XIX. D a c e lo L e a c h . — Nat. Syst. der Vögel t. XXXIII. — Das Ceiitrnm der
Daceloueen oder der letzten Gruppe der Eisvogel, welches dio typischen Formen der Kuknks-
exsvögel eutliält. Sic sind offenbar die Chclicuti’s im Grofsen und uiu- durch gebogene Ober-
sclmabelspitso und gebänderten Schwanz YOnilmcn unterscheidbar, gehören aber Australien au.
*96. D. gieas (A le .— B o d d . ) G r a v . — t. CCCCXXVII. 3161^-63. Kopf, Hals
und ganze Unterseite schmutzig fahlweifslich, die langen, boratcuspitzigcn Kopffedcru braun-
schaftstricliig, die borstigen Ohrdecken fast schwarz, Hals- imd Unterfederu mit drei entfernten
zarten dunkelbraunen Querbindchen, Vorderrückcn uud Schulterdccken dunkelbraun,
Hinterrücken bergblau glänzend, kleine Flügeldecken dunkelbraun, blafs grau gesäumt, die nach
hintcnvärts bergblau, Vorderschwingeu schwarzbrauu, am Grunde weifs, nebst Hinterschwingen
indigbläu überflogen; Scbwauzdcckeu uud Schwanzfedern ro stro th , schwarz gebändert, die
äufersten gröfstentheils, die übrigen au der Iimeufahne und Spitze wie ausgebleicht weifslich,
die Bänder der mittleren am breitesten, die der seitlichen immer sclimalcr, Unterflügcl wie
Unterseite, aber breit schwarzbrauu gebändert, Obcrschnabel hornschwärzlich, Unterschnabcl
fahl, Beine olivenfarbig, Iris dunkelbraun, Augen olivenbraun. W e i b c h e n nach G o ü l d ’s
Versicherung kaum zu unterscheiden. Ich in e s s e irio W h i t e : 17— 18", Sclmabclfirste 2 " 9 " ',
-spalte 3 " 6 '" , Spitze rag t über die Spalte hinaus 3 '" , Höhe 1" 1 '" , Breite 1" 6 " ', Fittig
8 " , Schwanz 5 " 6 " ', über die Flügel 2 " 9 '" , Lauf lU " , Mittelzehe I " 2 " ', Nagel 6 " ',
Aufsenzehe 1 " U", Nagel 4 '/2 '", lunenzehe 9 " ', Nagel 4 '" , Hinterzehe SVi'"» Nagel 5 '" .—
J u n g e sollen nach G o u ld schon nach einem Slonat wenig Unterschied von den Alten
zeigen, nur die Zeichnung etwas dunkler sein und das Braun mehr aiisgebreitet. Indessen
habe ich mehrere vollkommen gefiederte Vögel vor mir gehabt, deuen das Blau noch ganz
fehlte, von deuen einige sogar an Kopf, Hals und Untertheilcn nicht mehr b raun, sondern
ledergclb waren, und dennoch jenes Schmuckes entbehrten, dessen Entwickelung also doch
nicht immer so schnell gehen mag. — Schon die älteren Reisenden P h i l i p p Voy. to New South-
Wales p. 150 t. 3 0 , W h i t e Journy pl. in p. 137. und S o n n e b a t Voy. ä la nouv. Guiuec
p. 171. p l 106. haben diesen g roßen und auffallenden Vogel bekannt gemacht. Seine Synonyme
sind: Alcedo gigantea L a t i i . , fusca Gm,, uudulata Scop., Dacelo gigautca L e a c h . ,
„Choucalcyon Australe“ L e s s o n traité !! — Vgl. V ögelNcu-Hollands n. 45. Nicht allein seine
Gröfse, sondern auch seine Neugierde, zufolge deren er sich den Menschen nähert, vor allen seine
überaus eigenthümliche und lautlachonde Stimme macht ihn dem Reisenden schon bald bekannt.
