machen die sonderbarsten Stellungen, sie spreizen Flügel und Schwanz aus, hängen sich auf
alle nur ersinnliche Weise an die Zweige, manchmal auch an einem Beine uud lassen dabei
alle zusammen unaufliörlich ein plapperndes Geschrei hören. Eine Eigenthümlichkoit, dio
uns an die Gattung Ii-risor erinnert. Dies eine kurze Zeit mit anzusehen, erscheint spafs-
haft, aber wo das durch den ganzen Wald hiudurchgeht, wo sie überall durch dio Zweige
fliegen und laufen, sogar die Hunde beleidigen, dn werden sio störend und nnaugenchm und
vertreiben, besseres Wild. Ihre Nahrung besteht aus dem Blüthonstaubo und den Insecten
der Eukalypteiiblütheu, auch sucheu sie Käfer auf dem Boden a u f, daher mau auch oft bemerkt,
wie sie unter den Bäumen, auf den grasigen Ebenen Insecten verfolgen. Ih r Magen
ist so klein wie der der Honigvögel überhaupt, doch muskulöser. Ih r Nest ist obertassenförmig,
etwa so grofs wie eiu Drossolnest, nett gebaut aus feinem Reifsig und hartem Gras,
mit Wolle uud Haaren oder mit haarfeinen Rindenfasern und Federn gefüttert. Es findet
sich auf ausgebreiteteu Zweigen von mäfsiger Höhe. Die Eier sind 13"' laug, V j / “ breit,
bläulichwcifs, oberfläclüich röthlichbraun gefleckt, ohne Gürtel, welcher bei anderen so oft
vorkommt. — Auf V a n - D i e m e n s - L a n d i;ud allen Theilen der Colonie von N e u - S ü d -
W a l e s und S ü d a u s t r a l i e n ; Nord- und Westaustralicn wird von anderen Art bewohnt.
Die Vögel von Van-Diemens-Land sind etwas robuster und verhältnifsraäfsig gröfser, wie wir
oben gemessen, kommen aber im Gefieder gänzlich überein. — Dresdner Museum.
289. W. lutea G o o l d . — t. CCCCXCV. 3478 — 79. — Nackter Raum hinter dem
Ange , Vorderkopf und mehrere Federspitzen an den Halssciten schön citrongelb; Zügel
schwärzer lichtbraun silberscbillornd; Oberseite g rau , Halsrücken und Rückeufcdern nächst
der Spitze weifsbandirt; Bürzel, Obersehwauzdecke tmd Unterseite weifs; Kehle und Brust
grau überflogen, jede Feder mit braunem Pfeilfleck; Flügel und Schwanz braun, Aufsenränder
der Federn dunkel citrongelb, Schwanz verlaufend weifsgespitzt, Schnabel schön citrongelb,
Beine gelblichbraun. — G o o l d ’s Abb.: 10" 6" , Schnabelfirste 9 " ', -spalte 1 " , mifst
in den Proceed. 10*/*" engl-, Fittig V j / ' , Schwanz V W '. Lauf IVt"- G o ü ld proc. 1839.
VII. 144. Birds of Austral. XV. 15. vol. IV. pl. 78. Luteous Honey-eater. V ö g e l N e u h
o l l a n d s n . '77. — G o d l d erhielt durch Mss. B y k o e und D r in g schöne Exemplare von
der N o r d w e s t k ü s t e A u s t r a l i e n s , wo diese Art die M. garrula von dem Südosten oder
von Neu-Süd-Wales ve rtritt, während M. obscura die Gegenden des Schwanenflusscs an der
Westküste und M. flavigula den Nordosten bewohnt.
