Sitten nnd seiner Lebensweise unterscheidet er sich ,merklich von M. validirostris; so sähe
ihn G o o l d niemals an den Baumstämmen k lettern, was jener gewöhnlich th u t, auch ist er
nicht so wie dieser nur auf grofso Bäume beschränkt E r ist ein unrnUgor Vo g e l, welcher
beständig durch seine lauten rauhon Tone die Ohren beleidigt, während er auf einem dürren
Zweiglein eines hohen Baumgipfels sitzt. Das Weibchen läfst sieh noch öfter als das Männchen
hören. So wie Melithreptus lunulatus besucht er die beblätterten Zweige, durch welche
er mit der gröfston Behendigkeit und Gemächlichkeit hiudiirchhüpft, wobei er eine Mannich-
faltigkeit der zierlichsten Bewegungen an sü b t Insectcn und Blüthenstaub machen seine
Hauptnahrung ans, daher Cr dio reichblUhendcn Bäume vor allen besucht. Dio GoscMcchtor
sind nicht verschieden, aber die Jungen sind weniger lebhaft gefärbt, als die Jungen von M.
validirostris, bei denen die Farbe der weichen Soitentlieile noch die der Alten übertrifft.
Nest und Eier traf G o d l d nicht a n , auch besitzt er beide noch nicht in seiner Sammlung,
Es läfst sich voraussehen, dafs das Nest tassenförmig sei, aus Gräsern erbaut und aufgehängt
an die kleinen Zweige der Eukalypten, die Eier wahrscheinlich auch in der Zahl von zwei
bis drei. iVbbUdung beider Geschlechter. — Sehr häufig in allen Theilen von S ü d a u s t r a l
i e n , östlich bis N e u - S ü d -W a l e s , wo Cr weit seltener ist, nnd von da an findet er sich
n u r mit Sicherheit ivieder an der äufsersten Grenze der Colonie gegen das Innere. G o d l d
schofs mehrere Exemplare in den U p p e r -H u n t e r -D i s t r i c t c n nnd beobachtete ilm noch
mäfsig zahlreich auf den Ebenen In d er Nacbbarsch’aft des Flusses N am o i, fand auch durch
die Anwesenheit von Ju n g e n , die er in allen Graden des Wachsthnmes schofs, die Bestätigung,
dafs der Vogel da brütet. — Dresdner Museum.
*298. M. virescens V i e i l l . — f. D. 3600. — Kopf schwarz, hinter dem Ange
ein weifser Fleck in schwarzer Umgebung, Halsseiten, Vordorrüoken und Schultern, auch die
hintersten Schwingen nnd ganze Unterseite aschgrau, Mittel- und Hinterrüeken nebst Schwanzfedern
olivengrün überlaufen, Aufsensaum der Vorderschwingen weifs, die folgenden olivengrün;
Schnabd schwarz, Beine bräunlichgran. - Hoiumi. & J c q t ’s Abb.: 6" , Schnabelfirste
6 '/ . " ' . -spalte 8" ' , Fittig 3 " , Schwanz 2 " 3 '" , über die Flügel 1" 6' " , Lauf 7 " '. — Ich
erhielt später einen wahrscheinlich j u n g e n Vogel, welchem bei sonstiger Uebereinstimmung
nur der weifse Ohrfieck fehlt, sowie auch bei den übrigen das Weifs im schwarzen Felde bei
Jungen kaum erscheint Das Schwarz bei ihm von geringerem Umfange, zieht sich hinter
dem” Ange nicht herab. Sollte der Vogel eigene Art sein, so könnte er M. capistratus heifsen.
Der „Epidopsare verdâtre H om b k o n & J a c q d in o t Voy. au Pôle Sud pl. 17. 3. ist wahrscheinlich
V i e i l l o t ’s M, virescens D i c t . sc. nat. ed. L e v r . XX. 572, weder dort noch
hier beschrieben. — N e u h o l l a n d .
