126 M e r o p i n a e : Pros tl ieniatlera — Melipliaga.
T i lX . P r o s t h e n i n d e r a G. R. G r a y , — Philemon:' Nnt. Syst. d. Vögel t.
XXXV. — Der letzte bartborstigc Specht-Pinselzüngler, bereits mit Metellglanz der Kukuke
oder Lamprotornis der folgenden Cohorte entsprechend und mit eigenthümlichen Hals- und
Kehlanhängseln, wovon der Name.
*283. P . c i r c i n a t a (Mcrops — ivs L a t h .) G ray. — t. CCCCXCII. 3466. — Kopf,
Hals und Brust dunkelbronzegrün glänzend, Genick violet stahlglänzend, dessen Schäfte nebst
Basis der lockeren Fahnenbärte weifs, wodxirch diese Federn das täuschende Ansehen bieten,
als ob iveifsc Fadenfedern (in Form der Sanmenschwänze der Clematidcao oder- Pulsatillac)
aixf dem metallischen Grunde auflägen; Rücken und innerste Schulterdeckcn umbrabraun,
die lockeren Federbärte spitzewärts goldschillernd; unter der Kehle steht jederseits ein Biisöliel
aus muschelförmig gebogenen locker gebarteten, im Umrifs rundlichen, rcinweifscn Federn
frei vorgestreckt; Bürzel, Flügel nnd Schwanz stahlgrün glänzend, kleine Flügeldecken mit
reinweifser Querbinde; Bauch umbrabraun, Afterdecken stahlgrüii glänzend, Flügel und
Schwanz unterscits schwarzbrann; Schnabel und Beine schwarz. — Ich m e s s e : 1 ', Schna-
beliîrste 10'", -spalte 1 " 3 " ', -höhe 3 '" . -breite V j / " , Fittig 5 " 5 '" , Schwanz 4 " 5 '" , über
die Flügel 2 " 6 " ', Lanf l " 6 " ', Mittelzehe 10'", Nagel d '/z '" , Aufsenzchc V W “, Nngel4'",
Innenzehe 8 '" , Nagel S '/a '" , Hintcrzche 7 '" , Nagel 6 '" . — Dieser höchst eigenthümliche
Vogel tra t zuerst auf als New Zeeland Creeper in B r o w n ’s Zool. illustr. 18. f. 9 , wurde
dann der Poe-Bee-eator Voy. C o o k Vol. 1. p. 48. S n \w gen. zool. VIII. 2. und Merops
novae Seelandiae G m. 464. 18. Ich bemerke hierbei, dafs B r o w n ’s Abbildung ganz kenntlich
ist, nur darin fehlerhaft, dafs die beschriebenen weifsen Schäfte d e r Halsschmuckfedern •
wirklich als fadenförmig ohne längere Fahne dargestellt sind und dadurch manchen Beschreiber,
welcher den Vogel nicht gesehen, beirrt haben. Die Muschelfedem befinden sich
wie bei unserem Vogel nur am Vorderhalse. Eine nur, wie alle in seinen Werken sehr langgestreckte
Abbildung als „Merle à cravate frisée“ giebt L e V a il l a n t sogleich hinter Lara-
pro tom isA fr.p l. 92. E r sah das einzige abgebildete Exemplar bei C. G ig o t -D org y , cs war mit
der Zunge versehen und L e V a il l a n t zählte 16 Fäden in dem Pinsel. Das Exemplar hatte
die Cravate nicht nur am Vorderhals, sondern um beide Halsseiten herumziehend, also je denfalls
künstlich ausstaffirt. Die Cravatenfedem sind vom Grunde an mit sehr Icurzen Fahnen-
bärtchcn versehen, auch diese nehmen schnell ab und so gleichen dann die nackten Schäfte
einem Haar, dies beugt sich aufwärts und nun beginnen die schönen weifsen lockerstehenden,
aufwärts gekrümmten F ah n en b ä rte , welche zusammen einen rundlichen Umrifs um die Höhlung
einer rundlichen Muschel d a rstellen, so dafs die concave Seite nach oben gerichtet ist.
Noch spätererschien „le Polochion K ogo“ : Philemon ciricinnatus V i e i l l . galer. 303. pl. 183.
ganz so dargestellt wie unser Original, d. h. nur mit zwei Cravatenbüscheln am Vorderhalse.
