*897. C* imperialis (Picus — G o d l d proceed. II. 1832. 140.) G r a y . K c h b . t.
DCXLVI. 4314. — Schwarz, Schopf zugespitzt, eiu Schultorstreif jederseits und die Spitzenhälfte
der Hinterschwingen reinweifs, Uuterflügeldecken ebenso, am Vorderrandc schwarz
gefleckt, Schnabel elfenbeinfarbig, Hinterhauptsschopf beim M ä n n c h e n scharlacliroth, beim
W e ib c h e n schwarz. — Ich m e s s e 2' l " 4 " ', Schnabelfirste 2 " 10'", -spalte 3" 8'"»
-höhe 8% " 'i Mundbreite 1", Fittig 1', L auf 1" I I '" , äufsere Vorderzehc 1" 3 " ', Nagel 11'",
innere Vorderzehe 8% '" , Nagel 9 '" , äufsere Hinterzehc 1" 7 '" , Nagel 11'", innere ilin te rzehe
9 '" , Nagel 7 '/ / " - W e i b c h e n kaum kleiner. — D r y o c o p u s im p e r i a l i s B p . consp.,
M e g a p i c u s im p e r i a l i s M a l h . — Der gröfste aller Spechte, zugleich der schönste und
seltenste , existirte wohl lange auf dem Continente nur als das einzige, hier zum ersten Male
abgebildete Exemplar im Mnseum zu Dresden, welches ich zu derselben Zeit erhielt, als
G o o l d zuerst diese neue A rt beschrieb. A d d ü b o n selbst beklagt in seinen W e rk en , dnfs
er den amerikanischen Vogel nicht kennt, den er dann hier in Dresden zum ersten Mal sah.
Mr. T o w n s e n d begegnete lebendigen Exemplaren am 14. August 1834 und schofs eines davon,
ohne im Stande zu sein, es aufzufinden, da er nach eiuer Stunde vergeblichen Suchens seiner
Gesellschaft schnell nachreiten mufste. Von dem ähnlichen, längst bekannten C. p r i n c i p
a l i s unterscheidet er sich durch I) die bedeutendere Gröfse, 2) durch den Mangel der
weifsen Halsstreifen, 3) durch die schwarzen Flecken am Vorderrandc der ünterflügeldeckcn
im reinweifsen Grunde, 4) dadurch, dafs die Borstenbüschel oberhalb der Nasenlöcher schwarz
sind, bei p r i n c i p a l i s aber weifs. — R o c k y m o u n t a i n s , N o r d -C a l ifo r n i e n a u
d e r G r e n z e y o n M e x ik o .
*898. C. p r iiiLCipali§ (P icu s — L .) G r a y . R c h b . t. DCXLVI. 4315 — 16. —
Schwarz, Schopf zugespitzt, Nasenborstenbüschel, ein unter dem Auge beginnender Streif
am Halse herab über die Schultern, die Spitzenhälfte der Mittel - und Hinterschwingen uud
Unterflügeldecken reinweifs, Schnabel elfenbeinfarbig, Hinterhauptsachopf des M ä n n c h e n s
scharlaehroth, Beine schwa rz.— Ich m e s s e 1' 7 " , Schnabelfirste 2 " 6 Va"'> -sp a lte2 " 1 1 " '
-höhe 9 '" , -breite 1", Fittig 9 " 3 " ', Schwanz 6" , L au f 1" S’/a'"? äufsere Vorderzehe
Nagel 10"', innere Vorderzehe 9Va"', Nagel 9 '" , äufsere Hinterzehe 1" 4 '" , Nagel 9Va'"t
innere Hinterzehe 8'" , Nagel 7 '" . W e ib c h e n von derselben Gröfse. — Dieser ansehnliche
Specht war bereits den alten Ornithologen bekannt. Schon 1731 bildet ihn C a t e s b y t. 16.
als „Largest white billed Woodpecker“ ab. Die Mexikaner nennen ihn nach F e r n a n d e z
„ Q u a t o t o m o r a i “ , die Brasilianer nach M a b c g r a v e „ I p e c u “ und die Portugiesen daselbst
„ C o r t a P a o “ . Bei Eus. N i b r e m b b r g führt er den sonderbaren Namen P i c u s i r a b r i -
f o e t u s und B r i s s o n beschreibt ihn als P . n i g e r c a r o l i n c n s i s c r i s t a t u s Orn. IV. 26.
