2 3 4 s c a n s 0 !■ i a e : Chloi ophanes.
SpaJtc Rtn Mundivinkel tief eingehend uml stark aufgcbogcn, von der Mitte aus seicht gebogen.
Flügel decken den Schwanz über die Hälfte, Schwinge 1 — 3 kurz.stu(ig, 3 = 4 längste,
dann bis 8 alle abnehmend, folgende bis an die abnehmende letzte ziemlich gleich und breit
abgerundet. Schwanz gleichfederig, Federn schief abgerundet. Lauf weit länger als Mittelzehe,
mit 7 Tafeln, Zehen stark zusammcngedrückt seitliche wenig kürzer nls mittle, fast
gleich Nägel stark gekrümmt nnd spitzig, Seitenfurchen am Hinternagel deutlich. — Kleid
sehr eigenthümlich, spangriin glänzend, Kopf schwarz, Unterrand des Oberschnnbols und gan-
zer Unterschnabel hell. Weibchen grasgrün, schwach schillernd. Dürfte hier nn die Bicncn-
fresser, wohl anch an die Analogie der Tanagrinae (Nemosia) erinnern.
*558. C h . a t r i c a p i l l a (Dacnis — ns V i s i l i ,.) R o b b . t. DLL 3746—47. — Kopf
mit sammtschwarzer K ap p e, welche mit stumpfer Ecke in das Genick, mit einer spitzigen
Ecke jederseits an den Halsseiten hernhlänft nnd von der schwarzen Kinndille an Kehle
und Gnrgelgegend frei läfst; das ganze übrige Gefieder spangrün, stark glänzend, Flügel
und Schwanz dunkelgrün, nnterseits schwarzbrann, Oberschnabel, Beine nnd Nägel braun,
Unterrand des Oberschnabels nud ganzer Unterschnabcl gelb, im getrockneten Zustande weifs.
— Ich m e s s e 5 " , Schnabelflrste 6V2" ', -spalte 9 '/» " ', -höhe Mundbreite 4Vj"', Fittig
2 " 7»/."', Schwanz 1" 19Vz'", L au f 9 '" , Mitteizehe S'/z'", Nagel 2 'W " , Aufsenzehe VW "
Nagel 2 " ', Innenzehe 4 " ', Nagel IV ,'" , Hinterzehe 3 Nagel 3 '" . An anderen Exemplaren
finde ich die Zehen und Nägel bei aufserdem vollkoramner Uebereinstimmung der übrigen,
vollständig schön nnsgefärbten TheUe weit kleiner, so dafs die Mittelzehe mir 4 '/ , " ', ihr
Nagel 2 " ', die Hinterzehe nur 2 'W " , ihr Nagel I '/ , '" hält. — W e ib c h e n schön grasgrün,
nur wenig schimmernd, Unterseite auf weifslicher Grundfarbe maigrOn überlaufen, Kehle gclb-
grim. Schnabel und Beine wie am Männchen, aber heller. J u n g e ; graulichgrün, Unterseite
helle r, Kehle fahl überlaufen, Flügel nnd Schwanz in Olivenbraun ziehend, Schnabel nnd
Beine wie bei dem Weibchen. Das mansemde Männchen zeigt die aus diesem unscheinbaren
H e id e einzeln hervortretenden spangrün glänzenden, dns Weibchen die grasgrünen Federn.
— Zu diesem schönen Vogel gehört eine reiche und yerwhrte Synonymik, deren Verwirrung
dadurch entstanden ist, dafs man eine Form mit schwarzer „Kehle“ , welche nicht existirt
fingirt hat. Dieser flngirte Vogel ist der „ C o l i n s “ M ö h u ik o gen av 16. die A v i c n I a
a m e r i c a n a a l t e r a S e b a II. 5 t, HI. F. 4. Sylvia Avic. amer alt. Sobae K l e i s 79. 18.
