*56. M. torquata (Ale. — Gm.) Kaup. — t. CCCCXl. 3106. Oberseits und Brust-
gürtcl bläulich aschgrau, Schopffceiern mit schwarzen Schaftstreifen, Kücken und Flügel sehr
zerstreut und undeutlich, der Schwanz deutlicher weifsgefleckt, Streifchen vor dem Auge,
Kelile und Halsseiten reinweifs, Brust, Bauch, Seiten nnd Aftcrdockeu rostroth, Schnabel
schwarzgrau, Beine blafs graugrünlich, Iris granhraun, — Ich m e s s e ; 1' 5", Schnabelfirste
2 " 8" ', -spalte 3 " 8" ', Höhe 9 " ', Breite 1" 2 " ', Fittig 7", Schwanz 4 " 9 " ', über die Flügel
2 " 6'" ! Lauf 5Vä"', Mittelzche 9V2'" , Nagel 5 '/s " ', Aufsenzehe 9 " ', Nagel Inncnzche
7 " ', Nagel 4 " ', llmterzehe 3>/j"/ Nagel 4 " ', Höhe IV t'" . — Mo „Avis torquata“ Nikiiem-
beiIg p. 222., der „Achalalactli“ und „Michalalaotli“ der Mexikaner wurden der M. p. hu p i
du Moxiiiuo Buiss. IV. t. XL I. F. 1 als Ispida mexicana cristata p. 518 bescliiiebcn. Bur-
fon's enl. 284 scheint nach Baissox gemacht und der Name wird p. 82 in „Alntli“ verkürzt.
Der „cmereons“ Kingsfisher L atu. und Alcedo torqnata Gm. gehören hierher. Der Name
Martin-Pcscador cclcstc Azaka 417 und A. cyanea ViEiLL. sind gleich unpassend, da der
Vogel weder von himmelblau noch von kornblumenblau eine Spar zeigt, sondern höchstens
nschgrauhlau genannt werden kann. Die ansführllohstc Bcsclircibnng gicbt Prinz Maximiliax
Bcitr. IV 5—12., wo der räthsclhaftc Vogel Büpr. cnl. 593 und die offenbar und deutlich
die M. A l c y o n darstellende, 715 frnglich als Junge vcrmuthet werden. Prinz Maximilias
fand M. t o r q u a t a in Brasilien nnd Paraguay nicht selten, besonders in den südlichen Gegenden
( am häufigsten an den Ufern dos schönen, interessanten Parnhyba in ziemlicher
Auzalil,’ an ändern Flüssen wieder gar nicht. Loben wie unser Eisvogel, bewegen den Schwanz,
sträuben im Affecte die Federn dos Scheitels. Sie tauchen schnell nach Fischen, deren
Ueberbleibscl sich in ihren Magen, ohne Eidechsen fanden. Ein Nest fand sich über tausend
Schritte vom Ufer des Bio da Aldea Velhn entfernt, in einer hohen Bcrgtvnnd von Thon,
wohin die Vögel liogen. Nachdem man sie einkricchon gesehen, wnrde die Bergwand
erstiegen, in das kreisrunde hoch in der Leljm- oder Tlionschicht cingebohrtc tiefe
Loch°Kuthen gesteckt, in welche dio jungen Vögel einbissen, indessen sich nicht herausziehen
Uefsen, N a c h A u s s a g e l e g t d ie s e Art zwei weifse Eier. — M e x ic o , B r a s i l i e n . Dresdener
Museum. *
*57 M. caesia E c h b . t. CCCCXl. 3107. Oberseite aschgrau, Fleckchen vor dem
Auge Kehle Halsseiton, einige Punktfleoken auf den kleinen Flügeldecken, Untcrfiügeldccken
und Afterdcckcn weifs. Brust und Bauch rostbraun, Grimdhälfte der Untcrkiniilade des
schwarzen Schnabels blutroth, - Ich m e s s e ; 1' 4 " 6".', Schnabelfirste 2" 9 " ', -spalte 4 " ',
Höhe 10"', Breite 1" 2 '" , Fittig 7" 3 " '. Schwanz 5 " 2 '" , Lauf 5 " ', Mittelzche 11'", Nagel
4 " ', Aufsenzehe lO'/z'", Nagel 3 '" , Innenzehc 7 '" , Nagel 3 '" , Hinterzehe 3V2'" , Nagel 3 '" ,
Höhe IV2'" . — Nachdem Prinz Maximieiax M. t o r q u a t a in Menge lebendig und wahrscheinlich
in verschiedenen Jahreszeiten beobachtet ha t. und übereinstimmend so wie oben
geschehen mit bleigrauer Basilarhälfte des Unterschnabels und rostrothen Unterfiügeln und
Aftordccken beschreibt, während hier ersterc blutroth, letztere Theile woifs sind, so erlaube
ich mir auf diesen Vogel, welcher durch einen Missionair mitgcbraoht worden, aufmerksam
zn machen Bereits Buissox nennt bei seinem Vogel den Unterschnabel am Grunde röthlich,
und Gm elis sagt wahrscheinlich nach seinem Vorgänge dasselbe. Der Brustgürtel fohlt diesem
Vogel. Wahrscheinlich aus G u i a n a . Dresdener Museum.
