
Quarzsand führte, sodass wir mit Sicherheit auf Quarzreefs
weiter oben schliessen konnten. Aber heute kümmerte uns
diese Thatsache weniger; es kam uns darauf an, zunächst einmal
das phantastische Landschaftsbild ganz in uns aufzunehmen.
Daneben begannen wir sofort, nach alten Ruinen auszuschauen.
Wie alte Schlossruinen sahen viele der Bergkuppen
zu beiden Seiten des Flusses aus, mit ih rer U m ran d u n g von
Felsgeröll u n d ihren merkwürdigen Einschnitten, welche sich,
von unten fast wie künstliche Auffahrten ausnahmen. Die
nähere U n te rsu c h u n g aber ergab regelmässig, dass wir es mit
wunderlichen Natu rb ild u n g en zu th u n hatten. Etwa eine halbe
S tunde oberhalb unseres Lagers macht der Mui'ra eine Wendung,
w o d u rch an seiner linken Seite eine breite V ersandung
sich abgelagert hat. Hinter dieser Stelle verengt sich sein Thal,
u n d zu beiden Seiten erheben sich etwa 1200 Fuss hoch zwei
schroffe Tafelberge wie zwei mächtige Kastelle. Ich stellte den
nächsten Morgen fest, dass sie das südliche Ende dieser Schiefe
rum ran d u n g bilden, wo der Fluss in nördlicher Richtung in
den Berg hineintritt. Sie bilden o hne Frage die charakteristischste
u n d vornehmste Partie in dieser Gebirgsformation.
Ich habe den Berg, d er rechts od er östlich vom Fluss liegt, nach
dem Vorsitzenden der Dr. Carl Pete rs’ Co., Sir Thomas T h o rn -
hill, M o u n t T h o r n h i l l , den linken M o u n t P e t e r s benannt.
Fis hat sicherlich eine Zeit gegeben, wo sie einen Ge-
birgsblock bildeten, du rch welchen der Mu'irafluss seinen Weg
gebrochen hat. Ursp rü n g lich hat das weite Thal von Injakafura
einen Gebirgssee gebildet, wovon wir manche Spuren gefunden
haben. Die Sonne sank tief, als wir diese Flussunte rsuchung
abbre chen mussten. Tief u n d schwarz fiel der Schatten der
Berge ü b e r das Flussthal hinüber. Die Stimmen der Vogelwelt
w u rd en la u t; vor allem liess sich d e r Francolin mit seiner
trompe tena rtigen Stimme vernehmen. In gehobener, ja fast
feierlicher Stimmung tra t ich den Rückweg zum Lager an, in
dem Bewusstsein, au f einem Boden mich zu bewegen, den seit
mehr als zwei J a h rh u n d e rten keines E uropäers Fuss betreten
hatte.
Am nächsten Morgen verlegte ich das Lager in die Mitte
des Flussthales auf die Sandbank, welche wir am Tage zuvor