Von diesem kolkenden Lachen nennen die Colonisten ihn „the Laughiiig Jack as“ , die
Eingeborenen Gogo-bera. Capt. S t ü r t sagt, sein Geschrei klingt wie ein Chor wilder Geister
und mufs den Reisenden erschrecken, welcher sich in Gefahr glaubt, während sein Unglück
ihn schon hohnlachend verspottet. E r beginnt mit einem tiefen, und immer höher hinaufsteigenden
und immer lauter werdenden Tone und man hört es oft, auch dauert es fort,
während er auf einem benachbarten Baume sitzt. Schon mit Beginn des Tages widerhallen
die Wälder von diesem Gelächter, und noch bei Untergang der Sonne wird es gehört. E r
h ä lt sich in allen Lagen, auch aufser'dem Walde längs der Küste in den dürrsten Ebenen
und frifst Insecten, Krabben und Reptilien, vorzüglich gerne Eidechsen und Schlangen, aber
auch kleine Säugethiere, so dafs G o u l d einmal einen schofs, um die seltene Bcutelratte, die
er im Schnabel trug, zu erhalten. E r brütet im August in der Höhle eines Eukalyptus und
macht kein Nest, sondern legt die schön perlfarbigen Eier, 1" 9 " ' lang, au 1 " 5 '" breit auf
die Holzcrdc, vertheidigt muthig die Jungen und versetzt tüchtige Bisse mit dem gewaltigen
Schnabel. E r wird auch lebendig in England gehalten, N e u - S ü d -W a l e s , überhaupt
S ü d o s t - A u s t r a l i e n von Spencers Golf bis Moreton-Bay. Dresdener Museum.
*97. D. cervîna G o ü ld . — t. CCCCXXVIII. 3164—65. Kopffeclcrnlanggestreckt,
fahlweifs, schwarzbraun schaftsti-eifig, nach hinterwärts stä rk er, Kehle weifslich, W an g en ,.
Ohrdecken, Halsrückcn, Brust und ganze Unterseite fahlgelb, an den Seiten fein braun zick-
zacko'cbändert, Vorderscbwingen am Grunde weifs, Aufsenfahne so wie die Hinterschwingen
und Deckflügcl schön indigbläu, Spitzen schwarz, gröfse und kleine Flügeldecken und Hinter-
rücken bergblau grün schillernd, Schwanzfedern tief cyanblau, alle mit weifslichem Endsaum;
Iris grünlich weifs, Oberschnahel schwärzlichbraun, Schneiden uud Untersclinabel an der
Basis braun, Beine grün, Nägel liornschwarz. — W e i b c h e n : Kopffodern ein wenig kürzer,
längste Schwanzdecken kastanienbraun, gegen die Spitze fahl mit 8—9 blauschwarzen Querbändern,
— Ich m e s s e {genau wie G o u l d s Abb.): U 2 " 2 '" , Schnabelfirste 2 " 3 '" , -spalte
3 " , Höhe 1" P " , Breite 1" Z'W “, Fittig 7 " 2 '" , Schwanz 4 " 5 '" , über die Flügel 1 " 4 " ',
Lauf 9V2" ', Mittelzehc 1 " 2 " ', Nagel 6 '" , Aufsenzehe l " IV2" ', N ag eU "', lunenzehe lO '/z ^ j
Nagel 274."', Hinterzeiie ö '/z " ', Nagel 4 '" . — Wurde zuerst in beiden Geschlechtern abgebildct
als „Fawn-breasted Kingsfisher“ von G o ü ld in den Birds o f Austral II. pl. 20. Vgl.
unsere Vögel-Neuhollands n. 46 und S. 277., dann das Männchen als Martin-cha.sseur de
Salasse von H ombuon & J a cq ü in o x Voy. au Pòlo Sud pl. 23. F. 1. Mr. G il b e r t ti-af ihn
in gut bestandenen Wäldern meist paarweise, aufserordentlich scheu und schwer zu erlangen ;
er setzt sich auf einen dürren Zweig der höchsten Gipfel, von wo aus er die Umgebung
scheu überwacht und seine disharmonische Stimme hören läfst, Manchmal h ört man 3 bis
Paare zugleich, von denen der Lärm so grofs is t, dafs mau nichts Anderes hören kann.
