
Reg en zeit
in Manica.
„Horch, wie brauset der Sturm
Und der schwellende Strom in der Nacht hin!“
Zischend wie der Strahl einer Feuer-Löschmaschine saust
der Regen auf mein Zelt, während ich dies schreibe. O d e r er
lässt auch wohl zeitweise nach, u n d trip, trip, trip tro p ft es
auf das Lager hernieder. Das Mudza-Thal u n d die weite
Revue-Ebene vor mir im Osten liegen in dichten Wolkend
u n st gehüllt. So ist es seit Mitte Februar in diesem Teil d e r
Welt, mit U n te rb re ch u n g en natürlich, gewesen. Die Regen
sind sp ä t dieses. Jah r u n d reichen bis ü b er die Frühlings-
Äquinoctien hinüber.
Dies h a t seine Folgen auf jedes einzelne Dasein. Die
„C am p s " ' sind isoliert, d e r Verkehr zwischen ihnen stockt,
u n d die „Residenz" Macequeqe ist oft fü r Tage abgeschnitten
von den Minenlagern. Andrerseits ist Macequege wiederum
vom grossen Weltverkehr getrennt. Die Beira-Mashonaland-
RailWay muss ihren Verkehr fü r Wochen einstellen; grosse
Teile des Bahnkörpers sind fortgewaschen. Die Strecke zwischen
Beira u n d Bamboo Creek steht u n te r Wasser, die
Brücke ü b e r den P ungwe bei Fontes-Villa ist fortgeschwemmt.
Das-Leben hier hüllt sieh, in das behagliche.Stillleben vorsünd-
flutlichen, das heisst voreisenbahnlichen Verkehrs. Keine Post
k om m t durch, keine G ü te r gelangen aufwärts. Die Passagiere
haben in Beira auf bessere Verhältnisse zu warten. Die
Stores in Macequege werden von Lebensmitteln entblösst, der
Reis fü r die Boys wird k napp u n d te u e r ; wir haben uns in
d en Camps einzuschränken, um n ich t direkt in H u ngersnot
zu geraten. Im vorigen Jah re brachte der Regen geradezu
die G e fah r des H u n g ers fü r die Weissen in dem Macequege-
Distrikt, weil alle Z u fu h ren fü r Wochen abgeschnitten waren.
Bekanntlich folgen die tropischen Regen dem höchsten
Stand d e r Sonne. Die kalte schwere Luft drin g t in die Zone
d e r d u rch die Zenith-Sonne aufgelockerten Luftschicht hinein
u n d kondensiert das Feuchte in derselben zu Niederschlägen.
Bewegt sich die Sonne von Süden nach N orden, wie gegenwärtig,
so kommen demnach auch die Regen vom Süden.
Dies hält so lange an, bis wir uns in der kalten, von Süden
nachsteigenden Luftzone selbst befinden, u n d sollte, der Regel