41 8 S c a n s o r i a e - iM ci n a e : Colaples — Chrysopli li is.
weifslich, Genick schwarz, jederseits oben mit grofsem weifsem Fleck , Vorderschwingen
nur mit schwacher Audeutung von weifsem Fleck am Aufsenrande, zwei bis drei weifse
Flecken nächst der Basis am lunonrando, Hinterschwingen auf beiden Falmen nltcrnirt
weifs gebändert und wcifs gespitzt, Mittelschwanzfedern mit soclis weifsen Querbiuden, welche
schmäler sind als der schwarze Zwischenraum und untcrseits ins gelbliche fallen. — Von
Herrn J . G. W. B r a n d t in Hamburg als s c a l a r i s gesendet. — C h ile .* )
CCVII. C h r yso pt i l u s S w a in s . classif. 307. R c i ib . Syst. Av. t. XL II. —
Schnabel gestreckt, am Grunde breiter als hoch, Firste sehr seicht gebogen, fast gerade,
sch arf gekielt, jederseits nahe eine feine Leiste parallel, welche hinter der Mitte verschwindet,'
Spitzen etwas stumpf, jedoch mehr gerundet als gestutzt, Nasengruben ziemlich grofs, länglichrund,
im Grunde kleinbefiedert, Ränder eingebogen, Schneiden s e h r s e i c h t auf- und
nieder abgebogen, Lade am Grunde mit langer dreieckiger, klcinbefiederter Grube, Kinndille
reicht bis auf zwei Dritttheil der Län g e , Kinn etwas vorstehend, Dillenkante kielartig,
Augenränder n ack t, L au f länger als Vorderzehe (versteht sich, ohne Nagel!), diese wenig
länger als Hinterzehe,**) Fliigel ziemlich lan g , Schwinge 3 = 5 fast gleich, Schwanzfedern
steif und flacli, die äufserste jederseits sehr kurz zugespitzt, die mittlen alle bogig langgespitzt.
— Grundfärbung braun, häufig gebändert, Schwingen- und Schwanzschäfte gelb.
*992. Ch. campestris (Picus — W a g l . sp. 83. Isis 1829. S p ix t. 46. 516.)
S w a in s . classif. 308. R c h b . t. DCLXX. 4437—38. — Oberkopf, Kehle und Gurgelgcgend
reinschwarz, Zügel schwarz und weifslich gemischt, Vordergesicht unrein weifs, Wangen,
Seitenhnls und Oberbrust dottergelb, Rücken und Flügel graubraun, weifslich querwcllig,
Uuterseite schmuzigweifs, dunkelbrann bogig, Schwingenschäfte gelb, Ober- und Unterschwanzdecke
reinweifs, schön tiefbogig schwarzbraun gebändert, Schwanz schwarz, äufserste Federn
am Aufsenrande und mittelste am Innenrande verloschen weifslich gebändert, Schnabel
dunkelschwärzlichgran, Iris dunkelkirschroth, Beine blafs schmuziggrau, zuweilen etwas grünlich
überlaufen, Augenlider aschgrau. — W e ib c h e n : kaum kleiner und weniger schön,
sonst gleich gefärbt, die Wellenbänder kaum etwas schmäler. — Ich m e s s e : 1', Schnabelfirste
1 " 2 '" , -spalte 1 " 8'" , -höhe 4 V4" ', Mundbreite 10'", Fittig 6" , Schwanz 4 " 6'" ,
L au f 1 " 2 " ', änfsere Vorderzehe 10Vi'". Nagel 5 '" , innere Vorderzehe 7 '" , Nagel 4Va"'j
äufsere Hinterzehe 9 '" , Nagel 5 '" , innere Hinterzehe 5 '" , Nagel S'/«'"- — Le Cliarpentier
des champs D ’A z a r a Voy. IV. 9. heifst auch Pica-Pao do campo im Sertong von Bahia.
E r lebt allein in offenen von Waldungen entblöfsten Triften: Prinz M a x im il ia n traf ihn
n ur in höheren, trockenen und erhitzten Triften des innern Sertongs der Provinzen B a h i a
nnd M in a s ; A z a r a fand ihn in P a r a g u a y ; sonach scheint er also dem gröfsten 'rheile
des innern Südamerika anzugehören. Seine Stimme hat Aehnlichkeit mit der des Grünspechtes.
