
Mehl fü r uns bereit, welches ich mit mir nahm u n d sofort
unter unsere Leute austeilen liess. Ich wiederhole hier noch
einmal, was ich schon v or Jahren in meiner Schilderung der
Emin Pascha-Expedition gesagt habe, dass afrikanische Reisen,
wie alles Andere auf d e r Erde, in erster. L inie auf der Magenfrage
b e ruhen. Wenn man seine Kolonne g u t ernährt, kann'
man sie in Z u ch t u n d O rd n u n g halten. Es gilt vom Neger
genau so, was A rth u r S chopenhauer vom Deutschen sag t:
„Geist und Witze willst Du verschwenden,
Den Anhang der Menschen Dir zuzuwenden ?
Gieb ihnen was Gutes zu fressen, zu s a u fe n ;
Sie kommen in Scharen Dir zugelaufen.“
3. Kapi t e l .
Durch das Land der Makalanga.
Ich setzte nun meinen Abmarsch auf den N achmittag des Abmarsch v o n
15. Juli, einen Sonnabend, fest. Den Rest des Freitag ver- injabanda.
wendeten wir zum Umpacken d e r Lasten, d a Herr Blocker sich
seine Vorräte aus den unseren herauszunehmen hatte. Am
Sonnabend Morgen ging ich mit H errn Blöcker zu einigen
gestern entdeckten alten Minenarbeiten zurück, u n d wir bestimmten
einige Quarzreefs, welche H e rr Blöcker zunä chst
nähe r unte rsuchen sollte.
Um zwei U h r war alles zum Abmarsch fertig. Leider
wurde H e rr Oramann im letzten Augenblick von einem so
heftigen erneuerten Fieberanfall ergriffen, dass es mir fraglich
erschien, ob er die Reise ü b e rh a u p t werde u nte rnehmen können.
Ich beschloss demnach, allein abzumarschieren u n d eventuell
in Misongwe auf ihn zu warten. So liess ich T räger fü r
ihn zurück u n d setzte mich in südwestlicher Richtung in Bewegung.
H err Blöcker begleitete mich n och eine kurze Strecke.
Er sollte, wie erwähnt, nach Erledigung seiner Arbeiten in
Injabanda, auf d e r Ruenje-Route in Mashonaland wieder zu
mir stossen.
Bald lenkten wir in’s Muira-Bett ein, d u rch dessen san-
digen U n te rg ru n d wir flussaufwärts zogen. Hier verabschiedete
ich mich von H errn Blöcker. D er Diorit geht
sehr bald in G ran it über. In wunderlichen Formen ziehen
sich Granithüge l zunächst am rechten, d ann auch am linken
(nordwestlichen) Ufe r des Flusses entlang. Es war der kühlste
Monat des Jahres u n d die Luft klar u n d durchsichtig wie Kry-
stall. Tiefblau spannte sich der Himmel üb er uns aus, von