
Sonne im Zeichen des Stieres stand. Dies brin g t uns bis auf
1100 v. Chr. als die Epoche, in welcher dieser Zodiac gültig
war, zurück. Um jene Zeit wurde voraussichtlich der grosse
Tempel von Simbabwe gebaut. Meine Leser erinnern sich,
dass etwa ein J a h rh u n d e rt später die O p h irfa h rt von Salomo
u n d Hiram unte rnom men wurde.
4. Aber Hall u n d Neal belehren uns in Kapitel XII ihres
Werkes, dass die südafrikanischen Ruinen keineswegs aus einer
einzigen Periode stammen. Sie unterscheiden vielmehr vier
Epochen u n d geben (p. 168—171) die verschiedenen Merkmale
der einzelnen. Die erste ist die vollkommenste in Styl u n d
Ausführung, die zweite ist weniger massiv u n d weniger ausgeschmückt,
die dritte ist n och plumper, u n d die vierte,- die
d e r Decadenz oder N ach b ild u n g d u rch einheimische Rassen.
Dass der grosse Tempel von Simbabwe nicht der erste Bau
der südarabischen Erobe rer war, liegt auf der Hand. Dagegen
spricht schon seine weite E ntfern u n g von der Küste. Jah rh
u n d e rte seit dem ersten Auftreten punischer Goldsucher werden
vergangen sein, bevor sie Sabi aufwärts kommend, sich
auf den Hochplateaus von Mashonaland festsetzten. Wir d ü rfen
demnach ohne Frage bis weit in's zweite Jahrtausend zurückgehen
fü r den Beginn dieser geschichtlichen Epoche.
5. Alle diese Bauten stehen im Zusammenhang mit G o ld minen.
Die Goldschmuckgegenstände, sowie die Gerätschaften,
welche unweit Simbabwe's u n d an d e rer Ruinen gefunden
wurden, gleichen völlig den phönikischen F unden in anderen
Teilen d e r Erde. Die alten Goldminenwerke werden, wie wir
gesehen haben, von Hall u n d Neal auf die un g eh eu re Anzahl
von 75,000 geschätzt, u n d Millionen von T onnen Golderz
ist hier v o r Urzeiten geschürft worden. O h n e jede Frage -war
hier das eigentliche E ldorado der Himyaritischen Epoche. O hne
Frage ist auch das meiste Gold, welches d u rch Vermittlung
seinen Weg in ’s Mittelländische Meer, ja bis nach Rom fand,
hier gewonnen worden. Von hier holten es die Südaraber,
welche es weiter gegen N orden verhandelten. Dass die kaufenden
N o rd län d e r diese eigentliche Goldquelle nicht kennen
lernten, lag an d er eigenartigen Handelspolitik d e r punischen
Völker, welche ihre Bezugsquellen auf das Eifersüchtigste ver-
Simbabwe. Gebrochene Mauer.
heimlichten. In dieser Beziehung unterschieden sich die Himy-
ariten des S üdens in nichts ,von den Phönikern des Nordens.
Die fünf Thatsachen, welche ich hier zusammengestellt
habe, sind keine Hypothesen, sondern es sind Bekundungen
der Ruinen von Südafrika selbst, u n d stehen so fest b eg rü n d e t
da, wie die urkundliche Überlieferung aus dem P h araonen-
Land, od er aus Niniveh u n d Babylon. Es bleibt mir n u r noch
übrig, die Schlüsse für d ie vorliegende U n te rsu ch u n g zu ziehen.
Welches war denn n u n wohl der Name, den dieses alte