dafs der grofae, dicke Kopf und Hals der kräftig gebauten C. indica auf dem kleinen
schlanken Leibe von C. abyssinien sich so sonderbar nusnehmen m ü ß te , d a ß man B r isson
damit nicht getäuscht haben könnte, obwol auch C üvikr in seinem Régne animal, ed. l und
2 dies nachschrieb. Endlich machte P üohbra n Revue zool. 1845. 369. den Gegenstand klar
und O DM ür gab eine neue uud gute Abbildung in seiner Iconographie ornithologique pl.
2 8 , bei welcher wir nur die kastanienbraunen Wangen vermissen — A n g o l a , B r is so n
beschrieb sie aus R kacmür’s Siuniulung, ein Exemplar im pariser Musenm beschreibt
P ü c h k r a n . zwei befinden sich uach O DM ür’s Angabe in der Sammlung <lc8 Prinzen von
E s s l in g e n . — P o r t N a t a l : Mr. V e r r e a u x ! Dresdner Museum.
*111. C . c y a i i o f f i t s t r a ( - e r ) Cuv. — t CCCCXXXII. 3183 - 8 4 . - Kopf,
Hals uud Brust isabellfahl. Rücken und Schulterdecken schwarzbraun, Hinterrüeken, Flügel
und Bauch nebst Afterdecken glänzend cyanblan, Flügelbindc und Ünterflügel hell spangrün,
Schwanz gabelförmig ausgeschnitten, einfarbig dunkelblau, seitlich gesehen blaugrüii schillernd,
nnterseits spangrün, Seitenfedem alle sehr breit, au der Innenfahne spitzewärts verschmälert,
äufserste mit linealischen Endspitzeu, Schnabel schwärzlich, Beine blaßgrau. — Ich m e s s e :
1' 6 '" , Schnabelfirste 1" 1 '" , -spalte 1 " 9 '" , -breite 11'", Fittig 7", Schwanz 5", über die
Flügel I " 3 '" , Spitzen überdies 2 '" , L auf 11'", Mittelzehe 1", Nagel 5 '" , Außenzehe 10"',
Nagel 3 " ', Innenzehc 8 " ', Nagel 4 '" . Hinterzehe 6 '" , Nagel S '/s" '. — Le Rollier à ventre
bleu L e V a il l . parad. Rolliers p. 78. pl 2 6 , eine schöne, charakteristische Abbildung, ihr
folgte die des „blue - bellied Roller“ bei J a r d in e und S e l b y ill. pl. 123 mit wie es scheint
falschem Schwänze, da derselbe hellblau, schmalfederig und qnerabgestutzt ist uud wahrscheinlich
früher eiuer jungen C. caudata angehört hat. Die spätere Abbildung „blue bodied
Roller“ in S w a is s o n ’r B. o f West-Afr. pl. 13 ist in dieser Hinsicht naturgetreuer gezeichnet.
Noch gehört hierher Garrulus (Galgulus) cyanogaster V ie i l l . N. Diet. XXIX. 436 und Enc.
870. — L e V a il l a n t hatte sein Exemplar mit der irrigen Angabe als von Java gekommen,
erhalten. V ie il l o t giebt znerst ihr Vaterland richtig a n , obgleich W a g l b u ihn zu corri-
gireu versucht, sie lebt am S e n e g a l : W a rw ic k , S w a in s o n , V e r r e a u x . Am G am b i a :
R b n d a l l . Dresdner Museum.
b. G a l g u l u s : Scitenschwanzfedern ohne Verlängerung.