*68 M. stellata (Ale. — Meveb.) K. — t. CCCCIX.h. 3487. domingensis; CCCCX.
*3106 - Oberseits schicfcrgrau, Schopffedern mit b r e i t e n schwarzen Schaftstrcifon, Kehle,
Halssriten nnd bänderartige Flecke der kleinen rliigoldeckcn nnd Schwanzfctlern, so wie drei
Fleckenbinden und die Spitzen der grofsen Flügeldecken reinweifs. Bnistgürtel sohiefcrgraubraun
m i t dunklern Sehaftiioeken unten weifs umzogen, Untcrflügeldockcn, Unterbrust bis Aftcrdeckeu
rostbraun Beine dunkelbraun. — Mbvbn mifst 1' I" 8 '" , Schnabclspalte 3". Ich m e s s e I ' 3 " 6 '" ,
Schnabelfirste 2 " , -spalte 3 " , Höhe 8 '" , Breitel " 2 " ', Fittig 7 '" , Schwanz 4 " 3 '" , über die Flügel
3" 2 '" Lauf 4V2" ', Mioelzelio 10'", Nagel 5 '" , Aufsenzehe 9 '" . Nagel 4 '" , Innenzehe 7 '" ,
Nagel i i'V " , Hinterzehe 2V2'" , Nagel 3 '" , Höhe 2 '" . - Verhält sich zu M, t o r q u a t a wie
g i g a n t e a zu m a x im a . - Mbyek Act. Soc. Leop. Carol. V III. Suppl. S .93. t. XIV. sagt,
er sei um 4 bis 5 " kürzer als t o r q u a t a . auch der Schnabel um mehr als 6 '" kurzer und
verhältnifamäfsig dünner (junge Vögel haben wegen aufgelockcrtcm Ueberzug dickere Schnabel),
Die Fleckcnzeichnung der grofaen Flügeldecken ist hier eigenthümlich. Mbykh unterscheidet
noch den braunröthlichen Anfiug an der Spitze des Flügelgeleakes, den ich doch nicht bei
allen Exemplaren der vor mir stehenden M. torquata bemerke, welcher bei stellata nur auf
der Unterftächc des Flügels verbleibt. Die Flügel reichen bei s t e l l a t a nur auf die Mitte
des Schwanzes. Das Vaterland d e s v o n rair3l05abgebildeten Vogels ist mir nicht bekannt und
ich finde ihn so viel von M b v k n ’s Vogel verschieden, dafs ich ihn eher für den cnl. 593 abgebildeten
von St. Domingo halten mochte, über den ich weiter unten bei M. A l c y o n mich
noch weiter aussprechen werde: M. d o m i n g e n s i s zu nennen. C h i le
S a n F e r n a n d o , an den Ufern des R io c l a d o : M e v e n .
