
wachsen. Diese G ru b en sind bis zu 100 Fuss tief u n d teilweise
du rch unterirdische Tunnels miteinander verbunden. Es
möe en 200 bis 300 von ihnen auf unserm Besitz sein. Mr.
Levan hatte einige von ihnen wieder aufgraben lassen u n d
gutes zahlbares Gold in ihnen nachgewiesen. Die alten Arbeiter
haben nirgends den eigentlichen F elsuntergrund erreicht, da
er u n te r dem Wasserspiegel liegt. Die wesentlichen .Goldablagerungen
sind demnach noch nicht b erü h rt. Ich habe unsere
Baggermaschine vom Zambesi hinbeordert, um diese Arbeiten
rationell betreiben zu lassen.
Es ist mir aufgefallen, dass bei allen alten Bergwerksbauten
in diesen Gegenden sich kleine Bestände von Mahoba-
Hoba-Bäumen befinden, die eine sehr schmackhafte, feigenartige
F ru c h t tragen. Der Mahoba-Hoba-Baum ist geradezu
ein Wegweiser zu alten Werken. Ich vermute, dass er den
Fru ch tb äum d e r alten Eroberer darstellte. Ich weiss noch
nicht, wo iseine eigentliche: Heimat ist. Aber ich glaube, dass
man von ihm einen Rückschluss auf die Heimat der alten Bergleute'
selbst ziehen kann. Die Mahoba-Hoba-Anpflanzungen
waren augenscheinlich die Gärten der Alten. Wir haben einen
ganzen Wald davon auf unserem Besitz.
Am S o n n tag N achmittag nahmen wir eine E rforschung
d e r Westseite unseres Besitzes v or u n d sammelten später eine
Reihe von Erzproben, die gestampft u n d voll von Gold gefu
n d en wurden. Gegen A bend begab sich M. Pacotte zu M.
P o u h in zurück, w äh ren d ich auf meiner Station blieb, um am
nächsten T ag meine allgemeinen A n o rd n u n g en zu treffen und
Berichte fü r E u ro p a zu schreiben.
Ich beschloss am Montag Morgen, dass die Arbeiten an
den T u n n e ls energisch fortgeführt, gleichzeitig aber mit der
Erschliessung d er alluvialen Arbeiten begonnen werden sollte,
welche ich zu diesem Zweck noch einmal besuchte. Am Montag
Nachmittag schrieb ich Berichte u n d ritt gegen Abend in's
Chimesi-Thal, von wo ich am nächsten Morgen mit M. Pacotte
an den Mudza reiten wollte, an die Ostgrenze des Goldgürtels,
wo wir eine Mine zu besuchen gedachten.
Die Aufnahme bei P o u h in s war wieder sehr freundlich.
Bis zum Mudza-Fluss sind es von P ouhins-Haus etwa 15 engl.
Meilen, und, d a wir am folgenden Abend im Chimesi-Thal zurück
sein wollten, gab mir M. Pouhin zu dem meinigen noch
einen zweiten Esel mit.
Einer jener herrlichen sonnigen Morgen, wie man sie so Mu*u™hal_
häufig in den höheren Plateaus von Afrika findet, wo die
Luft hell u n d durchsichtig, aber doch angenehm kalt ist,
brach über Manica herein, als wir am 15. Jan u ar von Pouhins
Haus aufbrachen. Die ganze Landschaft ist von saftigem und
frischem G rü n überzogen, u n d der goldige Schein ru h t auf
den Abhängen und Bergen u n d über dem weiten Chimesi-Thal.
Hier und da wird d a s . Grasland du rch Forstbestände unte rbrochen,
bis wir endlich drei Meilen östlich in einen regel-
Austeilen der Tagesration auf der „Moltke“-Mine.
mässigen Waldbestand gelangen. Die Brücken, üb er welche
der Fahrweg führt, sind sehr unsolid gebaut, mit Löchern und
Brüchen im Holzwerk, u n d wir haben regelmässig abzusteigen,
weil das Reiten d a rü b e r gefährlich fü r Mensch u n d Tier sein
würde. An allen Abhängen sieht man die weissen Fähnchen und
Signalstangen der ausgehobenen Minenbesitzungen. Das ganze
Thal ist im Wesentlichen in festen Händen. So ziehen wir
den ganzen Morgen gegen Osten. Vor uns die Doppelspitze
eines Granitberges zeigt uns das Ziel unserer Reise an. Gegen
9 U h r überschreiten wir den kleinen Dororo-Bach, u n d nun
zieht der Weg bergaufwärts über grünes Gelände d er östlichen
Umran d u n g des Manica-Berglandes zu. Wir steigen wohl an
5000 Fuss empor, u n d d ann sehen wir plötzlich das Mudza-
Thal zu unseren Füssen. Z u r Rechten liegen die Häuser einer
portugiesischen Ansiedlung, wo das A llu v ium .d e s Mudza ver-
P e te rs , Im G o ld la n d d e s A lte rtum s . 10