C e r t h i a am e r . a t r i c a p i l l a Baiss. I II . 634. „capitc et guttnre splendide nigris“ , welche
der sonst so sorgfältige Biiisso s nnr nach seinen Vorgängern beschrieb, während .anch
L a t h a m daraus seinen B l a c k - h e a d e d C r e e p e r und G m b l i s den Typus seiner C e r th i a
S p i z a 476. 12. gemacht haben. Sieht man aber die Quelle, S e b a ’s Abbildung, nach, so
überzeugt man sich leicht, dafs hier keineswegs von einem Vogel mit schwarzer „Kehle“ ,
sondern nur von unsrer allbekannten Form mit schwarzer Kinndille die Rede sein k an n , so
dafs C e r t h i a S p i z a n. G m der Zahl der eingebildeten Arten gänzlich anheim fällt. Die
C .S p i z a /S . G m. beruht au f d em G r e e n b l n c k - c a p F l y c a t c h e r B a s o r o e t Guyana 182,
dessen Abbildung Enw. t. 25. I. gegeben, welche Bnissos bei Beschreibung seiner C e r t h i a
b r a s i l i e n s i s v i r i d i s a t r i c a p i l l a [II. 6.33. 15. „assez exacte“ nennt. Wir finden dagegen
hier einen doppelten Irrthiim begangen, denn erstens fehlt der Abbildung bei E dw a k i is
die schwarze Kinndillc, welche wir noch bei allen ausgcfärbton, d. Ii. schwarzköpligen Exemplaren
gesehen, zweitens kann dieser Vogel nicht, wie Baisson thut, b r a s i l i e n s i s genannt
werden, da E d -w a ed s von den beiden anf dieser Tafel abgebildeten Vögeln selbst sagt- the
are natives o f Surinam.“ Diese Form ist übrigens der eigentliche, männliche Typus der
Art, den schon S e b a gemeint hat, den B o f f o » enl. 578, 2. fehlerhaft, d. h. mit schwarzem
Schnabel und ohne schwarze Klnndille darstcllt nnd den dann auch M e r b em Beitr t. 5 als
„ h o c h b c i n i g t e n ß i e n e n f r e s s e r “ wieder abbildet nnd beschreibt. Sogar die theuero
Abbildung vom „ G n i t - G n i t v c r t “ A h d e b . V i e i l l . dor. pl. 47. ist darin fehlerhaft, dafs
Ihr die schwarze Kinndillc fehlt, pl. 48. giebt er eine schlechte, manirirte Abbild, des Weibchens
nnd pl. 49. das mausernde Männchen, nn dem der Schnabel besser dargestellt ist Ein
merkwürdiges Synonym ans der neuesten Zeit ist „ T u r d n s m i c a n s “ Hah h Vögel I I I I
nach Exemplaren in der Sammlnng der K Akad, d. Wissensch. in München mit dem falsch
angegebenen Vaterlande „Indien “ Die Abbildung ist in der Färbnng nnd wirklichen Angabe
S c a n s o r i a e : Chlorophanes — Arbelorhina. 2 3 5
der schwarzen Dille die einzige bis dahin richtige, aber fehlerhaft durch die schwarzen Beine.
— C a c r o b a s p i z a M a x im . N. W. Beitr. I II . 771. C e r t h i a s p i z a y. G m e l . der „Blue
headed F ly -o a tc h e r“ E dw , ist wahrscheinlich nichts anderes als D a c n i s c y a n o c e p h a l a ,
dagegen ist C e r t h i a s p i z a S. der „ A l l g r e e n C r e e p e r “ E dw . t. 348. das Weibchen
von unserem Vogel, wozu aber B d f f o n ’s Citat, dessen wir später gedenken, nicht gehört,
wie schon der von der Abbildung bei Eow, ganz verschiedene Schnabel hinlänglich leh rt. —
„Halten sich sowohl in Gebüschen als in den grofsen Urwaldungen anf, haben mit Caereba
ähnliche Lebensart und ich habe sie nicht singen, sondern nnr eine kurze Lockstimme von
sich geben hören. B r a s i l i e n , in einigen Gegenden häufiger als in anderen, nirgends so
zahlreich als in der Gegend von Villa Viçoza am FInsse Peru h y p e, anch weiter nördlich
nicht selten.“ Ma x , N. W. ,,An der Küste begegnet man ihm häufig, besonders in lichten
Vorwäldern und in den P lan tag en , häutig auch einzelne Exemplare nnter jenen Hecrden
kleiner Vögel. Ueber ganz B r i t i s c h G u i a n a verbreitet.“ R. S c u o m b o b g r Guiana III. 674.
C a y e n n e ; Mr. R k in b . P e r u ; T s c h o d i .