E r ist übrigens der „ I v o r y - b i l l e d W o o d p e c k e r “ der Amerikaner: W j l s o n IV. p. 20.
ed. B r. t. 29. 1., N d t t a l l & A d d d b o n B. of Amer. IV. 214 pl. 256. — Er hat keinen
weiten Verbreitungsdistrict, er fliegt mit dem höchsten Anstand und A d d u b o n dachte bei
seiner Erscheinung an die Farbengebung v a n D y k ’s , so dafs er bei seinem Anblicke „mentally“
ausrief: „There goes a Vandyke!“ E r fliegt selten über lOO Ellen weit, aufser über
breite Flüsse, wobei er schöne Wellenbewegungen macht. Seine laut und hell klingende
Stimme schallt weit durch die Wälder, klingt wie paitpaitpaitl uud wird so oft gehört,
dafs wahrscheinlich nur wenige Minijten täglich vergehen, in welchen er nicht schreit. Leider
wird der Vogel immer seltener, da nicht allein die Eingeborenen ihu schiefsen, um ihre
Krieg.sklcidung mit seinem schönen Kopfe aufzuputzen, sondern auch die Reisenden aller
Nationen diese Köpfe kaufen und raitnehraen als gewöhnliches Andenken an ihren Aufenthalt
in den Districten, die er bewohnt. A d d d b o n traf Häuptlinge von Indianern, deren ganzer
Gürtel dicht mit den Skalps, den Hauben und Schnäbeln des schönen Vogels besetzt war.
E r nistet früher im J ah re als andere, schon im März beginnt er zu bohren, erst einige
Zolle horizontal, dann perpendikulär abwärts, manchmal uur 10 Z o ll, ein andermal auch
bis 3 Fufs tief, inwendig bis 7 Zoll b reit, der Eingang aber ist so eng, dafs nur der Vogel
hindurch kann. E r baut sehr hoch, meist in Eschen. In Kentucky und Indiana brütet er
nur einmal, südlicher noch einmal Mitte August. Die jungen Männchen zeigen nur einen
schwachen Streifen von Roth auf dem Scheitel. E r frifst Käfer, Larven und grofso Würmer,
sowie Weinbeeren, wobei er sich meisenartig anhängt. Auch liebt er die „porsimons“ ,
wahrscheinlich die Früchte von Dioapyros virginiana. Die Kraft seines Schnabels ist gewaltig,
er reifst mit einem einzigen Schlage Rindenstücken los von 7— 8 Zoll Länge und
läfst dabei immer seine freudige Stimme erschallen. Ans den Löchern des Holzes zieht er
die grofsen Larven heraus. Die Weibchen schreien noch mehr und sind weniger sehen.
Kurz nach Sonnenuntergang begeben sich beide Geschlechter, noch lange nach Erziehung
der Bru t, zur Nachtruhe in eine und dieselbe Höhle, Mit der Hand gefafst, verwunden sie
heftig mit Schnabel und Klauen. — A d d u b o n fand ihn nur noch häufig am „Buffalo Bayon“
in T e x a s , ferner ist er in L o u i s i a n a , längs des Mississippi bis znm Ohio, daseJbst und
bis Henderson selten, dann wieder von F l o r i d a bis N o r d - C a r o l i n a als Standvogel.
*899. C. mngellniiicuS (P icu s — K i n g zool. Journ. 1327. 4 3 0 .) G r a y . R c h b .
t. DCXLV. 4312—13 — Schwarz, Innenfahne der Hinterschwingen reinweifs. M ä n n c h e n :
Kopf und Hals nebst .spiraligem Schopf scharlaehroth. W e ib c h e n : Vordergesicht scharlach-
ro th , alles Uebrige nebst dem spiraligen Schopf schwarz. — Ich m e s s e 1' 6" , Schnabelfirste
l " 9 '" , -spalte 2", -höhe 6" , Mundbreite 10"', Fittig 8", Schwanz 6" 6'" , L au f 1"
öVz'", äufsere Vorderzche 11'", Nagel S 'W , innere Vorderzehe 7 '" , Nagel l 'W “, äufsere
Hinterzehe 1" 2 " ', Nagel 9 '" , innere Hinterzehe d ' / / “, Nagel 6'" . — Dem europäischen
Schwarzspechte ähnlich, daher auch P. M a r t i u s M o l i n a und wegen des so eigenthümlich
langfederig spiraligen Schopfes P. j u b a t u s L a f r . Rev. zool. 1841. 242. Abgebildct als
P. m a g e l l a n i c u s V ig . in J a r d . S e l b y ill. VII. 105. 5' “«<1 G d é r i n mag. 1848, 31. 9 -—
Die starken Borstenbüschel über den Nasenlöchern sind nicht so wie bei D. M a r t in s angedrückt,
sondern stehen fast kugelig bordcnartig empor, so dafs das Nasenloch darunter
vorwärts frei bleibt. Die Leiste über demselben steht stark hervor nnd so bildet sich unter
ihr eine tiefe Rinne. Diese Umstände und die längere Hinterzehe versetzen ihn zu C am p e ,
p h i l u s . — Im südlichen P a t a g o n i e n .
