R ü c k b l i c k auf d i e Bi ene i i f r e s s e r .
KacMom wir dio uns bcknmit gcwordcuon Arten einzeln bctraclitct, regt sieb der 'SVunsch,
die näheren Beziehungen dor Arten zu einander kennen zn lernen, denn dufs der neuere
Fortscliritt dor Wissenschaft die Gattung Mcrops in Mcrops , Melittophagus und Nyctiornis
zu theilen, jene Beziehungen der Formen zu einander noch lange nicht aufkliirt, sondern
höchst künstliche Gruppen nach dem einseitig kiinstlickcii Character der melir oder minder
verkümmerten ersten Schwinge nnd überliaupt dem Umrisse der Flügel gesclmffen, nebenbei
so anffnllcnd verschiedene Formen, wie Merops albicollis und nnbicus, bieolor und viridissimus
ornatus uud badius oder Mcllittophagus hirimdinaccus und Bullocki neben einander
»estellt, wie dies in der allcrucuestcn Aufzählung gesoliohcii, das leuchtet Jedem ein, wer die
Natur ’oder gute Abbildungen beisammen erblickt. Nur dio feste Ueborzeugung, dufs eine
n a t ü r l i c h e Znsammonstcllnng anf diesem Wege n i e m a l s erreicht wird, kann zn der ricU-
ti.-en Anseliaimng fiihrcn. dafs eine Anrcilnmg nach Aehnliehkcitcn. nicht im Prmoip dor
Ktonr liegt, sondern die ewige Wicderholimg in der Kepriiscntntion ihrer Typen, iu gleichsam
algebraischen Progressionen erkannt werden mufs, wenn man wünscht, einen Z u s a m m
e n h a n g in ihr zn ergründen — Die, vier grofsen Abthcilungen dor Invcstigatoros im Nat.
Syst d Vögel mit t NXXIII. beginnend, zcriielon nach oben S. 1 iu Alcedineae, Meropinae,
Pie iln c und Cuculinae oder Levirostrcs. Wie die erste Familie der Alcedineae deren Typen
innerhalb ihrer Grenzen dciitlioli ausgeprägt h a t, so müssen wir anoh hier m der zweiten
Gruppe der zweiten Familie, welche oben dieser Stellung zufolge die typische Gruppe der
Familie genannt werden mu fs, die Andeutung an alle vier Fam ilien, wie die an alle
vier Gruppen der zweiten Familie wieder erkonuoii. Ich denke, dies wird bei Ansicht der
Abbildungen oder der Natur klar sich licransstcllen, wenn wir die beschriebenen Arten m
folgender Weise vcrtheilen.
A p ia s t r in a e :
a) M e l i t t o t h e r i n a e : Kückdeutung auf die Eisvögel als erste Familie der Cohorte,
bewiesen durch den glänzcndblauen Hinterrüeken, sowie auf die Coraciinae als erste Gruppe
der FamUie, bewiesen durch durch das ganze, dem Bienenfresser eigentlich sehr fremdartige
Gefieder. .
161. Melittothcrcs uubicus (Gm.). 156. Melittophas badius (Gm ).
le o ' _ n a ta le n s is R c h b . 158. — h y p o g la u c u s? R e n n .
162. T e p h r a e r o p s b ic o lo r (D a u d .) . 164. - A d a n so n ii ( L e V a il i .,).
b") A p i a s t r i n n c g e n u i n a e : durchaus reine typische Formen, gelbkohlig mit Halsband.
157 A e r o p s a lb ic o llis (V i e i l b .). 147. S p h e c o p h o b u s cy a n ip e c tu s (V ehh.).
136.' Merops Apiaster L. 152. - erythropterus L,
138 - Urica Hoesb. 145. Melittophagus hirundinaceus Boie.
13 7 ' _ q u in tic o lo r ( L e V a i l l . ) 144. — o rn a tu s GiiAV.
148. Sphecophobus Sonnini (Vie il l .).
149______ __ v a r ie g a tu s ( V i b i l l . ) .
15Q — c o lla r is ( V i e i l l . ) .
151 — L a f r e sn a y i (G u ér in ) .
c) P h i o t h r i n a e : Rcpräscnsantcn der Tennirostrcs oder Pieinae, in Phlothrus deutlich
an Anthreptcs erinnernd, in der anderen Gattung den etivas piumpcn Habitus der Spechte
nnd Bartvögel, zugleich den der dritten Gruppe, nämlich der Salbnlinae nebst brauner Kehle
derselben repräsentirend. .
14 2 P h lo th r u s v ir id issim u s ( S w a ix s .). . 139. B lep h u r om c r o p s a cO T™ » ( i o a s K . ) .
,43 - viridis (L ) . 153. - superciliosus (Gm I.
155' - lu te u s ( S c o r . ) . H l . - ja v a n ic u s H lo n sk J .
140. — Savignyi ( L e V., Sws.).
146. — philippinus (Gm.).
d) N v e t i o r n i n a c : Vorläufer der Levirostres. Während sic insbesondere die Gruppe
der Philedoneae andeuten, wiederholt auch die erste Gattung Meropiscus - wie immer am
Absehlufs die Synthese f i i r d a s G a n z e erfolgt - noch einmal in fremdartigem Heide das
charakteristische Merkmal der Eisvögel, den glnnzendblanen Hmterrucken, sehr deutlich. Ganz
Me r o p i n a o : Alcyon-ides. — Jacamaralcyon. 83
analog wie eigentlich Psarisomus durch seine gelben Ohrbüscliel die Philedoneae andcutend»
die Coraciinae besohliefst, so beschliefst der gleichfalls Bucco-förmige Jacamerops Oie Gal-
bulinae , und Nyctiornis dio Apiastrinac, wie Monnsa den Absehlufs der Bucconinae bestimmt,
alles Formen, deren Aehnlichkeiten durch Amdogiecn erklärt, eine unmittclhare Zusammenstellung
nicht zulassen würden, hier aber Vorläufer der Kukuke sind.