CXXXtll. A r b e lo r h in a C a b a n ib Not. 325. R c h b . Nat. Syst. s n p p l.—
Schnabel kopflang oder kürzer, von Grund aus deutlich gebogen, am Grunde breiter als
hoch, von da an zusammengedrückt, Firste kielartig, vor der schief abgestutzten Spitze eine
zarleingedrückte Kerbe, Nasengrube stumpf dreieckig, nur am Grunde befiedert, Nasenloch
ein kleiner S p a lt, vorwärts fast mittelständig, Ränder spitzewärts eingezogen, Laden sehr
schmal eintretend, horizontal, Kinndillc kurz, Kinn kanm sichtbar, Dillenkante gebogen. F lü gel
deu Schwanz über halb deckend, 3 erste Schwingen gleichlang und längste, folgende abnehmend.
Schwanz kurz, gleich- und ziemlich schmalfederig. Lau f mit gänzlich verwachse-
nen Tafeln gestiefelt, etwa andertlialb mal so lang als Mittelzehe, Zehen kurz ru n d , Seitenzehen
am Grunde verwachsen, innere kürzer als äufsere, hintere so lang als innere. Nägel
stark, mäfsig gekrümmt. Kleid zweifarbig. — M ä n n c h e n hochblau, Kehle, SchwingL,
Schwanz und Untcrflügeldecken schwarz. W e ib c h e n einfarbig graugrün, Bauchseite und
Unterfliigeldecken weifs. C a b a n is hat unter seiner Benennung die folgende Gattung mitbegriffen.
*559. A . coerulea (Certhia — L.) C a b a n is M us. Heinean. 96. 4. Renn. t. DLV.
3770—71. — Hochblau, Streif von der Nasenwurzel zum Auge, Kehle, Flügel, Schwanz und
Unterflügeldecke rein schwarz. Schnabelfirste mehr als viermal so lang als Höhe, — Ich
m e s s e 3 " 6" ', Schnabelfirste 77*'", -spalte 9 '" , -höhe 2 " ', Mundbreite 37*'", Fittig 2"2
Schwanz l " 1'" , Lauf 7 " ', Mittelzehe 4 " // " , Nagel M/*"', Aufsenzehe S '/a '" , Nagel l'/*'"»
Innenzehe 3 '/* '", Nagel 1 " ', Hinterzehe 2 '/ / " , Nagel 2'/*'". — W e i b c h e n graugrünlich,
Mittelrücken, Bürzel, Flügeldeckfedern und Säume der Schwingen und Schwanzfedern olivengriin,
Unterseite grau, Unterflügeldecken und Federn über den Weichen weifs, Schnabel und
Beine braun. — Der „Hoitzitziltototl“ F e r n a n d e z und „Falcmellus papÜio“ K l e in wurde
von B r is so n als Grimpereau bleu de Cayenne: Certhia cayanensis coerulea pl. 3 1 .4 . kenntlich
abgebildet, aber die des „blue Creeper“ E d w . t. 21. 1. ist im Colorit gäozlich verfehlt.
Die Abbildung der C e r t h i a c o e r u l e a S b a r rm . Carl. 82. ist, obwohl sehr dunkel gemalt,
doch kenntlich, die des „ G u i t - G u i t n o i r e t b l c u o u l c b i c o l o r “ A ü d e b . V i e i l l !
pl. 44. ist besser, aber das angebliche Weibchen pl. 45. gehört nicht hierhey, sondern wahrscheinlich
zu einer C i n n y r i s . Sie wurde später C a e r e b a c o e r u l e a V i e i l l . Ich kann
die C e r t h i a o c h r o c h l o r a G m . den „Yellow.checked Creeper“ L a t h . gen. 60 t 3. f. 2.
nicht für das Weibchen halten. Sie ist zugleich C. surinamensis L a t h . syst. 295,45. Caereba
coerulea Ma x im . N. W. gehört gar nicht hierher, sondern is t, wie wir oben gesagt haben,
Dacnis cyanomelas. — Man beschreibt ihr gewöhnlich an einem dünnen Zweiglein Längendes
Nest als aus Grashalmen in der Form einer Retorte gebaut, von 4 Zoll Länge, an dem sich
das Flugloch unten befindet. Diese Vögel leben gesellig, wie die der folgenden Gattung, und
oft findet man beide in Gesellschaften vereint. — G u i a n a , C a y e n n e .
•560. A . i i i t i d a (Caereba nitida H a r t l . Rev. zool. 1847. 84.) R c h b . t. DLV. 3772.
( S c l a t e k .) t. DLIV. 4069—70 brevirostris C a b . — Glänzend hochblau, Zügel, Kehle nebst
Gurgelgegend, Flügel und Schwanz rein schwarz, Beine blafsgelb, Schnabel schwarz, Firste
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