
nen Armen begrüsst. Ein Esel diente d e r d i c k w a n s t i g e n
f e t t e n Gemahlin als Reittier. Die beigeschriebenen Worte
lauten in Ü bersetzung: „Es sind angekommen die Fürsten des
Landes Punt, indem sie sich verneigen zum Gruss, um' zu
empfangen die Krieger der Königin. Sie loben u n d preisen
den Herrn d e r Götter, Amon-ra." Wie es aus der weiteren F ortsetzung
der Inschrift erhellt, drückten sie ihr gerechtes Erstaunen
aus, w i e e s m ö g l i c h g e w e s e n s e i , d a s s d i e
f r e m d e n M ä n n e r e i n s o f e r n e s u n d u n b e k a n n t e s
L a n d h a b e n e r r e i c h e n k ö n n e n , nicht ohne daran die
Bitte zu knüpfen, dass die Königin, die mächtige Herrscherin
Ägyptens, ih n e n Frieden und Freiheit gewähren, möge.
D er königliche Sendbote, bereit, den friedlichen Wünschen
d e r Fürsten von P u n t Re chnung zu tragen, forderte seinerseits
als Bedingung Unterw erfung des Landes P u n t unter, die
Herrschaft der Königin von Ägypten, so wie Lieferung von
Erzeugnissen des Landes, besonders von Weihrauch, als Schatzu
n g an den königlichen Hof.
D e r Gesandte und die ihn begleitenden Männer hatten
i n z w i s c h e n i h r L a g e r am U f e r d e s M e e r e s aufgeschlagen.
Dass dies zu dem friedlichen Zweck geschah, die
Fürsten von Punt, deren bejahende Antwort sicherlich eingetroffen
sein musste, als F reunde der ägyptischen Königin
zu empfangen u n d zu bewirten, lehrt auf's Deutlichste die der
betreffenden Darstellung beigefügte Inschrift, also la u te n d :
„Aufgeschlagen worden ist das Lagerzelt des königlichen
Sendboten u n d seiner Krieger in der Gegend des
Balsam-Stufenberges des Landes Punt, am Gestade des.gros-
sen Meeres, um zu empfangen die Fürsten dieses Landes!
Angeboten ward ihnen Brot, Meth, Wein, Fleisch, getrocknete
Früchte u n d alles sonstige aus dem Lande Tomer (Ägypten),
gleich wie es befohlen hatte der königliche H of.“
Der H auptvertreter der Fürstenschar von Punt, d er obenerwähnte
Parihu, begleitet von seiner Z e n t n e r s c h w e r e n
f e t t w a n s t i g e n Gemahlin, liess nicht auf sich warten! Denn
„de r F ürst von P u n t kam, mit sich bringend die Schatzung,
z u d em Gestade des grossen Meeres." G o l d e n e R i n g e ,
E l f e n b e i n u n d e i n g a n z e r H a u f e n k o s t b a r e n B a l s
am s w u rd e n vor
d em Zelt aufgesp
e ich e rt. Belastete
B ew o h n e r von P u n t
u n d T re ib e r, ihre
be lad en en Esel führ
e n d , Vieh h e rd en
h in te rd re in , z e ig ten
am b e s ten die Bereitwilligkeit
d e r
E in g e b o re n e n sich
d e r äg y p tisc h en
D o p p e lk ro n e zu
u n te rw e rfen . D er
G e s a n d te „ d e r Königin
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F re u n d s ch a ft war
h ie rm it g e s ch lo ss en
u n d alles z u r H e im k
e h r v o rb e re ite t.“
Die reich en S ch ä tz e
a u s dem Stein-,
P fla n z e n - u n d T ie rreich,
welche P u n t
g e rn u. fre u d ig den
Ä g y p te rn g eb o ten
hatte, w u rd e n d u rch
eine s e ltsam eB e ig a -
be v e rm e h rt, welche
den ersten u n d ältesten nachweisbaren Versuch d e r Übersiedelung
eines Baumes auf einen fremden Boden darstellt.
W o h l b e w a h r t in K ü b e l n w u r d e n v o n d e n
E i n g e b o r e n e n 31 W e i h r a u c h b ä u m e h e r b e i g e s
c h l e p p t . Je sechs Mann plagten sich an der Last eines
jeden einzelnen Baumes. Als sämtliche Erzeugnisse des Landes