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Sie klettern dabei in allen möglichen Stellungen an den Pflanzen herum und fügen ihre
lange Pinselzunge pfeilschnell in die Blüthen hinein. Aufser Honig finden sie darin auch
In se c tcn , vorzüglich Diptera und llymcnoptcni. Aufgescheucht fliegen sie rcifsend schnell,
setzen sich in der Entfernung von einigen Ellen wieder iu das dichte Gebüsch der Epakris
oder entziehen sich der Beobachtung uuter der Belaubung der Eukalypten. Dio Brütozeit
ist der September und dio vier folgenden Monate, in dieser Zeit brütet ein Pärchen zwci-
bis dreimal, und es isi eiu sonderbarer Fall, dafs sich das erste Mal nur zwei Eier im Neste
finden, während iu der Höhe des Sommers, wenn Insectcnnahrung im l'eberfiusso vorhanden
ist, meist unabänderlicii drei gelegt werden. Die Ursacha liegt wohl darin, dafs die Vögel
bei vorgerückter Jahreszeit kräftiger werden und dafs die Natur weise angeordnet h at, dafs
die Jungen in relativer Anzalil zu der vorlinndcuen Nahrung erscheinen sollen. Das Nest
befindet sich immer an einem niederen Strauche 1 oder 2 Fnfs über dem Boden; cs ist rund
und offen, aufsen aus Bast der Eukalyj)tcn gebaut, gewöhnlich mit zarten Gräsern gefuttert.
Hier sind die Geschlechter ausnahmsweise im Vergleich mit anderen Arten verschieden gezeichnet,
was G o u l d früher irre leitete, das Weibchen unter besonderem Namen als M. iti-
ornata zu beschreiben. Abbildung: Männchen und Weibchen auf Epacris iinpressa. Ueber
alle Theile von V a n -D i o m c n s - L a n d häufig und wahrscheinlich auf dies Land beschränkt.
Sie ist aufserordentlich häufig auf den Hügeln am Fufsc des Mount Wellington und wird in
allen Jahreszeiten in den dichten Epacrisgebüschen nördlich von Dcrwcut zwischen Kangaroo
P oint und den Clarence plains getrofteu. G o u l d traf sie in ähnlichen Lagen auch an den
Ufern des Tamar, an dem äufsersten Ende der Insel. — Dresdner Museum.
b) M e l i o r n i s G. R. G kay : typische Formen durch gleiches Gefieder der Geschlechter.
*279. m . i n y s t a c a l i i i (Meliphaga — G o u l d ) Br. — t. CCCCXC. 3456— 57. —
Kopf, Kehle und Gurgelgegend schwarz, über dem Auge ein schmaler, weifser Streif; unter
den Ohren mit auffallendem weifsen Fcderbüsehel, welcher dicht anliegt und nach dem Rücken
hin spitz zuläuft; Oberseite braunschwarz, die Federn weifs gesäumt; Unterseite weifs, mit
breiten schwarzen Schafistreifen; Flügel uud Schwanz schwärzlichbraun, auffällig schöngelb
gesäumt; Iris b rau n , Schnabel schwarz, Beine schwärzlichbraun. — W e ib c h e n nur anatomisch
unterscheidbar. — Ich r a c s sC : 6" 2 '" , Schnabelfirste 1 0 '" , -spalte 1", -höhe 2 " ',
-breite Fittig 2 " 10"', Schwanz 2 " 3 '" , über die Flügel 1" 8 '/V", L auf Hinterzehe
4 '" , Nagel S '/i'" - — G o u l d proceed. V IIl. 161. Birds of Austral. XXX. vol. IV. 26.