*299. M. chloropsis Go d ld . - t. DI. 3 5 0 1 - 2 . — Oberseite olivengrün, Kopf
und Kehle schwarz; ein Mondbogen auf dem Hinterhaupte und Unterseite weifs; Flügel und
Schwanz b rau n , grünlicholive gesäumt; Spitzenhälfte der Aufsenfahne der Vorderschwingen
schmal weifsgerandet; Iris düsterroth, Schnabel schwärzlichbraun, nackter Augenring grun-
lichweifs, bei ändern blafs weingelb; Lauf nnd Aufscntbeil der Beine licht olivengrünlieh;
Innenseite sehöngelb, - Ich m e s s e : 5 " 3 ' " - 6" 6" ' , Schnabelfirste J '/ s '" , -spalte 7 " '
-höhe 2 ‘/s '" , -breite 3V ." ', Fittig 2 " 1 0 " ', Schwanz 2 " 1 '" . über die Flügel 1 5 , Lauf
8s /,'" Mittelzehe 4Vz'". Nagel 2 '" , Aufsenzehe 4 " ', Nagel D /.'“ , Innenzchc 3 '/ . '" , Nagel
IS /,'" ’, Hinterzehe 3Vz'", Nagel fi'/s"'. — G o d ld proceed, Nov. 1847. Birds of Austral.
XXX. 8. vol, IV. pl. 73. Swan Kivcr Honey-eater. — lin-gee W o s t -A n s t r . inf, Bnn-gecn
W e s t - A n s t r . mont. Ber-il-ber-ril S w a n K iv . indig. V ö g e l N e u h o l l a n d s n. 553. —
Gröfser als M. lunulatus nnd der Augenring grünlich and nicht roth. Sonst sind beide Vögel
sehr ähnlich und schwer zu unterscheiden. Die düster gefärbten oder braun überlaufenen
Stücke sind jedenfalls Junge im ersten J a h re , die man auch brütend findet, weshalb Einige
dieselben für eigne Art hielten, indessen ist dieser Umstand schon bei M. lunulatus erwähnt,
den G o ü ld gleichfalls im jugendlichen Zustande schon brütend antraf, mas nur einen neuen
Beweis abgiebt für die aufserordentliche Fruchtbarkeit der australischen Thierwelt. Seine
gewbhnUche Stimme ist ein roifscndschnelles „Itait“ , manchmal aber anoh ein rauhes, unangenehmes
nnd gedehntes Geschrei. Sein Flug ist von kurzer Dauer, geht nur wellenförmig
von Busch zu Busch. Das Nest hängt an kleinen Zweigen am Gjpfol der Eukalypten, wo
deren Belaubung am dicksten is t, so dafs es schwer entdeckt mrd. Ein von Mr. G il b e k t
im October aufgefundenes Nest war aus Schaafwolle und Zweiglein geb au t, ein anderes,
welches er im November fan d , war an einem kleinen myrtenartigen Baum in einem dichten
Eukalyptenwalde befestigt und stand nur 3 Fnfs hoch über dem Boden. Jedes dieser beiden
Nester enthielt drei E ie r, 9V* Linien lang und 6V2 Linien b reit, tief röthlichfahl, überall,
besonders am dicken Ende dunkel röthlichbraun dünn gefleckt, manche Flecke sind undeutlich
, während andere sehr auffallend sind. Der Magen ist etwas fleischig, aber sehr klein,
die Nahrung besteht aus Honig, Blüthenstaub und kleinen Käfern. Mr. G il b e r t fand ihn
n Westaustralien meist auf höhern Zweigen verschiedener Eukalypten, wo er Honig und
Insecten von den Blüthen frafs. — Dresdner Museum.
*300. J l . f f c l b ig i i l a i 'i s (albogularis) G o u l d . — t. DI. 3503—5. — Oberseite grünlich
wachsgelb, Kopf schwarz, Mondbogen auf dem Hinterhaupte, Kinn und ganze Unterseite
weifs, Flügel und Schwanz b rau n , grünlich wachsgelb gerandet; Iris düsterroth; Schnabel
bräunlichschwarz; Beine und Fufs grünlichgrau, mit einem Zuge in Blau am Vorderende
der Läufe. —«.Ich m e s s e : 4 " 8'" , Schnabelfirste 5 '" , -spalte 7 '" , Fittig 2 " 7 '" , Schwanz
1 " 9*W“, L auf Hinterzehc 3 '" , Nagel — W“ e i b c h e n kleiner. J u n g e : Kopf
und Halsseiten braun, anstatt schwarz; der nackte Augenring kaum sich tb ar.— G o u l d proc.