*112. C , i n d i c a L. - t. CCCCXXXIII. 3185. — Ganzer Oberkopf dunkel blau-
grün, Stirn , Hinterhals, Rücken, Schulterdecken und Hinterschwingen leberbraun, Hinterrücken
lasu rb lau , Schwanzdecken, beide Mittelschwanzfedern, seitliche an der Basis und
breiteren Spitze indigbläu, letztere in der Mitte blafsblau, an der Innenfalme weißlich,
Schultern cyanblau, sichtbare Flügeldecken d'inkcl blangriin, Schwingen über die Hälfte und
an der Spitze indigbläu, in der Mitte blafsblau, an der Innenfahne weifslich; Kopi- und
Halsseiten nebst Unterhals und Brust fahl, am Halse in Weinroth ziehend, lange Schaftstreifen
fahl weifslich ; Seiten, Bauch nebst Afterdecken, Untorflügeldccken nebst der Mitte
der Schwingen und aller seitlichen Schwanzfedern hell berggrün glänzend, Schnabel und
Beine schwärzlich. — Ich m e s s e ; 11", Schnabelfirste 1" 1'", -spalte 1" 8 '" , -hohe VU“\
-breite I I '" , Fittig 6", Schwanz 4 " 4 '" , über die Flügel 1" 8 '" , L a u f l l '" , M itte lz eh ell'" ,
Nagel 5 '" , Aufsenzehe 10'", Nagel 3Vt"'j Innenzehe Nagel Hinterzehe ö*/«'",
Nagel 3Vs"'- — ijThe blue J ay from the East-Indies“ , von E dw a r d s glean. 247. pl. 326
am 20. Sep t 1759 gemalt, ist der Ursprung für C. indica L in n . nnd der „Indian Roller“
L a tham ’s . Dann erschien der „Rollier de Mindanao“ , Galgulus mindanoënsis B u is so n II.
69. pl. VI. f. 1 , nach E dw a r d s mit dem Namen „Cuit“ der Eingebornen und mit dem
falschen Citate aus Ax b i n , hierauf folgte die Abbildung in B u f f . pl. enl. 285 und pag. 176
wurde der Vogel mit dem „Rollier d’Angola“ , unserer C. caudata L., als Varietät zusammengestellt
und das Citat A l b in ’s zwar berichtigt, aber doch fälschlich nach B r is so n ’s
Vorgänge hierhergezogen. Coracias naevia D a u d in und Galgulus naevius V ie il l o t bezeichnen
den Vogel B d f f o n ’s . L e V a il l a n t gab in den Ois. d. Parad. Rolliers die gute
Abbildung n. 27 „le Rollier varié des Moluques“ . Wenn zweitens der Corvus bengalensis
L in n . nnd folglich Coracias bengalensis Gm. 380. 5. auf Galg. mindanoënsis B r is s . begründ
e t, hierher gehören, so mu ß dennoch das Citat aus A l b in hier wegfallen, wie wir bei
C. affinis Mc ’ C l b l l a n d ausfiihrlichci beweisen werden. In G ray’s genera ist fälschlich C. pilosa
L a th . = crinita S h aw nnd in App. 4. noch Cor. Levaillantii T., welche derselbe Vogel
ist, zu C. indica gezogen, während B onai»arte fälschlich C. affinis Mc’ C l e l l . damit vereinigt.
— Ueber die Lebensweise der wahren C. indica habe icii bis jetzt nur folgende Bemerkung
erhalten. Mr. B r o d ie schreibt mir nämlich bei Uebersendung von drei äcliten
Exemplaren: „Bei uns in Ceylon nennen die Eingeborenen diesen Vogel „Dum-Kumta“ , d. h.
Bauchvogel, weil er oft dort angetroffen wird, wo man Wälder niedergehauen und in Brand
gesteckt h a t, um das Land zu bebauen, so dafs die Singhalesen wirklich glauben, er lebe
vom Rauche. Ist übrigeus ein dummer Vogel, hält sich fast immer in der Nähe der Menschen
und frißt Käfer und Raupen.“ Dieser Vogbl aus Ceylon ist nun jedenfalls die ächte C. in-
<Uca L. — C. bc n g a lc n s i s L. ist dagegen nacli Originale.xemplaren aus Bengalen nicht als
vollkommen identisch mit der ceylonesischen C. indica oder mit der nach B d f f o n ’s Abbildung
gemachten Beschreibung Gm e l in ’s zu betrachten. Ich finde bei sorgfältiger Vergleichung
1) den von Gm e l in angegebenen Unterschied in der Große vollkommen begründet, so daß
bengalensis wenigstens um 1 Zoll länger, in allen Theilen dabei stärker gebaut ist; ich
