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202 S c a n s o r i a e ; F u rn a r iu s .
rundo Oeffnung unten als Längsspalte, oberhalb derselben die Befiederung hervortntt,
Seiten von der Nasengrnbe an gewölbt, unter dem Nnsenlocho verläuft emo ferne Furche
der Schneide parallel nnd tritt in deren Mitte heraus, Laden etwas gehöhlt, Kmn em wenig
vortretend, Dillenkante sehr stumpf, seicht anfstoigend. Flügel decken kaum cm Dritttheil
vom Schwante, Schwingen 1 — 3 zunehmend, aber 3 wcaig länger als 2, dann 3 - 5 längste
nnd ganz -le ieh, 6 kaum kürzer, folgende abnehmend, die der dritten Reihe so lang als 2,
alle abvormdet Schwanz kürzer als F ittig , so wie die einzelnen Federn seicht abgerundet.
Beine gestreckt, L auf mehr als anderthalb mal so lang als Mittolzehe, Soitenzehe kürzer als
mitüe innre kaum kürzer als änfsre, hlntre noch etwas kürzer als innre, Nägel knrz, mafsig
gekrümmt, schai-f spitzig, nuch der gröfsere Hintcrnngcl kürzer als seine Zehe, Scitenfnrche
sehr seicht, Nägel-Sohle eben, wenig gehöhlt, Schneiden kaum vortrotend.
•492. F . l i a d l u s (Turdus — LicnTESST. Verz. 40. 451.) — CinAsis. R o s a . t.
DX LIII 3709. — Braunfahl, Hinterschwingen und Schwanz zimmtfarbig überlaufen, Vordcr-
achwin-ln schwarzbrann, anf der Innenfahne mit fahlem Fleck, Aagenbrauenstreif Uber das
Ohr herab, Kehle and Schalterrand weifslich, Unterseite blafsfalil. — Länge 7 Vt", L ic h t s t .
Ich m e s s e zwei Exemplare 7 " 7 " ', Schnabelfirste 8" ', -spalte 1", Höhe 2»/,'". Mundbreite
6" ' Fittig 3 " 9 " ', Schwanz 2 " 11"', L auf 1", Mittolzehe 8'" , Nagel 3 '" , Aufsenzehe 6»/.,
Na!el 4V.'" , Inncnzche 6" , Nagel 2 " , Hinterzehe 4 '/ / " , Nagel 4 '" .* ) - Bei der grofsen
Verwirrung mit folgender Art behalten wir den 1823. pablicirten sichersten Namen nnd geben
bei dieser die Gründe dafür. Die weifse Kehle verläuft sich ganz in die Grundfarbe nnd
ist nirgends denüich begrenzt. Im J 1831 wurde der Vogel als Op e t i o r h y n c h n s r u f i -
candus” durch P r. Max. N.W . Beitr. HL 671.2. nach einem einzelnen Exemplare von F a a t-
REiss ¿ h a lte n , weiter beschrieben nnd 7 " gemessen. Wahrscheinlich gehört anoh F i g n l u s
a l b i g u l a r i s Spix p. 76. t. LXXVIII. 1. 2. hierher, da er die Gröfse auf 7 " angiebt, aber
die weifse Kehle ist scharf begrenzt und die Unterseite fast so dunkel gemalt als die obere,
auch der Schwanz ivie der ganze Vogel dunkelbraun, weshalb nur die Ansicht der Originale
entscheiden wird, ob er eine andre A rt vor sich hatte oder ob diese Abbildangen gänzlich
verfehlt sind. Um darauf anfmerksam zu machen, habe ich sie bei der Seltenheit des viel zn
kostbaren Werkes t. DXLIV. 3713—14. wieder gegeben. B r a s i l i e n ; S a n P a u l o , L ic h t
e s s t Minas, wo sein backofenförmiges Nest bekannt ist, FnEiitEiss. Ebendaselbst am Fluss
Verde erhielt seinen d ort; „.Toaö de Barros“ genannten Vogel; Spix. - Gemein in Banda
Oriental an den Ufern des L a Plata, aber nicht weiter südlich. Bant auch auf nackte F elsen
oder Stämme der Opuntien, der Bau begann Ende Mai. Frifst Käfer. D a rw in Beagle p . 64.