Hier ivird gesagt, dafs die Eingeborenen ihn „Kogo“ nennen und wegen seines Putzes
sowohl als seiner harmoniereichen Stimme und seines zarten wohlschmeckendenFlcisches wegen
gröfse Verehrung vor ihm hätten. Die Seeleute nennen ihn „Poe-Bird“ . — „Die nach der
Südsee fahrenden Wallfischfdnger haben uns diesen Vogel mehrmals lebend nach Bremen
gebracht und derselbe scheint die Gefangenschaft gut zu ertragen. Ein Exemplar, welches
wir zu beobachten Gelegenheit hatten, safs meist ruhig und in sich zusammcngekanert im
B a u e r , zu gewissen Zeiten liefs es ein eigenthümlich helles uud gellendes „tui tu i'‘ hören,
wobei dann die letzte Sylbe nachhallend betont wurde.“ PIa r t l a u b Verz. 23. — N e u s
e e l a n d : C o o k — Dresdner Museum.
d. T r o p i n d o r h y n c h i n a e ; Kukuks-Pinselzüngler.
Bei Wiederholung der dagewesenen Formen bilden sie sich im kukuksartigen Typus
fort bis zum Vorbilde der Calao’s, der Gattung Tropidorhynchus, dabei immer an parallele
Drosselformen der zweiten Cohorte erinnernd.
I jX . l U e l i p t l A Ç a L e w in . — ZanthomyzaSws. — Nat. Syst.d. Vög. f.XXXV.—
Sehr eigenthümlich ist bei dieser Gattung die Schuppenzeichnung des Gefieders und das
nackte rauhhäutige Augenfeld.
*284. M . p h r y g i a (Merops — ns L a t h . ) L e w in . — t. CCCCXCII, 3467 — 69. —
Kopf, Ha ls, Oberrücken, Kehle und Brust schwarz, Schultern schwarz, die Federn breit
blafsgelb gesänmt, Unterrücken schwarz, Federn weifsgclb gesäumt, Überschwanzdecke ivie
M e i ' ü p i M a e : Melipliaga — Pleclorliynclia. 127
die Schultern, Flügel schwarz, Docken gelb gesäumt, Afterflügel gelb, Vorderschwingen
schwarz, eiu länglicher gelber Streif auf dem Rande der Aufsen- und ein Theil der Innen^
fahne nächst deren schwarzem Schafte; zweite Schwingenreiho schwarz, Aufsenfalme breit
gclbgerandet; Unterseite schwarz, Federn mit gelblichweifsem Pfeilfleck nächst der Spitze;
ïwoi Mittelschwanzfedern schwarz, seicht gelbgespitzt, übrige schwarz an der Basis, übrigens
gelb; das Scliwarz nimmt nach den äufseren Federn hin ab und das Gelb nimmt zu; Iris
rothlicliraun, Schnabel schwai’z, Beine schwärzlichbraun, dunkel gelblichiveifses Gesicht ivaraig.
W e ib c h e n kleiner. J u n g e : Gesicht befiedert (nicht nackt und warzig). — Ich m e s s e :
8", Schnabelfirste V W “, -spalte 10'", -höhe 2 'W “, -breite 5 " ', Fittig 4 " 1 '" , Schivanzmittel-
fedoru 3 " 5 '" , über die Flügel 2 " , äufserste Schwanzfeder 2 " 1 0 " ', Lauf I I ' " , Mittelzehe
7 " ', Nagel 3 '" , Aufsenzehe ö ’/ t “, Nagel 2 '" , Innenzebe 4 '" , Nagel 2Va'"i Hinterzehe4V2'" ,
Nagol 3Va"'- Merops phrygius L a t h . ind. orn. sppl. XXXIV. S h a w zool. of N.-Holl. 13.
pl. 4. V i b i l l . N. Dict. XXVII. 428. Philedon T emm. man. ed. 2. I. LXXXVII. Warty-
faced Honey-eater L bw in Birds o f N.-Holl. pl. 14. Black and yellow Bee-eater L a t h . gen.
' syn. sppl. II. 154. Black and yellow Honey-eater L a t h . gen. hist. IV. 165. Embroidered
Bee-eater S h a w gen. zool. VIII. 167. pl. 20. Philemon phrygius V i b i l l . Enc. méth. I I .'