Moustached Honey-eater. — Ban-dcnc S w a n R iv e r indig. — V ö g e l N e u h o l l , n .5 65.—
Als G o d l d diese Art in den proceedings_beschrieb , wufste er nicht, dafs T em m in c k eine
andere Art mit diesem Namen belegt hatte. Inde.ssen gehört dessen Vogel in eine andere
Abtheilung und so kann der Name gegenwärtiger Art verl)lciben. — Sucht ihre Nahrung
gewöhnlich auf den Gipfeln der Banksien und ist sehr streitsüchtig, so dafs sic ihre Jungen
gegen Angriffe mit entschiedenem Muthe vertheidigt. Ihre Stimme ist ein lautes Schirpen,
sech.s- bis siebenmal hintereinander schnell wiederholt. Wenn sie auffliegt, läfst sic einen
Gesang h ören, sehr ähnlich dem dqr Raumlcrehc Europa’s. Ih r Flug ist sehr abwechselnd
und durch reifsende Schnelligkeit ausgezeichnet; wälirend der Brütczcit steigt sie oft senkrecht
über ihr Nest empor, und hat sic eine bedeutende Höhe erreicht, so schliefst sie plötzlich
die Flügel und stürzt sich in abgebrochenen Momenten herab bis auf den Gipfel des
Strauches, w i sie dann die Flügel ausbreitet und einige Ellen weit fliegt, sich setzt und
nun ihren eigenthümlichen, scharfen, schirpenden Ton hören läfst) oft schwebt sie über
niederem Gebüsch und fängt nach Art der Fliegenschnäpper Insecten; sie brütet zeitig;
schon am 8. August wurden Ju n g e , welche das Nest verlassen, gefunden, auch hat sie sich
noch im November brütend g e zeigt; sie macht also ohne Zweifel mehr als eine Brut nacheinander.
Das Nest findet sich nahe am Gipfel auf einem kleinen, schwachen, diinnver-
zweigten, 2 — 3 Fufs hohem Busche in einer Anpflanzung von sogenannten Mahngonibäumcn
oder Eukalypten. Es besteht aus feinem trocknen Reisig, Gras und schmalen liindenstrcifen
und ist gewöhnlich mit Wolle von Zamia ausgefüttert, wo diese nicht wächst, wird weiche
Blüthenwolle oder die haarartigen ßlüthenihcile von Gräsern zum Auslegen verwendet, in
der Nachbarschaft der Schaaftriftcn aber von dem Gestrüpp gesammelte Wolle. Die 1 — 2
Eier sind 9 '" lang und 7 '" breit, sie sind meist düster röthlichfahl, sehr bestimmt kastanionbraun
und röthlichbraun geflockt, mit purpurgraucn Tüpfeln dazwischen ge.sprenkelt; indessen
weichen sie in Gestalt und Farbe sehr ab. G o u l d sah eine Abänderung, in welcher diS
Grundfarbe ziemlich weifs und fleckenlos war, n ur am breiten Ende düster röthlichbraun
gewölkt. Der kleine Magen ist fleischig; die Nahrung besteht aus kleinen Käfern und ändern
Insecten. Abbildung: Männchen und Weibchen auf einer Banksia. — Unsere Art repräsentirt
sehr schon die M. scricca von Neu-öüd-Wales in W e s t n u s t r a l i e n . 8ie kommt
häufig vor in der Nachbarschaft von i* c r t h und F r e m a n t l e und ist spärlich über mehrere
Gegenden im Gebiet des S c h w a n e n f l u s s e s verbreitet. Nach Mr. G i l u e r t ’s Beobachtung
ist sie merklich scheu und findet sich nur im diclitcsten Gebüsch oder auf den Höhen-der
Kalkhügel, welclie mit den Buchten parallel laufen. — Dresdner Museum.
*279. M . s c r i c e a (Mcliph. — G o u l d ) B i -. — t. CCCCXC. 3458 — 59. — Oberkopf,
Untcrkehle und Augenring schwarz, ein diisterweifses Band verläuft vom Vorderkopfe über
die Augen, ein schöner breiter Busch haarartiger Federn breitet sich über die Wangen und
Ohrdecken, Rücken dunkelbraun, längsschwarzstroifig, Unterseite weifs, schwarz schaftstreifig,
Flügel dunkelbraun, Aufsenrand der ersten und zweiten Schwingenreihe wachsgelb; Schwanz
dunkelbraun, Aufsenränder gelb; Iris dunkelbraun, Schnabel und Beine schwarz. — W e i b c
h e n etwas kleiner, durch die weifsen Wangen und den Mangel der weifsen Schwanzspitze
immer von M- Novae Hollandiae unterscheidbar. — Ich m e s s e : 6" , Schnabelfirste 7 '" ,
-spalte 10'", -hohe 2 '" , -breite S'/a'", Fittig 2 " 7 '" , Schwanz 2 " S '/z " ', über die Flügel I ''
8'" , Lauf 8V2'" . — G o u l d Birds of Austral. X. 5. vol. IV. pi. 25. White-checkod Honey-
eater G. New Holland Creeper p . W h i t e ’s voy. pl. in p. 297. L ’lldorotairc noir V i e i l l .
