Vogel, fliegt beständig von Baum zu Baum und sucht vou den Blüthen Insecten und Honig
zur Nahrung, manchmal auch Beeren. E r ist scheu und zänkisch, andermal auch zutraulich
und kühn. Gewöhnlich sieht man ihn paarweise und dio Männchen sind sehr kampflustig.
In Lebensweise nnd Sitten kommt er sehr mit A. inauris überein und läfst auch, wie dieser,
mit ausgedehnter Kehle eine rauhe und unangenehme Stimme ertönen. E r fliegt nachlässig
und ungleich und selten in weiter Erstreckung, Die Brütczoit ist der September und October.
G o u l d fand selbst das Nest im Obor-Himter-Districte auf horizontalen Aeston der Ango-
phorae; es war weit gerundet, bestand aus kleinen Reisern und war mit feinen Gräsern gefüttert.
Diejenigen, welche Mr. G il b e r t in W estaustralicn fand, bestanden aus dürrem Reifsig
ohne alle Ausfütterung und befanden sich in offenem Gebüsch. Die zwei bis drei Eier waren
1 Zoll 3 Linien lan g , lOVs Linien b reit, ihre Grundfarbe röthlichfahl, sehr dick mit tief
kastauien- und umbra- und rothbraun und dazwischen in der Schale mit einer Anzahl nn-
bestiinmten schwärzlichgraueu Flecken gezeichnet, in Neu-Süd-Wales gefundene waren etwas
gröfser als die iu Westausti-alien und mehr blätterig (blotched) als getüpfelt (o f a dotted
form), besonders am dicken Ende. — Geniefst einer weiteren V erbreitung, denn er dehnt sich
aus über den g a n z e n C o n t i n e n t d e s S ü d e n und ist eben so häufig im S ü d w e s t e n
als in N e u - S ü d -W a l e s . Wie weit er sich nordwärts verbreitet, ist noch nicht entschieden,
auf Van-Diemens-Land kommt er nicht vor. G o u l d beobachtete ihn häufig auf allen
hohen Eukalypten nm Adelaide, in den meisten Gegenden im Innern und in den sogenannten
Apfelbauniebenen wie in den Enkalyptenwäldem von Neu-Süd-Wales. Mr. G il b e r t bemerkt,
dafs er ihn in allen Theilen von W e s t a u s t r a l i c n getroffen, dafs er aber am häufigsten
auf den Banksien im Y o r k - D i s t r i c t e sich zeigte. — Dresdner Museum,
d. T r o p i d o r h y n c h i n a e .
I jX V I . 3 I e l i t h r e p t u 8 V i e i l l . — Nat. Syst. der Vögel t. XXXV. — Die
erste Gattung, welche die Form des Typus Philedon uud Tropidorhynchus begründet, das
Miniaturbild von Entomyza, ist diurch die Schriftstellor in mannichfaltiger Weise aus seiner
nächsten Verwandtschaft entfernt worden.
*295. M . v a l i d i r o s t r i s G o d l d . — t. D. 3492. Links zwei Junge 3493 — 3494.—
Oberkopf gagatschwarz, Hinterhauptsband weifs, jederseits bis zum Auge; Ohrdecken, Kinn
und Halsrücken schwarz; ganze Oberseite graulich olivengrün, am Hinterrüeken und den
Anfsenrändern der Schwanzfedern schöner; Flügel braun, leicht olivenfarbig angelaufen;
Kehle reinweifs, Unterseite bräunlichgrau, Schnabel schwarz, Fufs bräunlich hornfarbig,
Augen röthliehbrann; nackter Streif über dem Auge weißlich, grünlich angelaufen. — Ich
m e s s e : 6 " 6 '" , Schnabelfirste 6 " ', -spalte 9 " ', -höha -b re ite ö '" , Fittig 3 " ', Schwanz
2 " 4 " ', über die Flügel 1" 6 " ', L au f I I '" , MittelzeheS'/é'"» Nagel 2V4'" , Außenzehe43/4'" ,
Nagel 2 " ', Innenzehe B V /“, Nagel 2 * f/“, Hinterzehe V / / “, Nagel B V /“- — W e i b c h e n ;
in Gröfse und Befiederung 30 ähnlich, d aß nur die innere Untersuchung cs zu unterscheiden,
vermag. Die J u n g e n unterscheiden sich aber im ersten Herbste bedeutender, und nur der
