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Geschrei, welches sie am schnellsten und lautesten hören läß t, wenn sio gestört wird; dieser
T on wirkt ganz eigenthümlich und ergreifend in der Stille und Einsamkeit dieser Wälder.
Manchmal fliegt sio ziemlich schnell, andere MiUe scheint sio ermüdet und nachdem sie 200
bis 300 Ellen geflogen is t, läfst sio wie vor Müdigkeit den Kopf hängen. Sie macht meist
keine weiten Flüge, sondern begiebt sich nur von Baum zu Baum, Während des Fluges ist
die Flügclbewegnng gleichmäfsig, bis sie sich horabläfst. Sie baut ein sehr warmes Nest aus
weichen Gräsern, Flaum vou Blüthen und F ed ern , in der Höhlung eines todten Astes, gewöhnlich
so tief u n ten , dafs cs nicht zu erlangen ist und man cs sehr schwer findet. Eins
wurdc entdeckt, indem die Alton einen Wattle Bird — Anthochaera — abwchrtcn, welcher
ihrer Höhle zu nahe kam. Das in diesem Falle nur armstief befindliche Nest enthielt 3 blaß
lachsrothe (salmon colour), überall dick röthlichbraun gefleckte, Il"M an g e und 8Va"' breite
Eier. Es war in der ersten AVochc des October. Dev Magen ist g ro ß und ziemlich muskulös.
Abbildung: Männchen nnd Weibchen. — W e s t - A u s t r a l i e n und daselbst vertritt
sie die die Ostküsto bewohnende Climacteris pieumnus. Am S c h w a n e n f l u s s e ein gemeiner
Vogel.
*636. Cl. erytlirops G o u l d proceed. VIII. 148. R c i ib . t. DLXV. 3849—50. —
Oberkopf schwärzlicbbraun, jede Feder graulichbraun gesäumt, Zügel und Augenkreis röth-
lichkastanienbraun, Rücken b rau n , Halsseiten, Hintcrriicken und Oberschwanzdcckcn grau,
Vorderschwingen au der Basis schwärzlichbraun, hellbrauu gegen die Spitze, alle aufser der
ersten in der Mitte mit breitem gelbbraunem Bande, hinter dem ein schwärzlichbrauncs folgt,
zwei Mittelschwanzfedern grau, übrige schwärzlichbraun, breit hellgrau gespitzt, Kelile düster-
weiß, zieht an der Brust in Graulichbraun, übrige Unterseite graulichbraun, jede Feder mit
breitem düsterweißen, schwarzgesäumtem Streif, die Linien werden am Bauche undeutlich und
am Mittelbauche mit Gelbbraun gemischt, Unterschwanzdecke gelbbraunweiß, unregelmäßig
schwarz gebändert, Iris braun, Schnabel und Beine schwarz. W e i b c h e n : der kastanienbraune
Augenring ist höher gefärbt nnd anstatt des Graubrann an der Brust finden sich daselbst
rostrothe breit weifsgestreiftc F ed e rn , wobei die Streifen von einem Mittelpunkte aus-
gehen. — Ich m e s s e 6" , Schnabelfirste 1“', -spalte 9 '" , -höhe 4 " ', Mundbreite 4 " ', Fittig
3 " , Schwanz 2 " 8'" , Lauf 10'", Mittelzehe 1 *W , Nagel 3 " ', Aufsenzehe 6" ', Nagel 3 " ',
Innenzehe 4 " ', Nagel 3 " ', Hinterzehe 5 " ', Nagel 4 '" . — The Rcd-eye browcd Tree-Creeper
G o d l d Birds o f Austral. IV. 14. K c h b . Vogel Neulioll. n. 157. — Nach der A rt, wie sie
fest nur an den kleinen aufrechten Stämmen der Casuarinen emporstiog, hielt sie G o d l d erst
fiir den weifskehligen Steigvogel, Climacteris scandens, doch zeigte sich nach Erlangung von
Exemplaren, d aß es eine neue Art war, die sich nachher noch zahlreich in dieser Gegend
vorfand. Ob aber der Vogel allgemein über die Colonie verbreitet ist, oder ob er allein
auf solche Districte angewiesen, welche einen ähnlichen Character mit denen haben, in welchen
er gefunden wurde, konnte G o c l d noch nicht bestimmen. So weit er ihn beobachten
konnte, zeigte er eine g ro ß e Uebereinstimmung in seiner Lebensweise mit Climacteris picum-
nus. Ein eigener Umstand scheint es zu sein, d aß nur das Weibchen mit der zierlichen
Zeichnung an der Brust versehen ist. Bei dem Männchen ist diese Stolle einfarbig, wie sich
bei der Section vieler Alten bestätigte. Zwar findet sich eine schwache Spur davon wieder
bei Climacteris scandens und rufa, indessen ist die gegenwärtige Art die einzige, bei welcher
eine solche Umkehrung des allgemeinen Gesetzes auffällig wird. Abbildung: Männchen und
Weibchen. — G o d l d erhielt diese neue Art während seines Aufenthaltes auf den niederen
grasigen Hügeln unter dem L i v e r p o o l - D i s t r i c t c , von wo sie auch Mr. V e r k e a u x mir
auges'andt hat.