m e s s e ein gegenwärtig vor mir stehendes Exemplar: 12", Schnabelfirste 1" VW “, -spalte
1 " 10'", -höhe 7 '" , -breite 11"', Fittig 7", Schwanz 4 " 11"', über die Flügel 1" 9 '" , Lauf
11'", Mittelzehe I I'/a '" ) Nagel 4 '" , Aufsenzehe lOVa"', Nagel 4 " ', Imienzehe VW “, Nagel
Z^W“, Ilinterzehe ö ’/a'") Nagel 3 " '. — 2) weicht die Zeichnung darin ab, d aß die weißen
Schaftstreifen am Vorderhals schmaler, kürzer und minder zahlreich sind und bei Weitem
nicht so weit herabziehen als bei C. indica. Die Grundfarbe, in welcher diese Streifen
steh en , ist rothfahl ohne Zug iu Weinroth. — 3) Die helle Mitte der Schwingen und
Schwanzfedern ist nnterseits blafs berggrün, auf den Innenfahnen weifslich und fast matt,
bei Weitem nicht so prächtig seladongrün glänzend als bei indica, die dunkle Endbinde der
Schwanzfedern ist weit schmaler und auf der Unterseite verloschen. Hierher gehört die von
G ray zu iudica, von B on a ta r t e zu pilosa gezogene Abbildung „Le Rollier varié d'Afrique“
L e V a il l . Roll. no. 2 8 , von welcher man die Verwechselung des Vaterlandes bereits richtig
vermuthet hat. Zu indica gehört sic nicht wegen der oben angegebenen Unterschiede,
zn pilosa noch viel weniger, da neben anderen Umständen der erste Blick auf die zweifarbigen
Schwanzfedern alle Zweifel zu losen vermöchte. — C e y l o n : Mr. B r o d ie . Von
daher \Var auch B r is so n ’s Exemplar durch J ean Gid eo n L ot en in das britische Museum
gegeben. B e n g a l e n und Insel M in d a n a o : Mus. A übr y , B r is so n . — Dresdner Museum.
*113. C. pilosa L a th am . — t. CCCCXXXIII. 3184. — ^iothfahl, Rücken, Schulterdecke
und Hinterschivingeu olivengrün überlaufen, Stirn , Augenbrauen, Begrenzung des
Hinterkopfes — fehlt bei einzelnen Exemplaren — und Schäftstriche der ganzen Unterseite
bis über die Schienbeindeckc weifs, Flügelmitte längs rothbraun, Schulter und Vorderrand
nebst Schwingen und Schwanz schwarzblau, Unterflügel fahlweiß, Schnabel hornschwärzlich,
Beine gelbbraun. — Ich m e s s e : I ' 1" 6 " ', ein anderes Exemplar I ' 6 " ', Schnabelfirste
1" 4 " ', -spalte 1" 11"', -höhe 63/'*'", -breite 1", Fittig 6 " 7 " ', Schwanz 5 " 6 '" , über ilie
Flügel 2 " 3", Lauf IOV2'" ) Mittclzehe 10"', Nagel 5 " ', Außenzehe V W “, Nagel 3V2" ',
Inuenzehe %^W“, Nagel 3 " ', Hinterzehe 5 '" , Nagel V W “. — Größe und Umriß wie bengalensis,
der Kopf aber g rö ß er und dicker, der Schwanz auffallend länger, die ganz eigenthümliche
Färbung höchst ausgezeichnet, mir an bengalensis einigermaßen durch die Zeichnung
der Unterseite erinnernd, doch fällt sogleich au f, daß die weifse Streifung weit hinter
bis an die Afterdecko sich fortsetzt und daß der Schwanz einfarbig ist. — Sie erschien zuerst
bei L a th am Index Orn. sppl. p. XXXII., dann als Coracias crinita S h a w gen. zool. VII. 401.
V i e i l l o t wiederholte sic als Coracias (Galgulus) pilosa N. Dict. XXXIX. 430. und Galgulus
pilosus Encycl. 867. und sie findet sich auch in L e v r a d l t ’s Dict XLVI. 184. als „RoUier
chevelu“ noch mit Zweifel iiber ihr Vaterland, obwohl sie lauge vorher L e V a i l l a n t Ois.
parad. Roll, als „Le Rollier varié d’Afrique jeune âge“ No. 29 abgebildet hatte. Die Abbildung
ist in dor Färbung richtig, aber viel zu sehr gestreckt und der Schnabel zu klein.
Im Jahre 1837 wurde sie endlich gut beschrieben, trat aber unter neuem Namen auf: Coracias
nuchalis S w a in s o n West-Afr. II. 110. Ungefähr zu gleicher Zeit hat sie R ü p p e l Coracias
Le Vaillantii genannt. W a g l e r hat mit zu wenig Material die Gattung bearbeitet,