493 F. flgulus (Turdus — ILLIG. L ic h t s t . Verz. 40. 450.) G bav. Renn. t.DXLlV.37l2.
— Oben zimi!tbraun, Angenbrauenstreif gelblich über das Ohr herablaafend, Unterseite schmutzig
weifs Vorderschwingen am Grunde nnd der Spitze schwarz, Schwanzfedern zimmtbraun, spitzewärts
nnbeltimmt schwärzlich gefleckt - Länge 6" 6'" , L ic h t s t . - Mit Sicherheit gehört hierher
O p e t i o r h y n c h n s r n f n s Pr. Ma x . N .W . Beitr. I I I . 667., wo noch ein schwarzer Mittelfleck
der Innenfahne der Hinterschwingen beschrieben wird. — Dio Gröfse ist hier 6" 6" ',
Schnabel 7 " //" , -breite 1% '" , -höhe an der Kinnwinkclspitzo l '/ s '" Fittig 3 " 2% '" , Schwanz
etwa 2 " Lauf \ \ 'W " , Mittelzehc 6Vz'", Nagel 2 '/ / " , Aufsenzehe 5 '/ , '" , Nagel 1% "', Innenzehe
4 v ! '" , Nagel I Vt"', Hinterzehe 4 '/s " ', Nagel 3 'A '" . W e ib c h e n ; Augenslrcif reiner
weifs weniger gelblich, Brust, Schwanz nnd Oberthcile blasser. Wahrscheinlich hat A z a r a
diese! vielleicht auch den vorigen Vogel, nntcr seinem „ H o r n e r o “ n 221. verstanden,
welcher das merkwürdige backofenförmige Nest baut, dessen Abbildung D'OnniGNV voy. ois.
nl 55 t 2 oegebennnd w o v o n e u c h P r o f . B d i u i e i s t e u ein Exempl. für das Museum der Universität
Halle mitg°cbraohl hat. — Sio leben wie die Drosseln, sowohl am Boden, als auf Zweigen,
nnd kratzen in der Erde nach Insecten und K örnern. Anf den Zweigen sind sie solir lebhaft
nnd heiter sio sitzen eben so gern anf Mauern als anfBäumea und lassen ihre Laute und sehr
eigenthümliche an Anumbias erinnernde Stimme hören, die eine chromatische Tonleiter ist.
•1 IU h tia u s in Ca». Journ. 1853, p. 31. bei Erwähnung d e r kiirzeru Innen- und lungern Autsen-
„ h e n v o n B lro d in o r io h lu su s li „d u . umgekehrte VerhSiluif. f.udel bei F u rn .riu s .lu l l ," SO kuuu iol. d ie ,
“ c “ b e ,l« tlg e u , nucl. sprechen die Messungen sorgfditiger Sch rifls.e lle r, z. II, des f r . Ma* , „ . , dreseli.en
Erialirungen a«»-
S c a n s o r i a e : F u r n a r iu s . 203
indem das Männchen kräftig singt nnd in halben Tönen herabstimmt, wahrend das Weibchen
dieselben Töne nm ein Drittel oder noch tiefer wiederholt. Nichts Possiriichores kann man
sich aber denken, als sein Geschrei und seine Drohungen, wenn man dem Neste sich nähert
und nichts Komischeres, als die kleine Scene von Eifersucht, wenn das Männchen sein
Weibchen in der Nähe andrer Vögel erblickt. Dessenungeachtet leben sie friedlich zusammen
Der Vogel hält sich meist paarweise an bewohnten Orten, selbst mitten in Städten und Döi!
fern, und setzt sein backofenförmiges Nest anf dicke nackte Aeste der Bänme oder Gebäude auf
Kirchen, Kreuze, Pfosten, Fensterstöcke, Barrieren , ans Erde gebaut. Dasselbe hat inwe’ndig
zwei spirale Umläufe, in deren Mitte sich das Federbett mit etwas Ilen befindet, worauf sich
die vier weifsen Eier von 23 nnd 34 Milim. (ungefähr 10 nnd 15 Linien, Azau a sagt 9 nad
10 Linien) Durchmesser befinden. Der Eingang zum Neste befindet sich wie bei einem
bohneckenhanse an der Seite nnd es ist unmöglich die Eier zn berühren, ohne sie zn zerbrechen,
aber die Bewohner sind Freunde der Vögel und schonen sie nebst ihrem Asyl wodurch,
sie noch immer zutraulicher werden. Beide Geschlechter arbeiten am Nestbau, ta v e n
abwechselnd den Lehm herbei nnd verarbeiten die etwa liaselnnfsgrofsen Stücke n !d nreht
selten ist m zwei Tagen der Bau schon vollendet. Das Nest hat oben 6 % Zoll im Durph.
