
— Was half es, es musste Champagner geh o lt werden, wobei
mir weniger der Verlust an edlem Wein, als die Thatsache
schmerzlich war, dass ich selbst vor meinem Abendessen davon
mittrinken musste. Während dieser Vorbereitungen spielte die
Kapelle unverdrossen.
Dann wurden die Tassen mit Cognac herumgereicht, und
d e r Macombe u n d ich begannen, die Champagnerflaschen zu
leeren. Wenn Macombe trank, sp ran g einer der, Indunas vor,
hielt ihm die Hand u n te r das Kinn, um etwa herabfallende
Tropfen aufzufangen. ■ Gleichzeitig e rh o b sich das ganze Gefolge,
laut Hoch rufend. . Wenn Macombe irgend etwas sagte,
was nach Witz aussah, brach seine U m g eb u n g in schallendes
Gelächter aus. : Sprach er ärgerlich, so heuchelten sie Wut.
Kaum gib t es einen europäischen Fürsten, welcher mehr von
Kriecherei u n d Schmeichelei umgeben wäre, als diese afrikanischen
Herrscher.
Nachdem wir beide ein Glas geleert .hatten, stand Macombe
auf, ergriff meine H and und. s a g te : „iwe msassa ng u ru
inde shemare an g o ". „Jetzt bist Du mein B ruder u n d Freund.
Was ich habe ist Dein, was Du hast, ist mein; im Leben
u n d Sterben gehören wir zusammen." — Ich antwortete ihm:
„Ich werde Dir ein g u te r F reu n d sein. Ich bin der Feind meiner
Feinde, abe r ein F reu n d meiner F reu n d e." — Mit lautem
Beifall w u rd e diese Erklärung von den Makalanga aufgenommen.
Der Sänger sp ran g v or u n d sang ein Lied zu meiner Ehre,
welches er mit tanzendem Rythmus begleitete. Es war eine
phantastische Scene. Leichte Wolken jagten am Mond vorüber,
dessen Licht mit dem unse re r Kerzen u n d Lagerfeuer zusammenfloss.
Um uns die wunderlichen Gestalten des Hofstaates
von Macombe, im H in te rg ru n d meine Somalis und
Träger.
Etwa eine halbe Stunde sassen wir so inmitten der Menge,
trinkend u n d rauchend. D ann nahm .mich Macombe bei der
Hand: u n d :sagte mir Fo lg en d e s: „Ich habe längst den Wunsch
gehabt, einen tüchtigen Weissen zum Freund zu haben. Ich
sehe, wie Ih r Weissen immer m eh r in Afrika vordringt. Gesellschaften
sind an allen Seiten meines Lahdes th ä tig ; auf
dem Zambesi fahren Dampfer, von Beira fü h rt die Eisenbahn
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