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beginnend, unter den Obrdeckeu hcrabzicheud, flo wie die ganze Unterseite vom UntcrhaJs
bis zu den Afterdecken nebst Unterfliigeldocken zimmtbraun, Kohle in allmäligem Jünglich-
riindem Uebcrgaug zur Brust schwindend, und so wie ein länglicher Flock an der Ualsscite,
an den braunen Fleck sich anschliessend und nach dem Genick hinzichend wbiss, zart bräunlich
überlaufen. Schwanz unterscits schwarz. Sohuabol schwarz, im Frühling an Basis und
Mundwinkel hochroth. Beine monnigroth, Nägel schwarz, Augenstern dunkelbrami. — Ich
m e s s e im Mittelverhältnifs: 1 " par. Schnabeliirste 1" 6 '" , -spalte I " 9 " ', Höhe 4 '" , Breite
5 '" , Fittig 3 '', Flügelspannung 10^4—12'', Schwanz 1" 7 " ', ragt über die Flügel hinaus 10'",
L auf 5 '" , Mittelzehc 7 '" , Nagel 3 '" , Aufsenzchc BVi'" l>is auf 4 '" von der Basis au mit
der mittleren vemachsen, Nagel 2 '" , Innenzehe 4 '" , Nagel 2 " ', Hintcrzche 3 " ', Nagel 3 " ‘. —
J u n g e : Federn der Unterseite auf hellrostbraunom G runde graugrünlich gesäumt, Färbung kaum
minder schön als bei den Alten, schon nach der ersten Mauser vollendet. N e s t v ö g e l sehr
unförmlich, grofsköpfig, n a ckt, blind und schwarzblnu, der Schnabel sehr kurz, der Unterschnabel
länger. Am dritten Tage schiessen die Federn wie blauscliwarzc, an den wcifsen
Stellen als weifse Stacheln auf, platzen bald auf iind entudckeln die längs des Rückens schon
vollkommen wie bei den Alten glänzenden Federn nebst dom übrigen Gefieder. Ueber die
alte Welt weit verbreitet, in Europa schwiudet er nur im höheren Norden, bewohnt auch
einen grofsen Theil von Afrika — nach R ü p p e l Syst. Uebers. 23. in Unteregypten häufig —
und in so weit nicht der folgende für ihn gehalten worden ist — von Asien, h ält .rieh etwas
einzeln in Ebenen und uiedern und miltlern Gebirgen an Flufsufern, an grofsen T eichen, an
Bächen und Gräben, E r liebt helles W asser und steile, buschige Ufer, streicht vom September
bis in den Winter und bis über den März hinaus, kommt im Winter an die Eislöcher, —
daher sein Name — Wehre uud warmen Quellen. Sitzt gern am und über dem Wasser auf
einem niedrigen Lieblingsplätzcben, auf einem Steine, Pfahle , Zweige, ziemlich versteckt.
Nur im Anfänge der Paarungszeit fliegt er auf höhere Zweige uud Baumgipfel, streicht dann
auch über Felder, Aenger und Gärten. Schläft in UferhÖhlcn. Kann nicht laufen und gehen,
n ur trippeln, sitzt ziemlich aufrecht, fliegt schnurrend und reifsend schnell dicht über den
Wasserspiegel hin, geradeaus fortschiefsend. Ein furchtsamer, scheuer Vogel. Gegenseitig
neidisch und streitsüchtig, behaupten sie ihr Revier einsam, und sträuben die llintcrhaupts-
federn im Zorne, sonst etwas träge. E r kann etwas schwimmen, aber geschickter, als Stofs-
taucher sich unter dem Wasser bewegen! — Pfeift im Fluge schneidend t i h t t u t , oft schnell
hintereinander, die Jungen so lauge sic noch unbeficdcrt sind schnarren und schreien dazwischen
w äw ä , die flüggen schirken wie die jungen Kukuke, locken vorher z g i c k oder k s ik
und schnellen das SchAvänzchen dabei empor. Nahrung der alten besteht in Fischen, im
Nothfalle in Blutegeln und Insectcn oder Larven, ersterc zur Länge von 4 " und 8 '" Dicke.