*900. C» p i l e A tu s (Picus — L. G m .) R c h b . t, DCXLVII. 4317 — 18. — Braunschwarz,
schmaler Streif über dem Auge gerade bis über die Ohrdecken, ein zweiter vom
Mundwinkel breiter werdend bis zum Genick und von da am Halse herablaufend unter die
Sclmltern, ein dritter vom Kinn aus unter dem rothen, gegen das Ende schwarz werdenden
Zügel hinlaufcnd, reinweifs, ebenso eine breite, von den Flügeldecken verdeckte breite Binde
und eine sichtbare auf der Mitte der Schwingen, welche auf der ersten und zweiten nur die
Hinterfahne, anf der dritten bis neunten auch die Vorderfahne berührt, ebenso ein Spitzenfleck
an der Aufsenfahne der zweiten bis fünften Schwinge, Oberschnabel und Beine schwarzbraun,
Untersclinabel weifslich. M ä n n c h e n : Oberkopf von der Stirn an nebst Schopf
hochroth. W e ib c h e n : Stirn und Zügel schwarz.— I c h m e s s e l'/z ', Schnabelfirste 2 " l '" ,
-spalte 2 " 4 '" , -höhe 6'" , Mundbreite 11'", Fittig 9 " , Schwanz 7", L au f 1" 3 '" , änfsere
Vorderzehe 1", Nagel 8" ', innere Vorderzehc l '/ z '“, Nagel 7 '" , äufsere Hinterzehe 10'",
Nagel l ' / z “, innere Hinterzehe 5 '" , Nagel V / / “. — „ T h e l a r g e r r e d - c r e s t e d W o o d -
p e c k e r “ C a t e s b y t. 17. wurde wieder P i c n o i r h u p p é d e l a L o u i s i a n a B d f p . enl. 718.,
V i e i l l . Amer. pl. 110., W i l s o n t, 29. 2. und A d d d b o n B . of Amer.pl. 257. D r y o c o p u s
p i l c a t u s B o i e , B p . — E r ist wild, in cultivirten Gegenden sehr scheu und legt 5— 6 Eier.
Er frifst gern Mais, Kastanien, Eicheln und Früchte aller A rt; die Maiskörner liebt er am
meisten im noch milchenden Zustande. Der Vogel gehört unter die bekanntesten und nra
meisten verbreiteten in Amerika. Der Indianer verfolgt ihn nnter dem Namen „Woodcock“
oder ,,Logcock“ . — A m e r i k a , von Texas zum Colurabiaflusse längs der atlantischen Küste,
ebenso im Innern bis zu den Pelzländern. E r zeigt sich sehr sparsam, öfter im Süden und
ist überall Standvogel.
*901. C , lincntus (Picus — L. G m .) R c h b . t. DCXLVII. 4321—22. — Schwarz,
ein Feld um das Auge bis hinter die Ohren bleifarbig, Streif vom Nasenloch nnter dem
Auge hin bis zum Genick, von da am Halse herab zur Schulter reinweifs, nur anfangs
löwcngelb, ein Schulterstreif jederseits reinweifs, Untcrhals und Oberbrust schwarz, Unterbrust
und Bauch weifs und schmal schwarz gebändert, Kehle weifs, schwarz gestrichelt,
Unterfiiigel weifs, Schnabel, Beine nnd Schwingenschäfte oben und unten schwarz. M ä n n c h e n :
Haube von der Stirn an nebst Schopf und breitem Zügel hochrotli. W e i b c h e n : Oberkopf
49*