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412 S c a n s 0 r i a e - P i c i n n e : Colaples.
C C V I . C o l a p t e s S w a ik s . class. 3119. Rom). Syst. Av. t. XLIV. — Sohnabcl
am Grunde breit, gestreckt, von der Mitte aus spitzwarts znsammcngcriickt, Firste und
Schneiden soiclit gebogen, jene schari gekielt, diese ein wenig eingezogen, Spitze wenig
gestutzt, Seiten unterm rechten Winkel abfallend, Nasenlöcher fast nindlieh, vor der Sclinabol-
wiirzei vortretend, mit Federchen inwendig am lliuterrande ausgekleidet. F ittig : erste
Schwinge sehr schmal und spitzig, 4 = 5 längste, 3 — 6 näelistlängstc, Schwanzfedern flacli,
a lle , mit Ausnahme dor äufsersten, stark gespitzt. L auf amlcrthnlbmal so la n g , als die
änfsere Vorderzche •) , diese etwas länger nls die äufsere Hinterzeiie, iniievo fast lialb so lang
als diese, alle Nägel sielielartig, Schäfte der Scliwiiigen- und Scliiviilizlodern liochgelb oder
roth, — A m e r i k a ,
• 9 7 0 . C . a u r a t n s (Picus — L is is . G m.) S w a in s . elass, p. 3 1 0 . — Oberkopf und
Genick aschgrau, Hinterkopf soliarlaclirotli kragenartig umzogen, Rücken und Flügel rötlilich-
grnubraun, schwarz gebändert, Biiizcl weifs, Oborscliwailzdecken falilwcifs, schwarz gebändert,
Scliwanz schwarz, äufserste Feder jederseits am A ufsenrande mit faliloii kurz sägczaiinartigcu
Binden, Kopfseiten und vom Kinn über den üiiterhals bis zur Brnst und über den Baucli grau-
röthlich, Zügel, Untorhalsgiirtcl und kreisrunder Fleck anf jeder Brust-, Seiten- und Baiich-
feder schwarz, Aftcrdccken weifslieli, deren Mittclfleck gröfser, riindüeli obcrlialb eingekorbt,
mit Ausnahme der letzten, Sclnvingen nnterseits scliwefelgelb, die erste ganz, die folgenden
abnelimcnd schwärzlich überlaufen , dio hintere am Innensaume nur mit eintrctendcn gelben
Halbkreisen, Soliwaiizfederii nnterseits hochgelb gespitzt, und an der äufsersten jcderscita
einige Flecken am Aufsenrande schwarz, Schnabel schwarzbrann, nuten bläulich, Ins
lichtbraun, Fufs graublau im Leben. — W e i b c h e n : ohne schwarze Ziigel. Ich
m e s s e ; 1 " , Sclinnbcllirsto 1" 2 '/ z " ', -spalte 1" 8 " ', -höhe 3 = /." ', Mundbreito 8 » //" ,
Fittig 6 " ', Schwanz 4 '/z " ', L au f 1" 3 " ' , äufsere Vorderzehe 8V i" ', Nagel 5 " '. innere
Vorderzehe 6 '" , Nngel 4V2' " , äufsere Hintcrzeho 8Vz"', Nagel 4= /,"', iiinoro Hinterzehe
Nagel 2 '/," '. — Unsere erste naturgemäfse Eintheilung der Spechte rechtfertigt
sich leicht dadurch, dafs L im s é e ursprünglich diesen Vogel als C u c u l u s a u r a t u s
im Syst. Naturae t. 1. p. 112. aufgeführt hat. B u i s s o n beschreibt ihn als P i c u s c a n a d
e n s i s s t r i a t u s IV. 70. n. 28. Kaum hatte ihn auf seiner Reise beobachtet und nannte
ihn P i e u s m a i o r a l i s n u r o i s , B ü p p o n dann P i c a u x a i l e s d o r é e s hist. nat.
nnd P i c , r a y é d u C a n a d a mit guter Abbildung des Männchens pl. enl. 693. Dann bildeten
ihn ab W i l s o N t. 3. 1. und A d d ü b o n Amer. t, 37. und Birds of Amer. t. 273., welclie
schöne Stcllviiig wir auf unserer Abbildung gegeben liaben, um alle cliaraktcristisclion Tlieile
dos schönen Vogels zu zeigen. — Kaum hat ihn der beginnende Frühling zur Paarung gerufen.