messet und die Wand 1 Zoll Dicke. Die Oeffnung ist doppelt so hoch als breit nnd die
Scheidewand, welche im Innern die Windungen theilt, beginnt schon am Eingänge nnd läfst
inwendig einen Raum frei, welcher in das Lager der Eier führt. A z a r a sagt noch dafs
Papageien, Hordenvögel n. a, bisweilen die Bewohner heranstrieben nnd in ihren so wie in
verlassenen Nestern selbst nisten. - So wie nnn vielleicht von A z a r a selbst beide Arten,
diese und die vorige verstanden worden, so ist überhaupt die Synonymik derselben schwer z !
entwickeln, wozu die schlechten Namen vorzüglich beitragen. Der „F ournier“ - T u r d u s
f u lv n s COMMEBSON wurdc als Fournier de Buenos Ayres von B ö p p o n pl. enl 719 unsre
L DXLIV. f. 3712 abgcbildet nnd 8 '/»" gemessen. Hiernach heschrieh L a th am ’ s rin e :
Enfons Be e-eater S y n . I. ii. 683. 19. and M e ro p s r n f n s G m . 465. 20. G r a v citirt nun
G m zu seinem F r n f n s unserm F . b a d iu s , aber dessen Original, die Abbildung zn gegenwärtiger
Art und genau ebenso schreibt nach ihm B o n a p a r te , Pr. M a x im . N. W citirt
h ' d°r Abbildung, beides zn voriger A r t, bemerkt
aber dafs die Abbildung schlecht, viel zn schlank, Beine und Sehnabel nnriehtig nnd die
Farbe verloschen sei. Bei der zweiten Art bemerkt e r , dafs die erste Art in der Färbnng
mehr mit dem Hornero A za u a ' s , die zweite mehr in der Gröfse nbereinstimme. Dio Namef
r n f n s nnd r n f i c a n d n s werden bei Vögeln, nnter denen bei mehr als fünfzig Arten das
Eothbraan nnd zimmtbraune Schwänze gewöhnlich sind, so unangenehm, dafs man froh sein
mufs, wenn cs andre giebt. So viel ist aber klar, dafs der Vogel C o m m e r so n ’s auch F f n l-
Z L g e g e bf ken ,„CcaZso roT , Hd nTtteXnb a~ne r, nennt man ihn in Santa F d , in Brasilien ist seSinp aNnaiemrne
Fornero , die Correntmos nennen ihn „PAlonei.o garsia“ , die Bewohner von Santa Crnz
P o r e h l “ “ - r ■"l'ocobischer Name ist „Sotare - conec“ , ia Chipnito:
„Poychch , m Guaranbca; „Asabio“ , in Samncu: „Toehihuap“ , in Otukb; Kekihi“ in
o T n r ' : ..Caanapare“ , in Kitemorai’ „Tneham“ , " , ’ni i
” ? T ,1 " ■" oMocha“ , in Palconeca: „Moseren“ , in Gnarayo-
„Ayumbi , in Cliapacnra: „Chucehnre“ , in Mnchojöone: „Isisi“, in Itonama: Tibki“ in
Oaynvava; „T n tn “ in Ite n ; „Capare“ , in Pacagnara: „Isapistia“ . in Movimr TMti”
in Moxo: „Chiheo in Caaiehana: „Nichinichijlö“ . Mehrere dieser Namen sind Nach!
tomungen seiner Stimme. - Bueaos-Ayres: C o m m e u so n , B u e p o n , L a p r e s n a i e , G m e l
Parag u ay ; A z a r a ^ Bahia: L ic h t e n s t . daselbst am Flusse Jagnaripa und am Jiqnirica n n !
bei Nazareth das i a rm h a s , in der Gegend des Reconcavs von Bahia nieht selten: P r Ma x .
N W. Bnenos-Ayres, Mündung des La Plata, Corrientes, an der Grenze von Paraguay zn
Chiquitos, Santa-Cruz de la Sierra, in den Ebenen der Mitte von Bolivia, zn Cochabamba,
Val e Grande, Confreforts der bolivisehen A nden unterhalb 3000 Metres Meereshöhe Dürfte
vielleicht vom 2 5 -3 5 « sücU. Br, in den beiden ersten Höhenzonen Vorkommen D ’Or h io n “
494. F . i n e lA n o t i s S w a in so n two Cent n 324 139 .ui.
l“ ’ ®rste nnd 'zweite S e h w i n g l r r ’ a r S
Innenfahne rothbraun, mit drei schwarzen Bändern, Afterüügel und Schwanz imgefleckt roth