wegbifsen. Sie safsen
oft querüber auf den kleineren Zweigen der Bäume, sowie an ihren Stämmen, mit gewöhnlicher
Geschicklichkeit und Thätigkeit kletternd wie andere Arten, nnd pflegten oft von
ihrem Sitze aus zu stofsen, cino Spirale zu durchfliegen und dann genau auf das Plätzchen
zurückzukehren, wo sie gesessen. Bei der Annäherung an dasselbe breiteten sie die Flügel
horizontal aus und liefsen sich auf ihren Sitz nieder wie die Stöfscr. Beide Geschlechter
brüten. Sic sind Zugvögel.“ Nächst W il s o n hat ihn A d d d b o n Biogr. V. 176. und Birds
ofAraer. IV. 280 als L e w i s ’s W o o d p e c k e r weiter erläutert und pl. 272. gut abgebildet.—
Nordamerika: R o c k y M o u n t a i n s und C o l u m b i a - F l ü f s , in O r e g o n angeblich gemein:
P e a l e .
*882. M . e r y t U r o c e p h a l n s (Picus — L in n . ) Sws. R c h b . t. DCXLII. 4284—86. —
Kopf und Hals hochroth, Mantel, Schwingen und Schwanz rabenschwarz, Hinterschwingen
und Bürzel nebst Unterseite mit den Afterdecken reinweifs , Schnabel und Beine bläulich-
schwarz, Iris nufsbraun. — A V e ib c h e n ein wenig kleiner, minder lebhaft gefärbt. J u n g e :
Kopf, Hals, Mantel und Brust erdbraun, mit schwarzbraunen Mondbändchen, Vorder-
schwiügcn schwarzbraun, Vorderrand weifslich, Hinterschwingen röthlichweifs, spitzewärts
mit schwarzbraunen Bändern, Bürzel und Afterdecken graulichweifs, Schwanz dunkel braun-
II. Abth, d. Hmihuchs der specicUtn Ornithologie von Rchb. 4 8