Dio Eingebornen nennen ihn La-rool und berichten dafs er in der Honigzeit, Mai bis
Juli niste. Nahrung wahrscheinlich wie bei voriger Art. Der Magen mäfsig muskulös, mit
Ucberbleibseln von Käfern u. a. Insecten angcfüilL N o r d - und N o r dwe s t a u s t r a l i e n :
Capt. Gr e v . Halbinsel C o b u r g : Gil b e r t . Vom P o r t E s s i n g t o n im Dresd. Museum.
98. D . liCachii V i g o r s & H o r s f i e l d Linn. Trans. XV. 205. — t. CCCCXXVI.
3159—60. — Kopf, Hals und Unterseite gelblichweifs, Oberkopffodern wenig verlängert mit
schwarzglänzendem lauzetlichtropfenformigem Schaftflock, Hals- und Unterfedern selir fein
und entfernt schwarz gebändert, Vorderrücken und Schulterdecken fast schwarz, diese blafs
gesäumt, Hinterrüeken und Saum der kleinen Flügeldecken himmelblau, Vorderschwingen und
Schwanzfedern cyanblau, an der Basis der Schwingen und vor dem weifsen Endsaumc der
Scitenschwanzfedern ein weifser Fleck, Oberschnabel bräunlichschwarz, Unterschnabel blafs-
fahl Iris dunkelbraun, Beine olivengrünlich. W e ib c h e n : Schwanz licht nufsbraun, schwarz
gebändert, Endsaum fahl. G o ü l d ’s Abb. Birds of Australia II. pl. 19.: U 6", Schnabel-
firstc 2 " 6 '" , -spalte 3 " 2 " ', Fittig 6" 9 '" , Schwanz 3 " 10"'. — Vio. et H o b s f . messen
15 V2'" unsere „Vögel Neuhollands“ n. 551 und S. 277. — Wurde am ,24. Oct.
1802 von dem berühmten Botaniker R o b . B r o w n entdeckt und der Zoological Society vereh
rt, aber erst im Jahi-e 1826 a. a. 0 . beschrieben. N o r d o s t k ü s t e A u s t r a l i e n s ;
Keppel-Bay R. B r o w n , Shoahvater-Bay und Broad Sound an derselben Küste. G o u ld erhielt
ihn von Cap York.
X X . M c l i d o r a L e s so n . — Nat. Syst. d. Vögel. — Bei innigster Verwandtschaft
mit Dacelo die Schnabelfirste mit doppeltem Kiel, die Oberkopffedern schuppenfdrmig gerundet
und der Schwanz nicht mehr gebändert, beide letzteren Verhältnisse hindeutend auf
S y m a und einige P a r a l c y o u -A r t c u .
99. M . inacrorhina (Dacelo—L e s s o n Coqu.) R c h b .—t. CCCCXXVIII. 3166 67.
Oberkopf bräunlich dunkelgrün, vor dem nackten Augenkreise gelblich, hinter demselben bis
um das Hinterhaupt herum lasurblau umzogen, Zügel schwarz, über ihm e in fahlgelber, über
diesem ein schwarzer, dem blauen angrenzender Streif, Rücken- und Flügeldeckfedern schwarz,
breit Icdorgelb gesäumt, Schwingen und Schwanz rothbraun, Unterseite und schmales Hals-
rückenbaud weifs, Seitenbrustfedern vor dem breiten, weifsen Saume gi*au, Oberschnabel
schwarz, Unterschnabcl rötlilichgelb, Beine schwärzlich braun. — Länge 9 " 6 '" , Schnabelspalte
2", Umfang 2 8 " '. — Von L e s s o n in den Voy. de la Coquüle t. 31 b. abgebildet und
boschricbcn als Martin-chasseur à gros bec, ebenso im Maiiuél II. 94., dann Traité 249.
Molidora Euphrosiao genannt, was so viel heifsen soll, als Euphrosine. In den W äldern von
N e u g u i n e a , nicht weit vom Hafen D o ré ry , nur ein einziges Exemplar: L e s s o n . Pariser
Museum.
• X X I . I . a c c d o 1Ï0IIB. Nat. Syst. d. Vögel.— Dio in den vorigen Gattungen an-
gedeuteto Trennung des Kleides der beiden Gcschleehter wird bei dieser voUkommen von
allen übrigen gesonderten Form, in bestimmter Weise vollendet.
I I . Ahth. d. Ha'ldhuchs der specteilen Ornithologie. ^