*637. CI. scandens T em m . col. 281. 2. R c h b . t. DLXV. 3851—52. — Oberkopf
und Halsrücken rußschwarz, Rücken olivenbraun, Flügel dunkelbraun, alle Vorder- und Hinterschwingen
in der Mitte mit braungelbweißem Bande, Gurgelgcgend und Bauchmitte weifa,
letztere braungelb überlaufen, Seitenfedem bräunlichschwarz, mit breitem dästerwcißen Mittelstreif,
Rumpf uud Oberschwanzdecken dunkelgrau, Unterschwanzdccken weiß , schwarz ge--
fleckt, d. h. jedes Band in seiner Mitte am Schafte in z w e i Flocken getrennt, Schwanz
graubraun, mit breitem schwarzem Bande nächst der Spitze, Schnabel schwarz, Ünterschnabel
an der Basis hornfarbig, Beine schwärzlichbraun, Iris hellnußbraun. W e ib c h e n gleich, nur
ein orangefarbiger Fleck hinter den Ohrdecken unterscheidet cs vom Männchen. — Ich
m e s s e 5 " 9 '" — 6" , Schnabclflrste 6" ', -spalte 8'" , -höhe knapp 2 " ', Mundbreite 3Va'"’
Fittig 3 " 3 " ', Schwanz 2 " 5 " ', L auf 9 '" , Mittelzehe Nagel 3 '" , Aufsenzehe ö '/a '" .
Nagel 3 " ', Innenzehc5 '" , Nagel 2% " ', Hinterzehe 5 '/a'", N ag e lö '/s " '. — Vjg. H o b s t . Linn.
Trans. XV. 296. White-throated Tree-Creeper: CI. p i e u m n u s G o d l d (nicht T em m .) Birds
o f Austral. IV. pl, 98, R c h b . Vögel Neuholl. n. 158. Nachdem T em m in c k diese A rt beschrieben
h a tte , wurde sie auch von V ig o r s und H o r s f i e l d a. a. O. „gutture pectoreque
albis“ richtig beschrieben. Auch v. K it t l i t z Kupf t. 6. I. giebt eine deutliche Abbildung
des richtigen Vogels. Nur G o ü l d verwechselt sie, wie oben gesagt, mit Cl. pieumnus, was
aber weder G b a v , noch B o n a p a r t e bemerkt haben. V ie i l l o t nennt die Gattung „Picchion“ ;
P e t r o d r o m a und diese Art P. B a i l lo n ii N. Dict, ed. II. XXVI. p. 107. Galer. pl. 172. und
L b s s o n traité, p. 310. — Der ganze Bau dieses Vogels ist schlanker, mehr als bei den anderen
Arten der einer Certhia. G o d l d bemerkte au ch , d a ß dieser Habitus einen Einfluß
auf ihre Lebensweise ausUbe, indem sie mehr auf die Bäurae beschränkt ist als die anderen.
Dies geht so weit, dafs es sich fragt, ob sie jemals auf den Boden herabkommt. Sie unterscheidet
sich von C. pieumnus d a rin , d aß sie einen anderen Wohnplatz nnd andere Bäume
Torzieht; man sieht sie selten auf den Eukalypten der offenen Wälder, dagegen sucht sie die
Bäume, welche die Meerbusen umgeben, sowie auch die in den Bergen und im Gestrüppe.
