
einandergebreitet, wie um das herabfliessende Wasser reichlich
aufzunehmen. Bei mehreren „pits" schien dieser Eingang
in V erb in d u n g mit verfallenen alten Wasserleitungen zu stehen,
welche v o n ' der östlichen U m ran d u n g herkamen. Ein alter
Farmer von Inyanga teilte mir mit, er glaube festgestellt zu
haben, dass alle diese Eingänge in die pits nach Osten wiesen.
Dies war ein Irrtum von ihm ; ich habe solche gesehen, welche
nach anderen Himmelsrichtungen gingen. Aber, da das Wasser
in diesem Lande vornehmlich von Osten nach Westen
zum Ruenje fliesst, lässt sich seine Beobachtung vollkommen
mit dieser Wasserleitungstheorie combinieren. Denn es ist klar,
wenn die pits zum Abfangen von Wasser angelegt waren, dass
bei den v o rherrschenden Neigungsverhältnissen des Inyanga-
Thales die Eingänge v o r w i e g e n d gegen Osten gekehrt
sein müssen. Hier liegt also eine geographische, nicht eine
etwaige religiöse Ursache zu Grunde.
Wenn wir diesen Erklärungsversuch .festhalten, so können
wir o hne Weiteres sagen, dass diese „B ru n n en “ nicht fü r
Zwecke von Trinkwasserbeschaffung angelegt gewesen sein
können. Denn das Land sp ru d e lt von kleinen Bächen in seiner
ganzen Ausdehnung, welche fü r Trinkwasserzwecke viel geeigneter
sind. Kein Mensch wird in einem Lande wie Inyanga
daran denken, „Tanks“ anzulegen, da hierfür nicht das geringste
Bedürfnis ist. Dann abe r bleiben n u r bergmännische
Zwecke zu r E rklärung übrig. U n d damit stimmt überein,
dass ich auf den von uns bearbeiteten Reefs derartige „Brunn
en " mitten d u rch den Quarz in die Tiefe getrieben fand.
Dies hat mich zu der Hypothese geführt, welche ich fü r die
wahrscheinlichste von allen bislang aufgestellten halte, dass
wir in diesen „pits“ gewisse originelle Einrichtungen zum
Waschen von Q uarz vor uns haben. Ich nehme an, dass
d e r zerstampfte Quarz in dem Eingangstunnel u n d auch in d er
Tiefe aufg eh äu ft wurde, u n d dass Wasser d a rü b e r geleitet ward,
welches den Staub fo rttru g u n d das Gold, zurückliess. Ich
finde, dass sich unte r diese Theorie alle bislang entdeckten
Eigentümlichkeiten dieser merkwürdigen Bauten unte rb rin g en
lassen. Als W o h n u n g en können sie deshalb night gedient haben,
weil sie in d e r Regenzeit alle feucht, wenn nicht g a r üb erschwemmt
gewesen sein müssen. Ich gebe zu, dass auch
meine Erklärung noch weiterer Belege bedarf. Einstweilen
halte ich sie bis zum Bekanntwerden neue r Thatsachen, welche
ihr widersprechen, als die wahrscheinlichste fest. Mr. Norris,
dem ich sie 14 Tage später im Einzelnen darlegte, stimmte mir
im Ganzen bei.
Nach einigen interessanten Stunden verabschiedete ich
mich von der Farm u n d begab mich zum störe zurück, wo ich
Herrn Gramann mit Mr. James und zwei Polizisten noch bei
einem späten Frühstück in ziemlich animierter Stimmung fand.
Die E rfahrungen der letzten N ach t veranlassten mich, meinen
Schlaf wieder in meinem Zelt zu suchen. Unsere Mahlzeiten
abe r nahmen wi r ' in den nächsten Tagen regelmässig im
Store ein.
Am Morgen des 14. August brachen wir mit d e r Sonne
auf, um einen Vorstoss in westlicher Richtung zu machen, in
das Flussgebiet des Ruenje hinein. Wir marschierten über
gewelltes Terrain, welches von quarzitischem Sandstein all-
rnählig in G ranit übergeht. Gegen 8 . U h r entdeckte ich ein
Quarzreef, das in Schiefer lag u n d Spuren alter Bearbeitung
zeigte. Wir hatten alsbald eine mächtige B e rgum randung
zu überschreiten, welche als die westliche Begrenzung des
eigentlichen Inyanga-Thales angesehen werden muss, u n d
stiegen alsdann bis auf etwa 1400 m ab. Nachdem wir einen
rauschenden krystallklaren Bach überschritten hatten, kamen
wir gegen 11 U h r an Felder und bald darauf zur Farm des
Mr. Hudson, wo wir eine kurze Rast machten u n d mancherl
e i interessante Auskunft erhielten. Gegen 12 U h r traten wir
den Rückweg an und, nachdem wir das am Morgen entdeckte
Reef nach beiden Seiten hin verfolgt u n d du rch discovery
notices für uns belegt hatten, kehrten wir 5i / i U h r sehr ermüdet
in ’s' Store zurück, wo wir die Freude hatten, ein Telegramm
von Herrn Blöcker vorzufinden, der mir das günsbge
Ergebnis seiner U n te rsu ch u n g der Injabanda-Reefs mitteilte.
Einen ähnlichen Vorstoss machten wir am folgenden Tage
in die östliche U m ran d u n g des Inyanga-Thales auf den Inyan-
gadze zu, wo wir d urchweg quarzitischen Sandstein fanden.
Herr Gramann wusch an dieser Seite den Sand , des oberen
In y a n g a -
T o u re n .