ois. dor. II. 106. pl. 71. Meliphaga sericea G o u l d proc. IV. 144. Synops. I. Meliphaga
soriceola G o u l d proc. V. 152. p . V ö g e l N e u h o l l a n d s n. 565. — Sie ist in Sitten
und Neigungen von M. novae Hollandiae wesentlich unterschieden, sie hält sich niclit so
ausschliefslich an das Buschholz und liebt mehr offene Lagen. G o ü l d beobachtete sie ziemlich
hänfig im Hlawara-Districte, besonders auf dem Gestrüppe, welches um die offenen Gehaue
der üppigen Gebüsche herumwächst; sie ist auch auf Botany-Bay gemein und an den meisten
Stellen der Seeküstc zwischen da und dem Flusse Clarence, allein im Inneren des L an des
traf sie G o ü l d nicht. Sie ist weit mehr als die anderen Arten scheu, so selir, dafs ihr
nur mit Schwierigkeit mit dom Schüsse beizukommen war. Sie ist ein hübscher Vogel, denn
wenn sie auf den Bäumen sitzt, fällt ihr weifser Wangenschmuck und ihr abstechcndes Gefieder
sehr auf. G o u l d fand das Nest n icht, indessen dürfte ihre Fortpflanzung der von M.
Novae Hollandiae im Allgemeinen ähnlich sein, obschon manche Unterschiede obwalten
können, da sie doch auch im Gefieder sehr abweicht. Abbildung: zwei Männchen. Neu -
S ü d -W a l e s , geht wahrscheinlich östlich bis M o r e t o n - B a y , aber die weiter nördlich
von dort vorkommenden Vogel sind so gänzlich unbekannt, dafs cs unmöglich ist zn bestimmen,
wie weit sich eine Art in dieser Richtung verbreitet. Anf Van-Diemens-Land oder
in Süd-Australien fand man die M. sericea noch nicht. — Dresdner Museum.
•280. M. l o i i s i r o i a t r i s (Meliph. — G o um ) Bp. — t. CCCCXCI. 3460 — 61. —
Oberkopf und Wangen schwarz, mit sehr kleinen weifsen Federchen am Vorderkopfe um die
Basis des Oberschnabcls; Augenbrauen, Schnurrbart am Untcrschnabel und ein kleiner
Büschel unmittelbar hinter den Ohrdecken weifs; Brustfedern weifs und borstenartig; Oberseite
bräunlichschwarz, Aufsenrand der Schwingen an der Basis schön wachsgelb nnd
schwächer weifs gesäumt gegen die Spitzen •, Schwanz bräunlichschwarz, aufsen an der Basis
wachsgelb .gesäumt; Schwanzfedern, mit Ausnalime der beiden mittleren, mit grofsen ovalen,
weifsen Flecken an der Innenfalme nächst, der Spitze; Unterseite weifs, breit schwarz gestreift,
dies vorherrschend an der Brust, das Weifs dagegen am Bauche, Iris weifs, Sch n aLl
tmd Beine schwarz. — Ich m e s s e ; 6" I I '" , Schuabelfirste 1 0 " ', -spalte 1 " , -höhe 2Vs"',
-breite Fittig 2 " 11"', Schwanz 2 " 10"', über die Flügol 1" 8'" , Lauf 10"', Hinterl
zehe 4 " ', Nagel 3 " '. — W e ib e I te n gleich gefärbt, um '/s kleiner. — G o u l d proc. XIV.
1846 p. 83. Sept. Birds of Austral. XXV. 13. vol. IV. pl. 24. — Ban-dene W e s t -A u s t r a h
infer, indig. Yellow-winged Honey-eater C o l o n i s t s . — Long-billed Honey-eater G o u ld .—
V ö g e l N e u h o l l a n d s n. 347. — M. longirostris hat einen längeren und stärkeren Schnabel
als die ähnliche M. Novae Hollandiae und der weifse Gesichtsfleck ist weniger scharf