E r sitzt gewöhnlich an den hohen Cactusbäumen, an deren Stämmen er ratscht
oder au f den horizontalen Aesten mit hocliaufgerichtetem Körper herumläuft. Daselbst
befinden sich die grofsen kugelförmigen, schwarzbraunen Terniitengebäudc, welche er anhackt,
um die Bewohner zu verzehren. — Ferner sagt B o k m e is t e e in seiner R e i s e n a c h
B r a s i l i e n , Berlin 1853. S. 378, in einem Berichte über die Campos, bei Erwähnung des
schönen Baumes, der K i e lm e y e r a r o s e a M a r t iu s , „Malva do Campo“ : „Wo der Baum
wächst, da ist auch sicher ein Kartoffcibaum, S o l a n u m l y c o e a r p u m ,,Fruito do lobo“ ,
und ein Ameisennest in der N ä h e ; zu ihnen aber gehört wieder als lieber Gesellschafter der
merkwürdige S p e c h t d e r o f f e n e n T r i f t e n : Picus campestris, wie Prinz Ma x im il ia n
zu Neuwied den Vogel treffend genannt hat. Wir fanden den ersten am Abhänge dieses
Plateaus, neben der Schlucht, welche dasselbe von dem Iliigcl trennt, worauf die Kirche von
Rio das Petras liegt. Eine ganze Gesellschaft, wohl acht Stück, hackten an einem grofsen
niedrigen Baume hemm und flogen von Zeit zu Zeit einzeln auf den Boden, spazierten da
wie eine Krähe und kehrten dann zum Baume zurück. Sie mufsten mit einer guten Nahrung
• *) Ich verdfinke die gütige ;^useiidiing die se r Art dem freinidlicJien Wolilwollen de s Herr« Dr. Ha rt-
XAVB, a b e r le id e r kamen die Exemplare e rst a n , a ls die Abblldiingeii langst beendigt -wareii, so dnfs
d ie se lb en e rsl in einem Nachträge in b e id en Gesclileclilern nnfgenommen werden können.
**) Sw a in s o n sagt: „Ve rsa tile and ante rior toes o f e<pia1 len g th “, sielit man sie ab e r se lbst, so überzeugt
mau sich, da fs es n ich t ganz so ist. • 1’ : . • ' •
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S c a n.«5 0 r i a e - P i c i n a e: Chrysopt i lus. 4 1 9
beschäftigt sein und wahrscheinlich einen wandernden Termitenzng überfallen haben. Ich
sah dem Vogel bald seine Eigenthiimlichkeiton a n ; ein Specht der schreitend auf dem Boden
herumspaziert, welch’ ein Wunder! dachte ieh und rief meinem Sohne zu , der voranritt,
einen zu schiefsen; es gelang, der Specht purzelte kreischend zu Boden, als die ändern
davonflogen, aber auf einem nicht sehr fernen Baume sich bald wieder niederliefsen. Nnn
erkannte ich meinen neuen Gefährten; er gab mir, als ich ihn todt betrachtete, den sichersten
Beweis, dafs ich das Campos - Gebiet bereits betreten h atte, denn n ur auf diesem ist
dieser sonderbare Erdspecht zu finden.“
*983. C h . s u b c a m p e s t r i ë (Picus campestr-oiJie! — Ma l h e r b e Revue 1849. 541.)
R c h b . t. DCLXX. 4439—40 — Wie voriger, aber die Kehle nicht schwarz, sondern gelblichweifs,
Zügel schw'arz und roth gemischt, äufserste Schwanzfedern deutlich gelb gebändert,
die Bänder durch den Schaft in die Innenfahne hineinzichcnd, Schnabel und Beine hornbraun.