Nov. 1847. Birds o f Austral. XXX. 9. vol. IV. pl. 74. V ö g e l N e u h o l l a n d s n. 554.
White-throated Honey-eater. — Die ganz weifse Kehle unterscheidet ihn leicht von den übrigen
A rten , die Färbung des Rücken, welche in schön wachsgelb zieht, zeichnet ihn auch
aus. E r ist M. lunulatus äh n lich , aber kleiner und der weifse Bogen am Hinterhaupte zieht
weiter herum. E r ist sehr streitsüchtig und kämpft oft mit Vögeln, die weit gröfser sind
als er selbst. Wenn er sich in der B elaubung der Eukalypten herumtreibt, welche ihm seiuen
Lieblingsaufenthalt bieten, so läfst er oft ein starkes und lautschallendes Pfeifen vernehmen,
welches man nicht deutlich wiedergeben kann. Die Nahrung besteht nur aus Insecten und
Blüthenstaub; während der Aufsuchung derselben zeigt er eine gröfse Mannichfalrigkeit von
Stellungen, manchmal tritt er die Blätter der Zweiglein, anderemal hängt er sich an die
äufsersten Spitzen der Blüthenbüschel. Das Nest hängt stets an einem schwachen herabhängenden
Zweiglein und wird von jedem Winde bewegt; es besteht aus trocknen schmalen
Streifen weicher Rinde von Melaleuken. Die meist zwei Eier sind etwa 9 Linien lan g , 6
Linien breit, hell lachsroth, röthlichbraun gefleckt und gesprenkelt. — Abbildung beider Geschlechter.
— N o r d - und O s t a u s t r a l i e n , sehr häufig auf der Halbinsel C o b u r g ;
G o d l d erbielt ihn auch aus der Nachbarschaft von M o r e t o n -B a y . Um P o r t E s s i n g t o n
kommt er zahlreich vor und zeigt sich da in Trupps von 10 bis 15 Stück. — Dresdner
Museum.
*301. M . melanocephalus G o d l d . — t. DI. 3506 — 7. — Ganzer Kopf mit
Kehle und ein Halbmond längs der Brustseiten gagatschwarz; ganze Oberseite gelblich olivengrün,
schöner am Hinterrüeken; Flügel und Schwanz bräunlichgrau, aschgrau gesäumt,
Brust weis, übrige Unterseite graulichweifs; Schnabel schwarz, Augenstern röthlichbraun,
Fufs brau n ; nackte Haut über dem Auge periweifs, lichtgrün überlaufen. — Ich m e s s e :
4 " 9 '" - 5 " 3 '" , Schnabelfirste 4 '" , -spalte V j / “, -höhe 2 '" , -breite Z ’W “, Fittig 2 " 9 " ',
Schwanz 2 " 3 '" , über die Flügel I " SV*"', L auf 7•/*'", Hinterzehe 3 " ', Nagel —
W e ib c h e n ganz gleich, J u n g e haben eine gelblichweifse, nicht schwarze Kehle und der
Basaltheil des Schnabels ist fleischfarbig oder gelb, der Fufs heller als an den Alten. __
Certhia agilis L a t h . gen. hist. IV. 204. Hdoro-tftire-veloce, Melithreptus agilis V i e i l l . Diet,
sc. nat. cd. Levr. XX. 572. M. melanocephalus G o d l d proceed. 27. Mai 1845. Birds of
Austral. XIX. 5. vol. IV. pl. 75. V ö g e l N e u h o l l a n d s n. 350. Black-headed Honey-
eater. Fe rner gehört hierher Meliphaga atricapilla J a r d . S e l b y ill. pl. 134. 1. Die oberflächlich
aschgrauen Schwung- und Schwanzfedern machen ihn sehr kenntlich. — E r scheint
die Eukalypten vorzuziehen, doch findet er sich auch auf allen übrigen Waldbäumen, aber
zwischen den Blättern und Blüthen der ersteren ist er immer im Aufsuchen seiner Nahrung
beschäftigt, welche, so wie bei den übrigen A rten , meist aus Insecten, vorzüglich kleinen
Käfern und dem Staube der Blüthen besteht. So wie die übrigen Arten, kriecht und klettert
auch er durch die Zweige, wie die Meisen Europa’s. E r ist ein lebhafter, munterer Vogel