in der Provinz
*59. » I . Alcyon (A lc .-L .) K a u f . - t. CCCCXII. 3 1 0 8 - 9 . Oberseits und ein
breiter Oberbrustgurtcl hell aschgrau, ein rundlicher Fleck vor dem Auge, der Hals bis zum
Halsrücken, Unterflügel, Unterleib bis Afterdecken, ein grofser Theil der Innenfahne der
Schwingen von der Basis an, ein paar kleine Flecke auf der Aufsenfahne und deren Spitzen,
der übrigens schwarzen Schivingen und Hinterschwingen und kleine Flecke anf beiden Fahnen
der Schwanzfedern reinweifs. Schnabel bräunlichschwarz, am Grunde hell blänlichgrün,
Iris nufsbraun, Beine graublau, Nägel schwarx - W e ib c h e n unreiner gefärbt, Brustgürtel
düster blaulichgrau, rothbraun gemischt, darunter weifs umgürtet, dann folgt ein rostrothea
Querband, dessen Farbe sich an den Seiten unter den Flügeln hinzieht, auch die weifse
Unterseite ist etwas rostfarbig überlaufen. — Ich m e s s e mehrere Exemplare U, (bis zu
IBV2" engl. A d d u b o n .) Schnabelfirste 1 " 9 " ', -spalte bis 2 " 7 " ', Höhe 6V2'" . Breite 10'",
Fittig 5 " 10'", Spannung 19", Schwanz 3 " 6'" , über die Flügel l " 8'" , L a u f4 ‘/2" ') Mittelzehe
7 '" , Nagel 4 " ', Aufsenzehe 6V2'" , Nagel 3 '" , Innenzehe 6'" , Nagel 3 " ', Hinterzehe 2 " ',
Nagel 2V*"', Höhe VU“'. — Fliegt reifsend schnell und bei sehr weiten W anderungen hoch
in der Luft. Wenn ein Flufs seinem ganzen Laufe nach zugefroren ist begiebt er sich auf
sehr hohe Bäume in der Nähe, anstatt auf dem kalten Eise herumzufliegen, und spähet da
aus gelinderer Atmosphäre wo irgend eine offene Stelle im Eise entdeckt werden kann. Besonders
fesselt ihn eine besondere Fischart an eine Gegend oder an einen bestimmten Teich
oder Landsee. E r streicht aber auch im Innern des Continents oft in gerader Richtung
zwanzig bis dreifsig MeUen weit über die Wälder. Im Fluge über stehende Wässer bleibt
er oft plötzlich auf einem Funkte schweben wie ein Falke oder rüttelt und stöfst dann
spiralig in das Wasser Mnab, nimmt einen Fisch und begiebt sich mit ihm auf den nächsten
Baum oder Sturzei, wo er ihn verschluckt. E r fischt sowohl in süfsem als salzigem Wasser.
Um zu nisten, hängen sich beide spechtartig an ein Ufer wo sie sich ihr Plätzchen ausersehen
haben, beginnen mit dem Schnabel Erde, Sand oder Thon herauszuhacken und mit
den Beinen wegzuschaffen, wobei beide abwechselnd arbeiten bis die Höhle in horizontaler
Richtung 4 bis 6 Fufs tief ist, bisweilen nur etwa 2/4 Elle, anderwärts auch 8—10 Fufs über
dem Spiegel des Wassers, j a an den Chicasaw Bluffs am Mississipi traf A u b u b o n dergleichen
in einer Höhe von mehr als 50 Fufs. Die Höhle ist nur so weit dafs ein Vogel auf einmal
bequem durchkommt, das Ende wird weiter ausgehÖhlt uud backofenartig gewölbt, so dafs
das P a ar und die ganze Brut sich bequem urawcnden kann. Auf einige Reiser und Federn
legt das Weibchen 6 reiuweifsc, VU“ engl, lange 1" breite fast kuglicheEier und beide Alte
bebrüten dieselben abwechelnd 16 Tage lang, und üben dann die gröfste Zärtlichkeit für die
Jungen. In den mittleren Staaten wlriT nur eine Brut vollendet, in den süiUichen meist zwei,
und das Nest wird mehre Jahre benutzt. Wahrscheinlich wird der schon halb verdantc Frafs
den zarten Jungen gefüttert bis sic selbst Fische fressen können. Der Vogel ist so schlau,
dafs er vor dom Eingänge gestellte Netze durch schnell gefertigte Nebenwege vermied. Au-
DUBON sah ihn mehrmals nach Fischbrut auch in dio See tauchen. — C a t e s b y scheint ihn
zuerst zu erwähnen, iudem qr seinen Kingsfisher A l c y o n I. p. 69 beschreibt und pl. 69
kenntlich abbildet. I s p i d a K l e i n ist dasselbe, ebenso Le M. p. hupé d î la CarolineB r is b .
IV. 512., der M. p. de la Louisiane B u f f . pl. enl. 715., der p. 83 als Jaguacati beschrieben
wird, weil B u f fo n den Jaguacati-guaçù der Brasilianer, den Marcgrav beschreibt und den
nach ihm die Portugiesen Papa piexe (Papeixe) nennen, in ihm sucht, während diese Namen
wohl der A. a r a a z o n a gehören.. Der Belted Kingsfisher L a t h . und der American Kings-
Abih. d. Handbuch» der »peeitUcn Ornithologie. 4