290. M . f l a v i g u l a Go d l d . — t. CCCCXCV. 3480 — 81. — Nackter Raum Iiinter
dem Auge, Vorderkopf und die Spitzen mehrerer Federn an deu Halsseiten citrongelb; Hinterrücken
und Oberschwanzdecken weifs; Halsrücken uud Rückeu grau; jede Feder nächst
dom Kande mit weifslichen Bändchen; Zügel und Olirdecken schwarz, letztere querüber silbergrau;
Unterkehle, Wangen und ganze Unterseite weifs: Brustfedern mit braunen Pfeilfleckchen,
Flügel und Schwanz dunkelbraun; Aufsenfalme der Vorderschwingen, mehrere der
zweiten Reihe und Grundthcil der Schwanzfedern dunkel citrongolb, alle Schw’anzfedern weifs
gespitzt; Schnabel schön orangegclb, Beine gelb. Iris blcifaibigbraim. — Go d l d 's Abb.:
10" 9 '" , Schnabelfirste 7 '" , -spalte 1", Fittig 4" 10"', Schwanz 3 " 5 " ', Lauf I " 4 '" , Hiu-
terzehe 5 " '. — W e i b c h e n gleich. — Go u l d proceed. VII. 143. Yellow-throated Miner.
Birds of Austral. XXX. 16 vol. IV .p l. 79. V ö g e l N e u h o l l a n d s n. 5 5 7 .— Obwohl sie
in der Lebensweise mit der nahe verwandten M. garrula übereinstimmt, so ist sie doch mehr
scheu, mehr unruhig und mehr geneigt, die äufserste Spitze der Bäume zu suchen; sio vertritt
die gewöhnliche Art in dem genannten Districte, wo diese nicht vorkömmt. G oc ld
gelang es nicht, das Nest aufzufinden, doch schofs er sehr Junge Vögel, welche die Ver-
muthnng bieten, dafs der Vogel in den genannten Localitäteu brütet. Im Innern von Neu-
Süd-Wales, ziemlich häufig in deu Eukalyptenbeständen um den Flufs Kamoi und iu allen
ähnlichen Lagen.
liXIV. M e l i c h a e r a R c h b . Nat. Syst. d. Vögel sppl. Die vormaligenAntho-
chaera-Arten ohne Anhängsel.
*291. M - M i e l l i v o r a (Anthoch. — Vio. H o r sf .) R c h b . t. CCCCXCVI.3482— 8 3 .—
Ganze Oberseite dunkelbraungran, jede Feder unter der Mitte mit kleinem weifsen Streif,
Vorderschwingen an der Innenfahne und von der Basis*an kastanienbraun, übrigens
sowie die Aufsenfahne braun, weifsgespitzt, zweite Reihe, Flügel- nnd Schwanzdecken gran-
lichbraun, weifsgespitzt; Schwanz braun, mit Olivenfarbo überlaufen, alle Federn weifsgespitzt;
Kehle und Brustfedern schwarzbraun, weifsgespitzt; Unterseite wie die Oberseite, die weifsen
Flecken breiterund sichtbarer; Schnabel schwarz, Iris grau, Beine weinbraun.— Ich m e s s e ;
11", Schnabelfirste 11'", -spalte I " 2 '" , -höhe B^W“, -breite V J / “, Fittig 4 " - 3 '" , Schwanz
5 " 2f'", über die Flügel 3 " 1 0 '" , Lauf 1 " 2 '" , Mittelzehe , Nagel B*W“ , Aufsenzehe
V W “, Nagel 2 '" , Innqnzehe V W “, Nagel 2V*'", Hinterzehe 6'" , Nagel 4 ' " .— W e i b c h e n
nur ein wenig kleiner; der Nestvogel sieht schon ganz aus wie der alte, nur ist die Zeichnung
nicht so deutlich. — Certhia mellivora L a th . ind. sppl. XXXVII. Mcllivorous Creeper
L a t h . gen. syn. sppl. I I. 166. Wattled Honey-eater var. C. L a th . gen. hist. IV. 159. Merops
chrysopterus L a t h . ind. sppl. p. XXXIII. Mcllivorous H o n ey -eater L a th . gen. hist. IV.
p.»16L N.-S.-Wal. orae ind ig .: Googwar-ruck. Anthochaera mellivora. V ig . H o r s f . Linn.
