
14. April. — Gestern Abend beginnt es fest zu regnen,
u n d ich gebe meinen 9 Boys mein oberes Zeltdach zum Zudecken.
D e r Regen p lad d ert bis tief in die N a ch t hinein,
hält Ochsen, Esel, meinen H u n d Boxer u n d mich selbst lange
wach.
Während ich so liege, erschallt plötzlich die Stimme
Blöcker’s, der nach seinem Boy ruft. Als ich frage, was los
ist, an tw o rte t er, sein Zelt sei soeben umgefallen. Ich gewähre
ihm G astfreundschaft fü r die N ach t in meinem Zelt.
Am Morgen rieselte ein leichter Regen noch immer hernieder.
Ich gehe mit Blöcker gegen 7 U h r voran auf ein
verlassenes Store zu, das drei Meilen südlich liegen soll. Die
Luft h a t sich abgekühlt, ein schwermütiger d ü n n e r Nebel
lagert ü b e r dem Wald, d u rch welchen sich der sandige Fahrweg
windet. Es ist genau wie bei uns im September, in einer
Buchenwa ldung auf schlechtem Boden. Als wir das Store
erreichen, b eginnt d e r Regen heftiger einzusetzen, u n d ich
beschliesse, hier zu frühstücken, um besseres Wetter abzuwarten.
Wirklich klärt sich der Himmel gegen Mittag, u n d die
Bergketten treten scharf hervor. Die Formation scheint d u rch weg
G ranit zu sein. Abenteuerliche Blöcke u n d wildes Geröll
zeigen sich zu beiden Seiten. Wir machen am Nachmittag
etwa 10 weitere Meilen. Als wir 1/ 24 U h r um ein imposantes
G ranit-Kopje biegen, öffnet sich vor uns ein lachendes
Thal, im Rücken von einem ganzen Gebirgsland eingerahmt.
Die L andschaft erin n e rt lebhaft an Inyanga, von Nhani
aus betreten. D er Wald wird offener, parkartiger, u n d das
h o h e Gras, doppelte Manneshöhe, wiegt u n d b eu g t sich im
Winde. Es ist, als ob Gestalten u n d Gesichter daraus hervor-
g rü s s te n .’ Ein Verslein aus d e r Kinderzeit fällt mir ein:
„Lass stehen die Blume,
Geh’ nicht in’s Korn;
Die Roggenmuhme
Geht um da vorn!
Bald duckt sie nieder,
Bald guckt sie wieder.
Sie wird die Kinder fangen,
Die nach den Blumen langen.“
Der S o n ntag-N achmittag gestaltet sich ideal schön. Leichte
Auf dem Weg zum Sabi.