Umstand, dafs G o ü l d dergleichen mit den Alten beisammen am Brüteplatze erlegte, konnte
über ihre Identität belehren. Die auf der Abbildung oben dargestellten Jungen sind nächst
dem Gipfel des Mount Wellington erlegt. Schnabel, Augenring und F n ß bei ihnen gelb,
letzterer b lasser, das Hinterhauptband noch schwefelgelb. — Hacmatops validirostris G o d l d
proceed. V. 144. Synops. I. Eidopsaris bicinctus S w a in s . Menag. 344. no. 188. Classif,
of Birds I I. 327. — Cherry-picker C o l o n , o f van Diemens Land. Strong - billed Honey-
eater G o d l d Birds of Austral. XIX 4. vol. IV. pl. 70. V ö g e l N e u h o l l a n d s n. 349. —
Die g rö ß te Art der Gattung, die man bis jetz t kennt. Findet sich sowohl auf den Gipfeln
der höchsten Berge als in den mit Eukalypten umwachsenen Niederungen, die ebenfalls von
ihnen belebt sind. So wie die anderen A rten , besucht auch diese die dünnen, beblätterten
nnd blühenden Zweiglein, indessen unterscheidet sie sich darin, d a ß , wenn sie auffliegt und
an den Stämmen der Bäume hinanklettert, um Insecten zu suchen, wie die Spechte und
Spechtmeisen (Nuthatchs), sie doch nicht mit derselben Leichtigkeit herumkömmt. G o d l d sah
sie niemals am Stamme, so wie diese Vögel th u n , auf- und ablaufen, sondern nur an die
Stellen fliegen, wo der Instinct ihnen eine wahrscheinliche Beute an Insecten verrietK, und
dabei liefen sie am Stamm querüber, eine Bewegung, welche die Spechte und Spechtmeisen
selten oder niemals ausüben. Diese Sitte scheint sie indessen nicht hinreichend vou der
Gattung, mit der sie sonst so natürlich vereint siud, zu trennen. Die eigentliche Nahrung
dieser A rt besteht in verschiedenen Insecten, die sie sehr sorgfältig auf den blühenden Gummi-
bäumon aufsuchen. G o d l d erhielt durch seinen Freund Rev. T h om a s J . E w in g zu Hobart
Town auf V an -D iem en s-L an d das Nest und die Eier. I.)a8 Nest is t, so wie das der anderen
Arten, rund und kaffoetassenförmig, an seinem Rande aufgehängt und aus harten draht-
artigen Gräsern erbaut, mit Grasspelzen gepolstert. Die drei E ie r sind 11 Linien la n g , an
8 Linien breit und düster olivenfahl, dick purpurbraun und blaugrau gefleckt und beklext,
letztere Farbe oberflächlich in der Schale, — Abbildung; oben zwei Junge im ersten Herbst,
unten ein altes Männchen. — Ueber V a n -D i e m e n s - L a n d verbreitet, daselbst wohl kaum
irgendwo fehlend. — Dresdner Museum.
*296. M . l u n i i lA t u s (C e rth ia— a S h a w ) G. R. G r a v . — t. D. 3495 — 97.— Oberseite
olivengrün, Kopf und Kehle schwarz, ein Mondbogen am H interhaupt und ganze Unterseite
weiß; Flügel und Schwanz — lebhaft olivengrün scheinend — braun; Spitzenhälftc der
Außenfahne der Vorderschwingen schmal grau gerandet; Basalhälfte der Außenfahne der
Vorderschwingen, die Aufsenfahne der zweiten Reihe und die Schwanzfedern grünlich olive
überlaufen, Plügelbug aschgrau; nackter Augenring Scharlach, Beine olivenfarbig, Iris sehr
dunkelbraun, Schnabel schwärzlichbraun.— Ich m e s s e : 5 " 2 '" — 5 " 8 " ', Schnabelfirste4 V2" ',
-spalte 6" ', -höhe 2 '" , -breite S'/*"', Fittig 2 " 10"', Schwanz 2 " , über die Flügel 1 " IV*'"
L au f 7V*"', Mittelzehe 4 " ', Nagel IV*'", Innenzehe 2 * //“ , Nagel IV2" ' . Außenzehe SVs'",
Nagel I V / “, Hinterzehe reichlich 3 '" , Nagel 2 * //“. ~ W e ib c h e n etwas kleiner. — L unulated
Honey-eater. Certhia lunulata S h a w gen. zool. VIII. 224. Le Fuscalbin V i e i l l .