Tr. XV. 321. G o d l d synops. I. Birds of Austral. II. 6. vol. IV, pl. 56. V ö g e l N e u h
o l l a n d s n. 69. — Wenn der Go-ruck V i e i l l . ois. dor. I I . 126. pl. 88. Goruck Creeper
S h aw gen. zool. VIII, 243. und G o ld en -winged B e e -ea te r L a t h . gen. syn sppl. II. 153,
S h aw gen. zool. V III. p. 180. Golden-winged Honey-eater L a t h . gen. hist. vol. IV. p. 160.
von Einigen zu P r o s t h e m a d e r a gezogen worden is t, — deren Weibchen oder junger
Vogel der Goruck vielleicht sein könnte — so ist dies nicht zu verwundern, da V ib il l o t ’s
Abbildung einen stahlgrünglänzcnden Vogel mit weifsen Endsänmen der Federn und breit
rostfarbig gesäumten Schivingen darstellt, was alles auf den gegenwärtigen Vogel nicht pafst
und die Abbildung wenigstens als eine der unkenntlichsten dieses Werkes charakterisirte. __
Sie ist ein kühner und'lebhafter Vogel, dabei zänkisch und kampflustig, so dafs sie alle
anderen Vögel von dem Baume, der ihr Nahrung bietet, vertreibt. Wenige Honigvögel sind
lebhafter und mnthiger. Im Frühling und Sommer lassen die Männchen von einem Zweige
aus der Höhe herab ihre rauhen eigenthümlichen Töne erschallen, die man nicht unpassend
mit den Tönen bei dem Erbrechen eines Menschen vergleicht, weshalb ihnen die Bewohner
den Namen „Goo-gwar-ruck“ gegeben haben, um diese Töne durch den Namen auszudrücken.
Während des Schreiens heben sie oft deu Schwanz iu die Höhe, werfen den Kopf auf den
Rücken und dehnen die Kehle aus, woraus man sieht, mit welcher Anstrengung sie diese Töne
hervorbringen. Die Banksien blühen einen grofsen Theil des Jahres hindurch und der Vogel
untersucht jede einzelne Blüthe, wenn sie sich öffnet, mit seiner langen Pinselzunge, nra
Blüthenstaub und Insecten aus ihnen zu ziehen, wobei er in allen möglichen Stellungen auf
den Blüthen sitzt oder hängt. Sie beginnen im November zu brüten und die Brütezeit dauert
dnrch die drei folgenden Monate. Das Nest ist rund, offen und ziemlich klein, gewöhnlich
in der Gabel eines kleinen Zweiges, oft einige Fufs hoch über dem Boden, aus feinem Reifsig
gebaut und mit faserigen Würzelchen ausgelegfi Die zwei, manchmal drei Eier sind schön
lachsroth, am dicken Ende und übrigens hier nud da s ta rk 'u n d dunkel nufsbraun gefleckt;
13'" lang und 9 '" breit. Der Naturbeobachter bemerkt leicht, dafs gewisse Formen der
Vögel und Insectcn für gewisse Gegenden, Bäume und Pflanzen überhaupt bestimmt sind,
und in keinem Falle ist dies deutlicher, als im gegenwärtigen die Beziehung des Vogels zu
den Banksien, so dafs derselbe nur da vorkommt, wo diese Bäume vorhanden sind. So hat
auch Go d l d nie eine Gruppe dieser Vögel aufser auf Banksien gesehen oder von deren
sicherem Vorkommen gehört und nur gelegentlich sie unter Leptospermum und anderen
kleinen Gesträuchen auf morastigem Boden getroffen. Keiner dieser Bäume wächst, wie bekannt,
auf gutem Boden, das geschwätzige Geschrei dieses Vogels gilt deshalb den Colo-
nisten als Zeichen eines nnfruchtbaren und nicht bebauungswürdigen Bodens. Der botanische
Garten zu Sidney, mitten in einer volkreichen S tad t, wird von diesem Vogel zahlreich besucht
und zwei Nester mit Eiern in G o u l d 's Sammlung wurden dort aus dem Bezirke dieses
öffentlichen Gartens entnommen. E r ist im Inneren von Neu-Süd-Wales und Südaustralien
spärlich verbreitet, ob er westlich bis Spencer’s Gulf geht, konnte Go d l d nicht bestimmen,
auch vom Schwanenflusse erhielt er ilm nicht, wo eine andere Art, Anthochaera lunulata,
vorkommt. Man findet ihn auf V a n - D i e m e n s - L a n d , N e u - S ü d -W a l e s und S ü d a
u s t r a l i e n , in allen Gegenden an solchen Orten, wo seine Lieblingsbäume gedeihen. In
ersterer Gegend ist er vorzüglich häufig an den Ufern vom T a m a r und in den Meerengen