
B°vonaft Soffen. Cuntete war mit seinem Bruder Kashi noch anwesend.
Aiacombe. E r brachte mir ein Elfenbeingeschenk von Macombe und eine
erneuerte Einladung desselben, ihn in Misongwe zu besuchen.
Augenscheinlich lag diesem doch daran, in persönliche Beziehung
zu uns zu treten. Qewissermassen, um uns ein Lebenszeichen
von sich zu geben, hatte er vor einigen Wochen Tela,
etwa eine S tunde östlich von unserem zweiten Lager, wo der
P ortugiesenfreundliche H äuptling Dingo sass, angreifen und
niederbrennen lassen. Dingo war dabei getötet u n d ein Ma-
combe-Mann an seine Stelle gesetzt. Gleichzeitig damit hatte
er im Westen einen seiner Brüder am Ruenje-Fluss, welcher
die portugiesische Ob erh o h eit anerkannte, angegriffen u n d vertrieben,
sein Kraal ebenfalls verbrannt. H e rr Blocker, der einige
Wochen sp ä ter d o rt vorübermarschierte, sah noch die T rüm merhaufen.
Ich sagte zu C u n te te : „Ich bin bereit, Macombe
aufzusuchen. Wenn ich indess bemerke, dass Eure Leute mir
wieder kein Getreide verkaufen wollen, wie im April, werde
ich nach Westen abbiegen u n d ü b e r den Ruenje nach Mashona-
land marschieren."
Bevor ich aufbrach, betrieb ich mit allem Eifer den Stationbau,
welchen Mr. PuZCy u n d Herr Blöcker leiteten. In einigen
Tagen stand das H au p tg eb äu d e im Gerüst und, als ich abmarschierte,
war auch das Dach gedeckt.
Die weiteren Minen-Untersuchungen_ im Tenje-Distrikt
ü b e rtru g ich Herrn von Napolski, welcher auch den Auftrag
erhielt, das Land kartographisch aufzunehmen. Mr. Puzey's
Kontrakt lief am 15. Juli ab, u n d er kehrte an diesem Tage auf
d e r Ruenje-Route ü b e r Umtali nach Bulawayo zurück. So erhielt
H e rr von Napolski meine V ertretu n g in Tenje.
Abmarsch Am 1 1 . Juli schickte ich H e rrn Blöcker mit einer kleinen
v o n Tenje. 1 0 1
Karavane nach Scherele, um die dortige Steinsäule, von der
die Eingeborenen viel sprachen, zu untersuchen. Am Morgen
des 12. Juli brach ich selbst nach Süden auf. Scherele liegt
östlich von den Inja-Ndara-Hügeln, an welcher Seite Blöcker
marschierte. Ich wählte den Westen dieser Diorit-Erhebung
zu meinem Vormarsch, sodass wir das ganze Terrain unte rsuchten.
Ich lagerte an diesem T ag in einem engen Bachlauf
südlich vom Kraal Inja-Ndara, wo wir aus einem Wasserloch
tranken. Ich bemerke hier, dass fast alle südlichen Zuflüsse zum
Zambesi östlich vom Ruenje im Sommer trocken sind. Dies
hat seine Ursache darin, dass das Gelände, d urch welches sie
fliessen, sich zum Zambesi, also gegen N o rd westen neigt, während
d e r Regen fü h ren d e Wind von Südosten kommt. Dieser
entladet seine Feuchtigkeit zunächst im Flussgebiet des Pungwe,
welches sich gegen Südosten neigt. Die Zuflüsse zum Zambesi
liegen im „Regenschatten". Die nördlichen Zuflüsse zum
Pungwe dagegen fü hren Wasser d urchs ganze Jahr, was sich
sehr angenehm fü h lb a r macht, wenn man die Wasserscheide
vom Zambesi zum Pungwe überschreitet. Die Hauptwassermasse
des Süd-Ost-Monsun, der vorherrscht, schlägt sich dann
weiter im Westen an den Hochplateaus von Matabele- u n d
Mashonaland nieder, von wo sie grösstenteils in den Zambesi
abfliessen, dessen südliche Nebenflüsse d o rt also Wasser zu
allen Jahreszeiten haben. In den unteren Zambesi-Gebieten
ist man in der trockenen Jahreszeit fast überall auf Wasserlöcher
angewiesen, die, wie es scheint, freilich überall gegraben werden
können.
Ich hatte mich nach Ankunft im Lager auf meinem Bett
ein wenig ausgestreckt, als ich d urch ein „G u ten Morgen, H e rr
Doktor," überrascht wurde. Es war H e rr Blöcker, welcher,
von Scherele nach Inja-ka-Longoe marschierend, hier zufällig
auf mein Lager stiess. Er berichtete mir, die Säule bei Scherele
bestehe aus Diörit, sei etwa 4 Fuss hoch u n d ein wenig gegen
Osten geneigt. Sie werde augenscheinlich von den Eingeborenen
in Vereh ru n g gehalten, denn sie sei eingehegt, und, als er.
sich daran gemacht habe, sie auszugraben, um festzustellen, ob
sie künstlichen oder natürlichen U rsp ru n g e s sei, seien die Eingeborenen
mit Geschrei u n d d ro h en d en Geberden dazwischen
getreten. Ich sandte diese Mitteilungen sofort an H e rrn v. Napolski,
dem ich auftrug, die Sache weiter zu untersuchen.
In Inja-Ndara e rfu h r ich von den Leuten, H e rr Gramann
sei von Inja-ka-Longoe nach Inja-Banda marschiert. Infolgedessen
ände rte ich den Kurs meines Marsches ein wenig gegen
Westen u n d brach mit H e rrn Blöcker am nächsten Morgen in
der Frühe gegen Inja-Banda auf. Der Marsch fü h rte bergauf
bergab du rch ein Hügelland mit herrlichem Hochwald bestan