G o ü l d sah sie oft im Gestrüppe von Illawarra und Maitland, in welchen Gegenden C. picum-
nus selten gefunden wird. Während- sie die Stämme hinanläuft, um Insecten zu suchen, was
mit g rö ß te r Leichtigkeit geschieht, l ä ß t sie ein grell pipendes Geschrei hören. Hierin, sowie
in ihrem ganzen Benehmen erinnert sie sehr an den europäischen Baumläufer : Certhia
familiaris, besonders in der Art, wie sie an den aufrechten Stämmen in die Höhe s te ig t, iudem
sic vom Boden anfängt und über den ganzen Stamm bis zur Spitze, gewöhnlich in spiraligen
Umläufen, emporsteigt. Sie ist so allein auf die Casuarinen beschränkt, d aß G o u l d
fast nie diese Bäume sah , ohne den Vogel daran zu bemerken, wie er in der rauhen Rinde
die Schlupfwinkel der Insecten untersuchte, um seine Nahrung zu finden. Dagegen tra f er
denselben niemals an den Wasserbecken und ist überzeugt, dafs er leb t, ohne zu trinken.
Die Brütezeit fällt in den September und folgende Monate. Das Nest befindet sich in einem
hohlen Stamme oder Aste, ist aus Gl äsern gebaut, mit Federn warm ausgelegt und enthält 3
düsterwcifse, dünn und hochbrauu klcingefleckte und etwas gröfser beklexte, 10'" lange und
8'" breite Eier. Abbildung: Männchen und Weibchen — Mr. C a l b v sch o ß die beiden
Exemplare in der Sammlung der Linnean Society auf einem Baume des Leptospermum Thea.
— So weit als Climacteris pieumnus verbreitet und in N e u - S ü d -W a l e s und den zwischen-
licgenden Districten bis nach S ü d - A u s t r a l i e n gemein; die eigentliche Grenze nordwärts
ist uoch nicht zu bestimmen und West-Australien scheint der Vogel nicht zu gehören.
638. CI. melnnura G o o l d proc. X. 138. R c h b . t. DLXVI. 3853—54. — Vorderkopf,
ganze Oberseite und Schwanzfedern sammetbraunschwarz, Hinterhaupt und Halsrückcn
rostbraun überlaufen, erste und zweite Schwingenreihe dunkelbraun an der Basis und Spitze,
in der Mitte braungelb, dies bildet über den ausgespanuten Flügel ein breites Band, die F e dern
der Unterkchle schwarz, mit weifsem Mittelstreif, Bauch und Seiten dunkelrostbraun
Unterschwanzdecken schwarz, unregelmäßig braungclb gebändert, Schnabel und Beine schwarz-
braun. — G o ü l d ’s Abb. hält 5 " 8'" Länge, Schnabelfirste 6'" , -spalte 7 * !/“. The Black-
tailed T re e-C rc ep e r Birds of Austral IV . pl. 97. R c h b . Vögel Neuholl. n. 159. — Ungeachtet
dieses Maaßes sagt G o d l d : „Diese Art ist g rö ß e r als alle übrigeu, und ihre Farbe
be.sonders dio lanzettlichen Federn an der Unterkehle, sowie der schwarze Schwanz zeichnen
sie hinlänglich aus Ihrem Baue nach mag ihre Lebensweise der der anderen Arten in Allem
ähnlich sein.“ — G o o l d vermuthete, d a ß alle Arten dieser Gattung auf Süd-Australien
beschränkt wären, indessen Mr. B y n o e hatte das jetzt in G o d l d ’s Sammlung befindliche,
wahrscheinlich einzige bekannte Exemplar dieser gegenwärtigen Art, nach welchem beide Abbildungen
und dio Beschreibung gemacht sind, auf der N o r d k ü s t e geschossen.
639. Cl. melanotus G o o l d proceed. XIV. 106. R c h b . t. DLXVI. 3857—58. —
Augenbrauenstreif vom Schnabel bis zu den Ohren scharf abgeschnitten, sowie die Kehle
fahlweifs, Streif an dessen Unterrande, ganze Oberseite, Flügel und Schwanz dunkelbrann-
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