—■ W e ib c h e n : Zügel schwarz und weifs gemischt. — Ich m e s s e : 1', Schnabelfirste
1" 3 '" , -spalte I " V W “, -höhe 4V2'" , Mundbreite 9 " ', Fittig 5 " 6 '" , Schwanz 4",
L au f 1" 1 '" , äufsere Vorderzehe 9 'W “, Nagel 5 '" , innere Vorderzehe 8 '" , Nagel 5 '/i'" ,
äufsere Ilinterzehe 8 ' / / “, Nagel 5 " ', innere Hinterzehe 472'" , Nagel 3 '" . — Ma l h e r b e
trennt ihn zuerst von voriger Art und findet ihn übereinstimmend mit unserem Mafse,
32 bis 33 Centim. lang. E r giebt, sowie nach ihm B o n a p a r t e , nur die weifsliche Kehle
als Unterschied an. Da ich immer geglaubt habe, dafs eine wirklich in der Natur verschiedene
Art mehr, als ein so einfaches Kennzeichen darbieten müsse, so hat mir geschienen, als
ob ich hier in der Bänderung der Schwanzfedern ein zweites, sehr wesentliches, finde. Bei
c a m p e s t r i s sehe ich die Aufsenschwanzfeder jederseits nur auf der Aufsenfahne mit zwölf
gelben Bändern durchzogen, von denen das der Spitze um die Spitze herum, das folgende,
eigentlich erste Band kaum über den Schaft hinübergreift, die folgenden nicht nur innerhalb
der Innenfahne begrenzt sin d , sondern deren obere immer kürzer worden als ihre Breite. '
Bei s u b c a m p e s t r i s weicht diese Zeichnung darin auffallend a b , dafs die sechs untern
Bänder durch den Schaft hindurch weit hinübergreifen, bis iu die Innenfahne hinein, das untere
sogar pfeilspitzig i s t , und dafs die dunklen Zwischenräume weit breiter sind ; deshalb auch
weniger Bänder, da ich mit dem übergrcifen'den Spitzenbande deren nur acht zähle, von
denen die letzten schon in einem gelben Längsstreif ara Aufsensäume hinanlaufen. In einem
Langsraume von l " 3 '" hat jener acht, dieser nur sechs Bänder. In mehreren Sammlungen
hielt man ihn für das Weibchen voriger A rt, unter welcher er auch gemischt in denselben
Districten Vorkommen soll.*) — B r a s i l i e n .
994. e i l . B u lT o n i i (Picus — K u h l .) B p . R c h b . t, DCLXX. 4441. — Gelbgriin,
Vorilerkopf schwarz, Scheitel h ochroth, Zügel schwarz untl roth gemischt, Rückseite vom
Hinterhaupte an über die Flügel uud Aufsensohwaitzfedern mit spitzewärts hoehgelbom Schafte,
schwarz gebändert, Mittelsehwanzfedern schwarz, Kehle und Untorhals schwarz schaftstreifig,
übrige Unterseite sowie der Bürzel zerstreut schwarz gefleckt, Weichen bogig schwarz gebändert.
- Länge 1', Fittig 4 " fl'", Schwanz 4 " 2 '" . - L e g r a n d P i c r a y é d e C a y e n n e
B c f f . eni. 719. G m e l in citirte ihn bei seinem m e i a n o c h l o r o s , allein K u h l führte in
soincf Bestimmung der BuppoN'schen Pl. enl. obigen Namen ein, auch wurde er P. c h l o r o -
z o s t t t s W a g l . Isis 1829. Daritcch C h r y s o p t i l u s c h 1 o r o z o s t e u s G ba y . — B r a s
i l t e u.
•988. C h . p e r u v i a n u s Renn. t. DCLXXX. 4 4 9 3 -9 4 . — Oberkopf yon der Stirn
bis mit dem Genick untl Ziigcl hochroth, Wnngengegend vom Schnabel nn bis znm Ohr nnd
von da zur Scltitller herab gelblichweifs, liückcn und Flügel olivengrün sehwarz gobändcrY
Bürzel und beide Aufsenschwanzfedern hellgelb und schwarz gebändert, Kinn und Kcble bis
zur Brust kohlschwarz, übrige Unterseite schwefelgelb, schwarzbogig, Mittelschwanzfedern
schwarzbraun. — Ich m e s s e : 8 " 4 '" , Schnabelflrste 1" i / / " , -spalte 1" 6 '" , -höhe 3 '/,'" ,
• ) Dafs ich den bnrbnrischen Nninen „ o . ni p e s t r o i d e s ", dn er in keinem in üeiitsoltlnnd ersobienenen
Worterbiiclie stellt und keine iiiDeutsclilfiiid erschienene Grammatik ihu zuiasseii M-iirde, in s u b c a ii ip e s t r i s
b e ric l.tigte , w ird inneriinlb Dentscliinnd S ie in .n d .iiifsbilligen k önnen. Sowolil diese »Is vorige A n ln,ben
von ÜONAPAUTK den N.imen Mn 1 h e r b e p i e u s e rh a lten . „Zigoda ltyli p. II. n, 39.“