dor. II. 95. pl. 61. Red-eyed H o n ey -eater L a t h . gen. hist. IV. 203- n. 65. Meliphaga lunulata
V i g . H o e s f . Linn. Trans. XV 315. . J a r d . S e l b . ill. orn. IU. pl, 134. 2. Black-
crowned Honey-sucker L e w in Birds o f N.-UoU. pl. 24. Meliphaga atricapilla T em m . coL
335. f. 1. torquata S w a in s . zool. ill. pl. 116. Haematops lunulatus G o d l d synops. I.
Gymnophrys torquatns Sw a in s . dass, o f Birds II. 327. Melithreptus lunulatus G ra y list o f
gen. ed. 2. 21. G o d l d B. of Austral. XXX. 7. v o l IV. p l 72. V ö g e l N e u h o l l a n d s
n. 552. — Bewohnt fast jede Lage, vorzüglich die Wälder der Eukalypten und Angophoren,
unter deren dünnen Zweigen man ihn beständig in Bewegnng s ieh t, um Insecten zu suchen,
welche nebst Blüthenstaub seine einzige Nahrung ausmachen. E r ist Standvogel und brütet
im August und September; sein schön rundes, obertassenförmiges, offenes Nest besteht aus
dem innern Bast der Rinde von Eukalypten mit Wolle, Haaren und Opossiimpelz warm gebettet
und hängt am Rande eines hohen Eukalyptenzweiges. Die zwei bis drei Eier sind 9
Linien lang und 6 '/* Linien b reit, blaß fah l, überall, vorzüglich am dicken Ende deutlich
schön röthlichbraun und kastanienbraun , gezeichnet, dazwischen bläulichgrau gewölkt __
So wie die Jungen von M. chloropsis brüten auch bei dieser A rt .die Jungen schon lange
vor ihrer Reife; G o d l d fand schon Exemplare brütend, welche noch braunen Kopf und Hals
hatten, was doch wahrscheinlich ein Zeichen der Jugend ist. — Abbildung; Pärchen mit
Nest auf einem Eukalyptus,— Häufig über die Colonien von N e u - S ü d -W a l e s und S ü d -
a u s t r a l i c n verbreitet — Dresdner Museum.
*297. M , g u l u r l t« G o d u d , — t. D. 3498 — 99 — Oborkopf schwarz, am Hinter-
hanpt darin ein weifses Band verlaufend bis hinter die A n g en , Ohrdecken nnd Halsrüeken
schwarz, Rücken nnd Hinterrüeken golden olivengrün, Flügel nnd Schwanz braun. Kehle
nur in der Schnahelbroito graulich, mit schwarzem Mittelstroif, Unterseite bräunlichgrau;
Schnabel schwarz, Fufs und Lauf bräunlich orange, Augenstern nufsbraun, nackter Angeu-
ring schön blangriin. — lo b m e s s e ; 5 " 6" ' —6" , Schnabelfirste 5 ‘/ s '" , -spalte 7 '" , -höhe
2 '" , -breite 4 " ', Fittig 3‘" , Schwanz 2 " 2 '" , über die Flügel 1 0 '" , L au f 8 '/s '" , Mittclzehe
4V.'", Nagel 2 '/s " ', Aufsenzehe 4 " ', Nagel 2 " ', Innenzehe 3 '/ , '" , Nagel F / , " ', Hinterzehe
3V.'", Nagel 3 '" . — J u n g e : Mundwinkel, Kinnlade und Fufs gelblichorange. G o ü tn
proceed. IV. 144 Synops, I. Black-throated Honey-eater. G o d l d Birds o f Austral. XX,
4. vol. IV. pl. 71. V ö g o l N e u h o l l a n d s n, 348. — Auf den grofsen Eukalypten. Wähl
rond seines Aufenthalts in Adelaide sah ilm G o u l d häufig auf manchen der hohen Bäume,
welche an den Seiten der Strafsen in der Mitte der Stadt stehen gebUeben waren. In seinen
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