so ertönt seine laute Stimme wie ein langes fortgesetztes und joviales Kiikuksgeläeliter
„ e it durch die Einöde der Wälder. Mehrere Mäniiohen verfolgen ein Weibchen und zeigen
sich in allen Stellungen der Droliung und des Angriffs vor ihrer Gattin ohne cigentliclion
Kampf. Das Weibchen flicht von einem Baum zum ändern und einige, bis zn einem Dutzend,
von Männchen verfolgen sie wieder, so lange bis das Weibchen sich fiir einen ihrer Verfolger
e rk lä rt, worauf die anderen ihr Heil weiter versuchen. Das gepaarte Pärchen beginnt nun
die Höhle für das Nest zu bereiten. Das Weibchen bleibt dabei immer in der Nälic des
Männchens und hilft ihm besonders im Wogscliafl'on der Splitter uud Späne. Von dieser Zeit
an bewachen sie die Höhle und sind bemüht iliro Vettern, die rothköpfigcn Spechte, sowie
die Pnrpnrstaare abziiwolircn ; sie nähren sich in dieser Zeit von Ameisen, Käfern und
Insectenlarven, und kanm sind zwei Wochen vergangen, so hat das Weibchen vier bis scclis
Eier gelegt, welche durch ihr schönes durchscheinendes woifs ilir Herz walirscheinlicli erfreuen.
Diese halten 1" in dor Länge und fnfst in der Breite, engl. M. Sie brüten zweimal
und dio Art ist deshalb bäuflg zu nennen. E r läfst sich sogar gut in der Gefangenschaft
halten, er frifst gut und freigelasscu, kann er nn einem Tage so viel nn Holz und Möbeln
zerhacken, als ein Arbeiter in zweien. Indessen sind sie in mancher Hinsicht nützliche Vögel
und werden deshalb selten, aufser von Müasiggängern, geschossen. Ih r Fleisch wird in den
mittleren Districten von den Jägern geschätzt und häufig gogcsson. So kommt auch der
Vogel in Newyork und Philadelphia als Wildpret zn Markte. AODDnoN fand os unangonelim,
* ) W en n Sw a in s o n s a g t ; „ e c ja a l to tlie v e r s a ti le to ë “ , so r e c h n e t e r n n tiirb c h d e n N ag e l m it.
S c a n s o r i a e - P i c i n a e : Colaptes. 413
nach Ameisen »ehmockend. Er fliegt kräftig und weit, mehr in gerader Linie nls irgend ein
Specht. In den Mitteldistricten verbleiben einige im strengsten Winter. Setzt er sieh quer
auf einen Zweig, was er oft th u t, so ruft er seinen dort überall bekannten Ruf; „Flicker".
Auf der E rde hüpft er goscliickt, wenn er einen Käfer, eine Raupe aufnimmt, oder die W urzeln
untersucht E r frifst auch sehr gern Früchte und Beeren und im Winter besucht er die
Kornlagcr. — Waschbäre und die schwarzen Schlangen sind seine Feinde. Letztere nehmen
nur die Jungen und Eier. Den Falken entgeht er oft sehr geschickt. — Sein Landesname in
Amerika ist: „Pique-bois jau n e , High-holder, Yucker und Flicker“ , auch mit dem Zusatz:
„Go ld en -winged“ , besser „G o ld e n -shafted Woodpecker“ liioH. S w a in s . — E r hält sich im
Sommer in den Pelzländern auf, bis an den grofsen Bärensee und nach R ic h a r d s o n findet
er sich in grofser Anzahl auf den Ebenen von S a s k a t c h e w a n , wo er in dio offenen Niederungen
kömmt und Insectenlarven frifst. Mr, T ow n s e n d tra f ihn hoch am oberen M i s s u r i ,
doch nicht mehr in der Nähe von Columbia. A d d d b o n fand ihn von T e x a s bis zum
äufsersten Norden von Neu-Schottland, aber nieht mehr auf Labrador. In den v e r e i n i g t e n
S t a a t e n ist Cr iiberail verbreitet, ebenso am östlichen Fufse der R o c k y M o u n t a i n s , in
den Südstaaten Standvogel.