E r erlauerv sie nach A rt der Reiher, von seinem bequemen Lieblingsplätzchen a u s , springt
dann nach Froschavt abwärts ohne die Flügel zu lüften, stÖfst auf ein Fischchen mit dem
Schnabel, kommt rückwärts an derselben Stelle wieder empor, und würgt dann in Ruhe den
Fisch, dessen Kopf voraus, hinunter. Wo ein L auerplätzchen fehlt, fliegt er über den Wasserspiegel,
rüttelt d a , wo er Beute sieht und stöfst dann zielend in das Wasser hinab. Schon
im April oder noch früher nistet er in hohen, steilen oder überhängenden Ufern mit festem
Lehmboden. E r gräbt wochenlang mit Schnabel und Beinen oft 4—5 Ellen hoch über dem
Wasser eine horizontale oder sanft absteigende Rohre an 3 Fufs lang, nur 2 Zoll weit, erst
in ihrem Ende auf 6 Zoll backofenartig erweitert, in welcher Erweiterung er ohne eigentlichen
Nestbau brütet. Das Weibchen speiet n ur die Gräten der verzehrten Fische aus und
häuft diese zur Unterlage für die Eier zusammen. Mitte Mai oder anfangs Juni finden sich
¿ie 5 8, seltner 10—11 sehr kurzgebaiiten, ziemlich grofsen, sehr blendendvveifs glänzenden
Eier. Nur ungünstige Verhältnisse für die erste Brut scheinen bisweilen eine zweite zu veranlassen,
dieselbe Höhle wird aber von demselben Pärchen mehrere Jah re benutzt. Die Nestvögel,
welche wir abbilden, wurden am 30- Juli 1844 nach dem Leben gezeichnet. Gloger
fand dergleichen im trocknen Sommer des Jahre s 1834 noch am 28 August. Das Weibchen
brütet 14—16 Tage, das Männchen trägt Nahrung zu, und schafft den Unrath aus dem Ncsto
heraus. Die ausgekrochonen Jungen werden mit Gewürm, Insectenlarven und vorzüglich mit
Libellen gefüttert, von denen die Alten erst Kopf und Flügel abreifscn. Nach und nach
erhalten sie Fische un d werden überhaupt lange gefüttert, endlich an ruhige Uferwinkel
ausgeführt uud selbst im Aufsuchen ihrer Nahrung geübt. Einer der allerschönsten einheimischen
Vögel, welcher das Bild der Wasserlandschaffcen ungemein schön ausschmückt
Seine Geschichte war ehedem mit Fabeln erfüllt, deren Grundlosigkeit in der neuem Zeit
bald erkannt worden ist. Alte Jäg er schätzen ihn noch beute als Araulet und halten ihn
für unverweslich, brauchen ihn als Mittel gegen die Motten u. s. w. Sein Fleisch schmeckt
nicht nach Fischen, sondern angenehm. Der Schaden den er an der Brut gemeiner, kleiner
überhaupt wenig geachteter Fische anrichtet, ist höchst unbedeutend. E u r o p a , N o r d -
A f r ik a .
• 2 . A . P a l lH S i i UOHB. t. CCCXCII. 3 0 4 3 -4 4 Ju n g e; t. CCCXCIII. 3046—4 6 .—
M ib u n g im Allgemeinen .vie der A ispida, aber die Kehle in gerader Qucrlinie von der
rostbraunem Brust scharf abgetronnt. J u n g e ebenfalls Ton vorigen durch die quorbegranzte
weifse Kolüe und durch graulichbraune Unterseite vorschiedon. — Ich m e s s e genau wie
P a lo a s bis sum Schwänze; 5 " 4 " ', der ganze Vogel 7", Schnabel 1 " 4 " ', Spalte 1 " 8—
9 " ', Höhe 4 " ', Breite 5 " ', Fittig 3", Vorderarm nach P a l l a s 2 " 7 " ', Spannung 9 " , Schwanz
1 " W/z'", ragt über die Flügel 8 " ' hinaus. Lauf 3'/»"', Mittolzehe 6 '/ . " ', Nagel 2 " ', Aufsen-
zehe 5 '" ,’ Nagel l '/ z " ', Inncnzche 3 " ', Nagel l '/ z '" , Ilinterzehe 2 " ', Nagel 2 " '. J u n g e
vom ersten Jahre (s. d. Abb.) Ich m e s s e 6 " 2 - 7 " ' , Schnabclflrste 11—13"', S p a l t e l " 4 '"
—1 " 6 '" , Höhe 4 '" , Breite 5 '" , Fittig 2 " 7 '" , Schwanz 13'", ragt über die Flügel 3—5 '"
hinaus. Beine nebst Zehen und Nägelu wie bei den Alten. A. i s p i d a P a l l , zoogr. rosso-
asiat. p. 437. A. a d v o n a Bbbhm.? Handb. S. 150. - Neben dem sehr scharf ausgeprägten
Unterschiede in der Färb u n g , insbesondere im lü eid e der Jungen, bietet sieh noch ein formeller
Unterschied d a r , in dem k u rzen , gedrängten Bane der Beine mit ihren Zehen und
Nägeln, indem namentlich die letztem bei weit geringrer Streckung fast noch einmal so hoch
sind, jene von A. ispida kaum 1 Millimeter, diese fast 2 Millimeter hoch. In Asien an den
grofsen Flüfson Rufslands, an der W olga, — überall an der Wolga selten, bisweilen nord-
wärts bis zum Einflüsse der K am a , E vjshsmank — häuflger am I rü s c h , vorzüglich an den
Flüssen im Altai und am Jenesei, im ganzen westlichen, aber nicht im östlichen Sibirien,
dann an den Seen. Die drei jungen Vögel welche ich vor mir habe, von denen ich zwei
abbilde, wurden Ende Ju li 1849 am See Noor Saisan in der songarischen Tatarci geschossen.
