Verwandtschaft durch den Namen „Courol“ aus, welcher ein Mittelding zwischen Coucou
und Kollier andeuteii so llte , und ein Exemplar mit drei nach vorn gerichteten Zehen steht
vor mir.
*117. C. madagascariensis Rouu. t. CCCCXXXV. 3190. — Oberseite und
BLiunfedern umbrabraun, alle Kopf- uud Halsrückenfcdern mit breiten rothbraunen Quer-
bänderu, kleine Flügeldecken mit gleichfarbigem Eudbando, Kücken- und Schwanzfedern
einfarbig umbrabrauu; Schwingen schwarzbrann, au der Vorderfahno dunkelgrün schillernd,
Unterseite weifslich, jede Feder mit rundem schwarzbraunen Fleck vor der Endspitze des
Schaftes, Hals und Brust und ünterflügel rostfarb überflogen. Schnabel liornbrauu, Beine
lehmgelb. — Ich m e s s e : 1' 7 " b '" , Schnabelfirste 1" -spalte 2" 2 '" , -höhe 7 " ',
-breite 1" 1"', Fittig 10", Schwanz 7 " ', Lauf 1" U", Mittelzehc 1" 3 " ', Nagel ö'/z '",
Aufsenzehe 1", Nagel 4 '" , lunenzehe 10'", Nagel Hinterzehe 5 '" , Nagel 4 " '. —
B r is so n macht uns zuerst bekannt mit seinem Cuculus madagascariensis maior, von dem
er Ornith. IV. 160. sagt, dafs die Bewohner von Madagaskar das Männchen, pl. XV. fig. i,
V o n ro n g -d rio u , das gröfsere AVeibchen, pl. XV. fig. 2 . Cromb nennen. B ü f fo n führt ihn
auf als Vo u rou-Driou und bildet ihn unter B r is so n ’s Namen enl. 587. ab, während er den
Cromb pl. 5S8. als AVcibchcn giebt. E r wurde Cuculus afcr Gm., C. cafcr L a th und dis-
color H krm. L e V a il l a n t bildet den Vourong-Driou màio et femelle in den Ois d’Afr.
pl. 226 und 227 ab und sagt allerdings, die Vögel seien als Männchen und Weibchen erkannt,
so grofs auch ihre Unterschiede nnd so auffallend die bedeutendere Gröfse der
Weibchen genannt werden möge, und kommt endlich auf die Hindeutung, dafs Vögel aus
cultivirten Gegenden stets gröfser wären als die aus nalirungslosen, sterilen; kaum eine
Analogie für den F a ll, wo es um Männchen und Weibchen sich handelt. Die Hinneigung
zu dea Rolliors wird erkannt und eine Gattung „Courol“ aus dem Vogel gebildet, deren
Namen die Verwandtschaft von Coucou und Rollier ausdrücken soll. Die Zehen werden
paarig abgebildet und beschrieben wie bei B r is so n und B d f f o n . Neue Benennungen des
Vogels wurden Bucco africanus S t e ph e n s uud Leptosomus viridis V ie il l o t . L e s so n traite
133. trennt zuerst die beiden Vögel als Arten, indem er den Vouron-driou Leptosomus
viridis ViBiLL. n en n t, den Cromb dagegen als Leptosomus Crombus specifisch sondert.
Ißni ist auch Ha r t l a c b Verz. 97. wörtlich gefolgt. G rav trägt im App. p, 22. die Gattung
und Suppl. pl. 186. die Abbildung des Männchen uach, welches durch die diciitgestellteu
vorwärtsgorichteten Federn am Schnabelgrunde, welche sogar die Nasenlöcher bedecken,
vom Weibchen, welches G ray dazuzieht, wesentlich abweicht, — Vorläufig soll hier nur
die Rede vom Cromb s e in , der Vourong-driou soll späterhin sorgfältig geprüft werden.
