
4. Ka p i t e l .
In Inyanga.
In Katerere erlebte ich die grosse Enttäuschung, anstatt
der erwarteten Fülle, H u n g ersn o t anzutreffen. Katerere ist ein
Vasall Macombe's, u n d wir wurden infolgedessen seh r herzlich
aufgenommen. Aber es war selbst Cuntete u n d Piso
nicht möglich, Getreide zu beschaffen. „N d a ra maninge",
„grosse H u n g e rsn o t“ ist hie r; wir haben selbst nichts zu
essen.“ F ü r mich gab es ein H u h n zum Geschenk, aber damit
war nicht geholfen. Ich f ra g te : „G iebt es denn im Süden,
in Nhani, Essen?" „Nein". „Aber in Nhani ist doch ein englisches
Police-camp." „Nein. Die Weissen sind nicht mehr
d o rt." — „Ist in Inyanga Essen?". —: „Nein." „Ja, wo ist
denn N ah ru n g zu kau fen ?" „Vielleicht an d e r anderen Seite
des Ruenje-Flusses."
Das war eine nette Lage. Ich hatte den Leuten schon
am Tage v o rh e r n u r eine halbe Ration austeilen können, da
ich bei der N ähe Katerere's mich in Chitawo nicht weiter
vorgesehen hatte. Jetzt standen wir augenscheinlich am Eing
ang zu einem Hungerland, in welches ich meine Tete-Leute
nicht weit würde bringen können. Mit Mühe b rach te ich
bis gegen Abend um teuren Preis einen kleinen Sack Mehl zu sammen,
den ich austeilen liess. Die Leute hatten laut Con-
trakt täglich ein Kilogramm Mehl u n d je eine Handvoll Bohnen
oder Erdnüsse als Zukost zu empfangen. Davon konnte
hier keine Rede sein. Die Folgen zeigten sich schon am
nächsten Morgen. Keiner d e r Leute kam beim Sonnenaufgang
wie gewöhnlich zum Aufnehmen der Lasten. Als ich sie rufen
K a te re re .