617. Le Merle écaillé L e V a i l l . afr. 111, 116. Turdus squameus V i e i l l . Dict. d a ss. Meliphaga
phrygia L bw in Birds o f N-Holl. 13. pl. 4. G. R. G ray l is t gen. o f Birds ed. 2. 20.
Anthochaera phi-ygia V ig . H o r s f . Linn. Trans. XV. 322. Zanthomyza phrygia S w a in s .
classif. II. 326. Xanthorayza phrygia G o ü l d Birds o f Austral. X. 3. vol. IV. pl. 48. Mock
Regent Bird N.-S.-W. Colon. Warty-faeed Honey-eater G o u l d . V ö g e l N e u h o l l a n d s
n. 67. Nicht allein einer der hübschesten Honigvögel, sondern überhaupt einer der schönsten
Vögel Neuhollands. Der eigenthümliche F a rb en -C o n tra s t ß t sehr auffallend, besonders im
Fluge des Vogels. Obwohl er sehr allgemein verbreitet is t, so hängt doch seine Anwesenheit
vom Blühen der Eukalypten ab und er besucht n ur die Bäum e, welche mit frischen
Blüthen bedeckt sind. E r hält sich gern au die höchsten und am üppigsten blühenden, wo
er oft den höchsten Platz einnimmt, während er die anderen Vögel unter ihm aus seiner
Nähe vertreibt. E r ist einer der kampflustigsten Vö g el, welcher nicht nur die kleineren
Honigvögel feindlich angroift, sondern auch anderen Individuen seiner eigenen Art entgegen-
tritt, welche dem Baume, auf dem bereits zwei oder drei sich befinden, sich nähern. In
Adelaide iu Südaustralien beobachtete G o u l d zwei P ä rch en , welche einen der höchsten
Bäume mitten in der Stadt besetzt hielten und während der ganzen Zeit seiner Anwesenheit
alle anderen dahin kommenden Vögel verfolgten uud wegbissen. In grofser Menge tra f ihn
G o ü l d im Buschholze von Neu-Süd-Wales und fand ihn brütend auf den niederen mit Angophora
bewachsenen Flächen am Upper-Hunter. Hier und da sah er Flüge von 50 — 100
Stück, welche von Baum zu Baum flogen und aus einer Gegend in die andere strichen,
wahrscheinlich um Stellen mit ^qichlicher Nahrung zn suchen. Die Stimme ist ein besonderes
lautes Pfeifen, nicht ohne Wohlklang. Das Nest befindet sich gewöhnlich auf dem
überhängenden Zweige eines Eukalyptus, es ist rund und obertassenformig, etwa 5 Zoll im
Durchmesser, aus feinen Gräsern gebaut und mit ein wenig Wolle und Haaren gefüttert.
Die zwei Eier sind tief braungelb, auf ihrer Oberfläche mit unbestimmten kastauienbvaun-
rothoii Flecken und unregolmäfsigen dunkelpurpurgranen Tüpfeln, vorzüglich am dicken Ende,
daselbst auch wohl gürtelförmig, gezeichnet, 17"' lang, V W “ breit. Magen und Därme derjenigen,
welche G o ü l d im Buschholze am Hunter geschossen, waren ganz mit flüssigem
Honig gefüllt, ohne Zweifel machen indessen auch lusecten einen Theil ihrer Nalirung aus.
E r ist Standvogel und findet sich vou S ü d a u s t r a l i e n bis N e u - S ü d -W a l e s . G o u l d
traf ihn im Inneren ziemlich weit nördlich in der Breite der Moreton-Bay. Findet sich sowohl
im Buschholze als auf den Eb en en , ist aber vorzüglich häufig nächst der Küste. Im
Nachträge sagt G o ü l d : ,.scheint auf S ü d a u s t r a l i e n beschränkt.“ — Dresdner Museum.
ï i X I . P I e C t o r 11 y n c h n G o ü l d . — Nat. Syst. d. Vögel t. XXXV. — Der fast
ganz gerade, sehr spitzige Schuabel mit sehr zarter Kerbe in einiger Entfernung von der
Spitze und die der Mittelzehe stark angeivachsene Aufsenzehe cliarakterßiren diese Gattung.
*285. P . l a i i c c o l n t a G o o l d . — t. CCCCXCIII. 3470 — 7 1 .—• Oberkopf, Ohrdecken.
uud Halsrücken weifs und schwarz gemischt, schwarz schaftstricliig ; Gnrgelgegend und Uuter-
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