Ich habe einen in Paris ausgcstopfteu, aus Madagaskar herrührendeu grofsen Cromb vor
mir, welcher deutlich zeigt, dafs die Wendezehe auch nach vorwärts gestellt wird, daher
ich ihn so abgebildet habe, wie er mit Inbegriff des zwülffederigen Schwanzes seine nähcr0
Verwandtschaft zu Coracias beurkundet. L e V a il l a n t versichert zwar, seine kleiueren,
einzig uud allein in grofsen Wäldern im Caffemlande geschossenen Vögel mit solchen
gröfseren von Mr. P o iv r e aus Madagaskar verglichen und identisch gefunden zu haben,
sagt indessen, B o f f o n ’s Figur des Männchens sei nicht als solches zu erkennen, und wir
finden wieder L e V a il l a n t ’s Abbildung noch weit mehr abweichend von der von G ray.
Ein Umstand würde indessen für die Vereinigung der Vogel als Geschlechter einer Art, gegen
L es so n und H a r t la ü b sprechen, wenn er wieder beobachtet würde, dafs nämlich L b V a il l a n t
berichtet, er habe am Männchen vor der ersten Mauser das Kleid des Weibchens gefunden.
Das junge Weibchen hat nach ihm ein blafseres Rothbraun als das alte, auf den Flügeln
fehlt der schwarzgrüne Schiller und dio Flügeldecken sind braun, rothbraun überlaufen.
Ohne die Eier entdecken zu können, fand er einige Male zwei Junge; immer ein Pärchen,
wie er meint, dafs diese weise Einrichtung der Natur bei allen Arten stattfmde, welche nur
zwei Eier legen. Der Vogel frifst vorzüglich F rü ch te , doch fanden sich auch Fangheu-
schreckeu, Grashüpfer und Cicaden in seinem Magen. Sie fliegen wie die Häher und haben
auch deren schnarrendkreißcheudes Geschrei, so dafs L e V a il l a n t , als er sie zum ersten
Male auf den Bäumen h ö rte , sie geradezu für Häher hielt. — M a d a g a s k a r : P o iv r e ,
Mr. V er r e a u x . C a f f e r n l a n d : L e V a il l a n t . — Dresdner Museum.
XXVI. B r a c h y p t c r a c i a s L a f r b s n a v b .— Nat. Syst. d. Vögel t.X X X IV ,—
Wahrscheinlich eine nahverwandto Gattung zu Crombus, durch am Grunde ziemlich verflachten,
nicht wie bei vorigem gekielten Schnabel, grundständige, aber ebenfalls schiefe
liiiealischo Nasenlöcher, kurze Flügel und abgerundeten Schwanz unterscheidbar. Beide erste
Schwingen nehmen zu, vier folgende sind die längsten und ziemlich gleich, Hinterzehen und
Nägel kurz.
118. B « leptosomus L a f r . — t. CCCCXXXVI. 3191— 92. — Rothbraun, ein
Streif vom Nasenloch über das Auge bis zu den Ohrdecken, Seitenhalsband und Endsäume
der Seitcnhalöfedern, der kleincu Flügeldecken und Schwanzfedern weifs, Rücken, Hinterrücken,
Schultern nebst Schulterdccken und Mittelschwanzfedern dunkelgrün schillernd;
Möndchen auf den Scitenhals- B ru s t- und Bauchfedem, so wie das Ende der Seitcn-
schwanzfedern vor dem weifsen Saume schwarz, Schnabel und Beine rothbraun. — Länge:
12" Z‘“ bis 13" L a f r .— J u n g oder W e i b c h e n ? blasser gefärbt, auch dieOberkopffedern
und grofsen Flügeldecken nebst Hinterschwingen weifs gesäumt. Unterseite weit blasser,
weifslich, die länglichen Streifen der Ilalsfedern, so wie die Möndchen der Brust und des
Bauches nur rothfahl. — Colaris leptosomus oder „le Rolle Courol“ erscheint zuerst in
L e s s o n ’s Illustrations de Zoologie pl. 20. und ist unsere hintere Figur 3192 jedenfalls W eibchen
oder jüngerer Vogel, ln G ü é r in ’s Magazine pl. 31. verdanken wir B. D e L a f r e s n a y e
die Abbildung seiner „Brachyptérolle“ , Brachypteracias leptosomus pl. Bl., unsere vordere
Figur 3191, offenbar das ganz ansgefdrbte Kleid des seltenen Vogels. S w a in s o n nannte
später Classif. o f B. II. 333. denselben Vogel Chloropygia leptosomus. — M a d a g a s k a r .
