
Den Zambesi abwärts im Boot.
Folgendes ist ein Auszug aus meinem Tagebuch, welcher
vielleicht fü r meine Leser von Interesse sein d ü r f te :
Wir befinden uns noch in der trockenen Zeit des
Jahres, und, da mich Geschäfte an die Küste rufen, muss
ich- mich in meinem R u de rboot hinunterbegeben. Dieses
Ruderboot, welches Mabel heisst, - haben Mr. Thomson
und ich zu diesem Zweck- in ein „Houseboat"- umgewandelt.
Wir haben seinen hinteren Teil mit einem Haus
von etwa vier Fuss H öhe u n d sechs-Fuss L änge bedeckt, in welchem
mein Liegestuhl bequem stehen u n d auch fü r den N o tfall
ein Bettlager hergerichtet werden kann. -Das Haus ist von
etwa v ie rF ü ss H öhe u n d sechs Fuss Länge u n d bedeckt mit
einem Rohrüberzug. D a rü b e r ist wasserdichtes Segeltuch gezogen,
welches nach Belieben vorn u n d hinten, sowie an beiden
Seiten heruntergelassen werden kann, w odurch das Ganze
in einen völlig regensicheren Raum- umgewandelt wird. Das
G efährt wird d u rch ach t Ruderer mit Paddeln und Stangen,
einen Steuermann, der hinte r meinem Haus steht, und einen
Lootsen, der vo rn e mit einer Stange das Wasser ausmisst,
bewegt. Darin habe ich mit zwei Dienern, die vorne im
Boot liegen, u n d einem Koch (ditto) Platz genommen. Des
Weiteren meldet mein T a g e b u c h :
8. Dezember (1900). — Thomson u n d ich stehen um 5 U h r
auf, abe r die Bootsleute aus Tambara sind noch nicht da.
Ich lasse all mein Gepäck in's Boot schaffen u n d bringe
d ann ung ed u ld ig eine S tunde in der Station u n d im Garten
von Mitonda zu. 73/ 4 U h r kommen 10 Bootsleute von der
portugiesischen Station Injakoro in Tambara mit einem Schreiben
des Kommandanten. Sofort g eh t die Reise los. Thomson
begleitet mich bis Injakoro. Der Morgen ist kühl u n d an genehm
nach einer regnerischen Nacht. Der Himmel ist bewölkt,
und die Lupataberge liegen in geheimnisvollem Nebelschleier
hinter uns. Etwas unterhalb Mitonda schiesse ich
ein mächtiges Flusspferd, das hoch aufspringt u n d d ann rückwärts
im flachen Wasser kopfüber hinschlägt. Etwas weiter
Nach des Tages Last in Mitonda.
unte rha lb erlege ich ein Krokodil. Ein zweites, auf das
ich schiesse, en tg eh t mir. H p landen wir in Injakoro, wo ich
mich freundlich vom Kommandanten Senhor H enriquo da
Silva da Ribeiro u n d seinem Assistenten, Sen h o r d a Costa,
verabschiede. Von hier g eh t T homson nach Mitonda zurück.
Die Flussufer unte rha lb Injakoro sind flach. Aber mit ihrer
grünen Wa ldumrandung, aus welcher hier u n d d a Palmen
hervorragen, u n d anmutig durch lange Reihen Papyrusschilf
unterbrochen, wirken sie lieblich, und viele Inseln bieten Abwechslung.
Der Zambesi, unte rha lb des Lupata-Schlundes, war