Alte Vogel scheinen vom Osten her im Winter auch durch Deutecliland zu gehen und wurden
dergleichen auch in Sachsen geschossen, doch habe ich niemals Junge dieser A rt aus Deutschland
gesehen, daher der Vogel bei uns wohl nicht brütet. Ob Alcedo advena Buehm dieselbe
Art ist, kann-ich nicht entscheiden, da die Schädcluntersohiedo, auf welche der geehrte Verf.
seine meisten Arten begründet, ohne andere Merkmale zu beachten, von Ändern nicht wieder
aufzufinden sind, wenn sie die Vögel nicht frisch erhalten. — A s i a t i s c h e s R u f s l a n d .
*3. A . b e n g a l e i i s i s Gm. t. CCCXCID. 3047. F’ärbung und Zeichnung wie A.
Pallasii, alle Farben sehr lebhaft, von vorne gesehen schön malachitgrün, von hinten spangrün,
die Kehle fast rein weifs, etwas übergehend in die dunkelrostrothbraune Unterseite.
Schnabel verhältnifsmäfsig lang, rein schwarz, wahrscheinlich zur Paarungszeit der Untersohnabel
bis au die liornfarbige Schneide roth. Standhaften Unterschied bietet die geringe
Gröfse u n d die Verhältnisse der Tbeile. Ich unterscheide; *a. i n d i c a , vom Contiuent, vonTe-
nosserim, ich n ic s ’s c ; Länge 5 " 10'", Schnabelfirste l"3V z " ', -spalte 1" 8 '" , Fittig 2 " .7 '" ,
Schwanz 1" 4 '" , über die Flügel hinausragend 7 " ', L au f 3Vz"', Mittelzehe 5 '" , ihr Nagel
2 '" , Hinterzehe ihr Nagel D /t'" - — * >>. s o n d a i c a von J a v a , Sumatra, Borneo,
Malakka, Ceylon, .ich m e s s e ; 5 " 6 - 7 '" , Schnabel 1" 4—S'/z'", Fittig 2 " 7 '" , Schwanz
1" 3 '" , über die Flügel liiuausragond 6 '" , Lauf 3 '" , Mittclzehe 5 " ', ihr Nagel 2Vi'", Hinter-
zelie 2Vs'". ilu' Nagel 2 '" , bei dem von Borneo 3 '" .
Temmisck und S o h l e g e l sagen Fn. jap. p. 77. dafs die Exemplare von B e n g a l e n
ganz dieselben Nuancen zeigen wie die europäischen Vögel, ihre Flügel sind aber nur 2 " 7 'i'
lang, der Schwanz I " 4 '" , der Solrnabcl I " 5—6 '" .lang. — Die von J a p a n n. s. w.
3048 alt, 3049 ju n g , gleichen jenen vollkommen in Farbe und Zeichnung, ilire Flügel sind
aber etwas länger 2 " 8 '/,'" . Die von T im o r gleichen denen von Jap an in der Länge der
Flügel, uutersoheiden sieh aber von ihnen, wie von denen aus Bengalen durch ebenfalls weit