X.-XVII. A t e lo r n i s P u c h e r a n . Der längere L au f nnd die noch kürzere Hm-
terzehe veranlafst Dr. P. zur Trennung der beiden folgenden Vögel, welche noch deutlicher
an P itta , wie sie an derselben Stelle in der nächsten Cohorte auftritt, erinnern.
119. A, pittoides (Brachypt. — L a f r . ) P u c h . — t. CCCCXXXVI. 3193. — Kopf
himmelblau, Stirn und Streif vom Mundwinkel durcii das Auge am Seitenhals abwärts, ein
zweiter vom Untcrschnabel herablaufend und die weifse Kehle umziehend, schwarz, vom^
hinteren Augenwinkel ein weifser Streif herabziehend, über ihm und dem Auge kleine weifse
Fleckchen; Rücken, Flügel und Brust umbrabraun, gegen den Bauch und die Afterdecken
blafs werdend, ebenso die Mittelschwanzfedern und die Enden der hellblauen Seitenschwanzfedern,
kleine und gröfse Flügeldecken dunkelgrün schillernd, Schwingen schwarz ; Schnabel
hornschwärzlich, Beine hellbraun. — Zuerst von B. D e L a f r e s n a y e 1834 in G u k r in ’s Mag.
pl. 32. abgebildet und beschrieben, daun von P u c h e r a n iu der Revue zool. 1846 p. 200
Atelornis genannt. Der L auf ist um ein paar Linien länger als bei Brachypteracias. —
M a d a g a s k a r . '
120. A. squamigera (Brachypt. — L a f k . ) P u c h . — t. CCCCXXXVI. 3194. —
Kopf ueb:^ Haube und ganze Unterseite weifslich fahl, mit schwarzen, die Unterseite nut
rothbraunen Möndchen, breiter Mittelstreif längs über die Haube, schmalerer vom Auge au
den Ilalsseiten abwärts schwarz, Genick ro th b rau n , Rücken nebst Hinterrüeken olivengrün,
die Flügel kapergrün, kleine Flügeldecken mit weifsem und schwarzem Saum, Seitenschwauz-
fedcrn am Grunde kapergrün, die äufsersten b läulich, dann ro th b rau n , dann schwarz, am
Ende falilwcifs, Mittelfedern ro tlib rau u , am Ende grünlich überlaufen. Schnabel und Beine
braun. — Länge der Abbildung bei O’ D b M ü r s : 11" U" (30 Centimètres). Schnabclflrste
1 " 1'" (3 Cent.), -spalte ! " 6 " ' (4 Cent., bis zur Spitze des Unterschnabels angeblich 2^*
C e n t, ist aber län g e r), Fittig 4 " 8 " ', Schwanz 3 " 3 '" (9 Cent.), L auf 2 " (5Vz Cent.),
Mittelzche W W “, Nagel S'/a'") Aufsenzehe 8V*"', Nagel 23/*'", lunenzehe 63/*"', Nagel
2 '/2 '", Hinterzehe S'/a'", Nagel 23/*'". — Auch diese Art beschrieb zuerst B. D e L a f r e s n a y e
Rcv zool. 1838. 224. Dann giebt Dr. P u c h e r a n Rev. zool. 1846. 193 — 200. eine längere
Betrachtung darüber, welche O’D e M u r s Iconogr. VÌI. livr. bei der A bbildung pl. 39. wiederholt
Ein zweites, E xemplar im Pariser Museum ist 1) kleiner und das Grün und Rothbraun
seiner Oberseite heller gefärbt. Die gegürtclteu Federn der Augenbrauen sind mehr weifs.
Der schwarze Streif längs der Kopfmitte schmaler und länger nach vorn und nach Iimtcn.
I I . Ahth. d. Hundhuchs der specicUcn Ornithologie.