971. C . Ayresii (Picus — A d d d b , B . of Am. VII. 348. pi. CCCCLXIV.) R c h b .
t. DCLXVI. 4421. — Oberkopf, Wangen, Kehle und Untcrhals bis zum schwarzen Brustkragen
eiscngraulichröthlichfahl, um die karminrothen Zügel und um das Auge heller, Rücken,
Schultern und zweite Schwingenreihe heil röthliclibraun, düster grünlich überlaufen („tinged
with dull green“), schwarz querfleckig, Bürzel wcifs, Schwanzdecken weifs, sohwarzgezeiclmct,
Vorderschwingen und Schwanzfedern schwärzlichbraun, Schäfte gelb, Unterseite röthlichweifs,
schwarzgefleckt, Unterseite der Schwingen nnd Schwanzfedern gelb, letztere schwarz gespitzt
— W e ib c h e n : etwas kleiner ohne rothe Zügel. — L ä n g e 12V,j"engl., Flügelspannung 20",
Fittig 6Vis", Schnabelftrste Uber I '/z " , -spalte l '/ i " , L a u f I Vs", Mitteizehe 1", Nagol Vz",
Hintcrzche Nagel Vs". Schwanz 4Va". — Gröfser als a u r a t u s ; in der Lebensweise
ähnlich, doch ist seine Stimme verschieden; die Flecke auf der Unterseite des Gefieders sind
weit kleiner und abwärts geneigt, anstatt querüber zu stehen nnd obwohl in beiden die dritte
Schwinge am längsten, so ist die vierte doch bei diesem noch kürzer. „ M i s s o u r i R e d -
m o u s t a c h e d W o o d p e c k e r “ . — Is t also ein deutliches Bindeglied zwischen a u r a t u s
und r u b r i c a t u s . — Am obern M i s s o u r i nächst dem F o r t U n i o n . Mr. B e l l fand
auch ein Nest mit sechs Jungen, welche die rothen Zügel des alten M, hatten. Mr. H a r r is
und Mr. B e l l .
971b. C. c h r y s o i d e s (Goopious — M a l h . Revue 1852. 553.) R c h d . Suppl, —
Schnabel hornschwarz, Oberkopf und Hinterhals röthlichbraun, Hinterkopf, Kopfseiten, Hals-
scitcn und Vorderhals rein aschgrau, Brustkragen breit schwarz, Rücken, Flügeldecken,
zweite Sehwingenreilie aufsen, nebst Schulterdccken grauroth, schwarz gebändert, Schwingcn-
scliäftc oben und unten liochgelb, Leib unten von der Brust bis zum After weifs, röthiich-
grau überlaufen, zahlreich schwarz getropft, Bürzel weifs, Schwanzfedern oben schwarz, unten
lebhaft hochgolb, an der Spitze schwärz, Vorderschwingen schwarz, unten liocbgclb, Schäfte
der Schwanzfedern oben und unten hochgelb, schwarz gespitzt, Beine braungelbiich. ♦) —
L ä n g e 27 Cent., Sohnabelspalte 4 Cent., Sclmabel von den Nasenlöchern aus 2 Cent. 9 Mill.,
Fittig 14 Cent. 5 Mill., Schwanz 10 Cent., Lan f 2 Gent. 8 Mill. — 1) Der rothe Hinter-
haiiptkragcn der beiden vorigen felilt ilim, wenigstens dem Weibchen, welches M a l h . beschrieb.
2) Wangen und Hais waren anders gefärbt. 3) Der braune Rücken, die Schultern und
die zweite Sehwingenreilie zeigen keinen Zug in grünlich wie bei A y r e s i i . 4) Ist derselbe
um 3 Cent, kleiner als n u r a t u s und dor Fittig um 2 Cent, kürzer. — Ohne nähere Bestimmung;
A m e r ik a ,
•972. C. r n l j r i c n t u s (Picns — L i c h t s t . ) G r a v gen. t. CXI. R o h b ) t, DCLXVI.
4422—23. — Oberkopf, Halsrüeken erdbraun, Rücken und Flügeldecken ebenso, schwarz
gebändert, Bürzel wcifs, Oberschwanzdecken weifs, breit schwarz gebändert, Schwingen schwarzb
ran n , mit Andcntung von fahlen Bindchen am Vordersäume und weifsen Bogenflockon am
*) D ie W o rls te lln iig d e r D ia g n o s e is t v o n M r. M a l h r r b b ,
J I. Abth. d, Handbuchs der specielicn Ornithologie von Rchb. 52