
Eintragungen von Fura, Bu rro u n d Quiticui auf der Karte
eine geringere thatsächliche G ru n d lag e hätten, als diejenige
von Maniea. Dass die letztere im Wesentlichen zutreffe, das
wussten wir bereits 1896. Sollte es sich nicht der Mühe verlohnen,
nachzuforschen, wo denn die anderen Golddistrikte
dieser merkwürdigen Karte gelegen sin d ?
E x p e - Somit m a c h te ic h mich zunächst daran, nach den Gesichtsa
itio n s p la n .
punkten unse re r kritischen F o rsch u n g den alten Bericht unserer
Karte zu befragen, wo der Berg F ura im Besonderen gesucht
werden müsse. Von ihm wollte ich ausgehen, beschloss abe r von
vornherein, meine Forschungen üb er das ganze gekennzeichnete
Gebiet, u n d wenigstens über Maniealand auszudehnen. Auch
die Goldminen unse re r Karte jenseits des Lupata-Randes,
welche also im heutigen Mashonaland zu suchen,sind, sollten
nicht ausgeschlossen werden.
Zu diesen kritischen Bestimmungen nun kam die ausserordentlich
ins Gewicht fallende Thatsache hinzu, dass Injaka-
fu ra heute noch zum Gebiet Macombe's, des Herrschers, der
Makalanga gehört, also genau zu dem Landstrich, wo die p o rtugiesischen
Conquistadores den G o ld b e rg Fura gesucht und
schliesslich auch gefunden hatten.
Wie hätte ich demnach ü b e r den Ausgangspunkt meiner
Forschungsreise im Unklaren sein k ö n n en ? Zambesi-aufwärts
musste ich reisen bis an den östlichen Eingang in ’s Lupata-
T h o r u n d von d o rt aus mich umsehen.
Auch der weitere F o rtg an g war von vornherein gegeben.
Es galt, das eigentliche Monomotapareich, oder, wie ich schon
1897 wusste, das Macombeland zu durchziehen. Dann musste
d er O stab h an g des südafrikanischen Hochplateaus du rch fo rsch t
un d in jedem Fall musste Maniealand eine wesentliche Basis
fü r die praktische Prospektierungsreise werden. Denn hier
war die F o rsc h u n g ü b er die allgemeinen Thatsachen bereits
hinaus. Hier konnte sie sich demnach mehr praktisch auf die
Erschliessung einzelner Goldfelder richten.
Somit gestaltete sich von 1897AG898 in mir d e r au s fü h rliche
Plan einer südafrikanischen neuen F o rsch u n g su n te rn eh mung,
indem ich mit meinen F reunden zunächst eine „Dr.
Carl Pete rs' Estates an d Exploration C o ." gründete, um die
finanzielle G ru n d lag e fü r das U nternehmen zu beschaffen.
Zwar wussten wir alle, dass ein derartiges Unternehmen, um
solide' au fg eb au t zu werden, lang ausschauend sei, dass man
praktische Ergebnisse nicht von heute auf morgen erwarten
könne. Ich selbst war mir klar darüber, dass es mit einer Expedition
nicht gethan sei, wenn ich mein ganzes Arbeitsprogramm
du rch fü h ren wollte. Die Sache war gewagt, abe r es war ja
nicht das erste Mal, dass ich ein derartiges U n te rn ehm en an-
griff.
Ende 1898 waren d i e . Vorbereitungen in E u ro p a abge- Abreise,
schlossen, u n d am 21. Jan u a r 1899 fu h r ich von London nach
Southampton, um mich mit d e r Hawarden Castle nach Südafrika
einzuschiffen. Am 9. F ebruar war ich in Kapstadt. Von
d o rt fu h r ich üb er Johannesburg, Bulawayo u n d Salisbury, wo
ich- wichtige Geschäfte mit der Britisch-Südafrikanischen Gesellschaft
abzuwickeln hatte, nach Beira, wo ich am 15. März
eintraf. Hier zog ich die bereits vorh er engagierten Herren
meiner Expedition zusammen, mit denen ich am 28. März in
Chinde, dem neuen Hafen an der Zambesi-Mündung anlangte.
Meine Seele war auf's Höchste ange spannt im Hinblick auf
die interessante Aufgabe, welche vor mir lag. Versuchen wir,
das alte Ophir-Pröblem, ü b er welches die Gelehrten seit Jah rtausenden
g eb rü te t haben, zu lö s e n ! U n d lasst uns sehen, ob
.es uns gelingt, etwas von seinen halb sagenhaften Schätzen fü r
uns zu h e b e n ! Folgen wir den alten Spuren der-portugiesischen
Conquistadores des 16. J a h rh u n d e rts ! Wie bei Baretto ist
Zambesi aufwärts auch die Losung bei uns.