, , . Meropiscus gularis S u n d e v . . . . Meropogon Forsteni Bv.
. , . Coecolarynx Bullockii (V i b il l ). . . . Nyctiornis amictus Sws.
— Bullockioidcs (A .S m ) . . . . Bueia Athertoni B l y th .
Im Texte habe ich die Beschreibungen nach den schon lange vorher gestochenen Abbildungen
geordnet, deren Zusammenstellung von dem zu sehr verschiedenen Zeiten stattgefundenen
Empfange der Originale abhängig war. Die Charakteristik obiger Gruppen geh
ört in das n a t ü r l i c h e S y s t em d e r V ö g e l .
€. Galbiilinae.
S o klein diese Gruppe an sich ist, so ist doch nicht zu verkennen, wie auch hier die
Anklänge an die benachbarten Gruppen und übrigen Familien derselben Cohorte sich aus-
sprechcn. Man wird auch hier in Alcyoáides deu Eisvogel, in Galbula den Bienenfresser,
in Jacamaralcyoh die Sitta und in Jacamerops den Motmot wieder erkennen, während die
Gruppe im Ganzen hier nach der Beobachtung des Prinzen Maximilian von Wied als Analogon
der Colibris (also einer Gruppe der Spcchtvögel) zu betrachten ist. Dabei macht sich
die ßucco-artige Natur dieser Vögel durch steife Borsten um die Scimabelwurzel bemerklich.
X X X I X . A l c y o n i d e s (Jacamaralcyonides) O. D e s Mu rs I c. — Nat. Syst. der
Vögel Sppl. — Der starke, lange, fast ganz gerade, mehr hohe als breite, am Grunde umborstete
Schnabel nebst stuinpflichen Flügeln mit längster dritten und vierten Schwinge zeichnen
diese kurz eisvogelartig gebaute Gattung au s, deren kurze Zehen paarig^sind, welche
aber von den Ei-svÖgeln der ersten typischen Gruppe das merkwürdige Kennzeichen der
weifsen Halsseitenflecke wiederholt
167. A. leucotis O. D e s Murs le. pl. 17. — t. CCCCLIV. 3264. — Kastaniem
b rau n , Oberkopftedern etwas lang und schmal, ausgestreckt liegend, schwarz, ein länglicher
von der Ohrgegend sich herabzicheiMler Fleck weifs; Schulterdeckfedern im Mittelfelde
Schwingen und Schwanzfedern schwarzgrün; nackte Augengegend, Schnabel und Beine gelb
lieh. Länge 190 Mm. ==» 7". Ich m e s s e in O D. M’s Abbild. Schnabelfirste 1 " 9"'.
-spalte 1" I I " ', -h ö h e 5 '/3" 'j Dicke — B re ite ?— am Grunde 9 Mm., in der Mitte 4 Mm., Fittig
3 " 3 '" , Schwanz (angebl. 60 Mm.) l " 9 '" , äufserste Seitenfeder 1" 3 " ', Lauf 6V2'" , äufsere
Hintcrzche V W , Nagel 2V3' " , innere Hinterzehe Nagel 2 '" . — Mr. 0 . D e s Mürsmachte
diese merkwürdige Form zuerst in der Rev. zool. 1845 207 unter dem Namen —
„Galbalcyrhynchus“ bekannt, als er sic später abbildetc. hielt er den Namen — „Jacaraaral-
cyonides“ für besser, wir haben aber gewifs an den fünf letzten Sylben genug und einen
hinreichend bezeichnenden Namen. In dor Beschreibung bemerkt der Verfasser, dafs der
Schwanz dos Exemplarcs nicht vollständig ausgewachsen s e i, ohne zu sag en , worauf diese
Vermuthung sich gründet. — C o l u m b i e n : S a n t a - F é d e B o g o t a — Pariser Mus.
X K i . J a c a m a r a l c y o n L e V a il l . — Nat. Syst. d. Vögel t. XXXIV. Durch
nur drei Zehen gleichsam die Vertretung der Gattung Ceyx aus den Eisvögeln, der Gattung
Picoidos und Tiga unter den Spechten.
*168. J. tridactyla ¡G á lb u l a - V i e i l l . ) G R. Gr.av. - t.CCCCLIV. 3265 — 66.—
Stirn nnd Oberkopf unrein röthlichweifs schaftstreifig, Streifen gegen den Hinterkopf deutlicher,
Hinterhals, Rücken, Schulterdeckcnj Hinterrüeken, Schwanzdecken und der seichtstufige
Schwanz, sowie alle Flügeldecken und Flügelfedem aufsen dunkelgi-ün schillernd, erscheinen
im Schatten in gewisser Lage schwarz bestäubt, Kehle und Wangen schwarz überlaufen,
jode Feder dieser Theile hat einen röthlichweifsen Schaftstrich, ein schmaler röthlichcr Streif
läuft vom Augenwinkel bis unter das Schwarz der Kehle hinab, dies Schwarz, mit Fah l gemischt,
zieht sich dann jederseits bis zu den Afterdecken, welche, sowie der llinterbauch,
schwarz sind. Der Mittelleib ist von der schwarzen Kehle bis zum llintcrbauche , neb.st