
Es war nach halb vier Uhr, als wir den Fuss des „Puzey-
Hügels" erreichten, welcher in einem Bogen vom Mui'ra umflossen
wird. Ich glaube, dass hier frü h e r ein künstlicher
Graben gezogen war, in welchen der Mui'ra abgeleitet wurde,
da der Fluss hier tiefer ist, als irgendwo sonst, auch das ganze
Jah r hindurch fliessendes Wasser hat. Hinter dem Graben war
möglicherweise ehemals eine Cyklopenmauer um den Fuss des
Hügels herum, welcher heute n u r noch d u rch wüste Geröll-
massen angedeutet wird.
Uebe r dieses Geröll bahnten Gramann u n d ich uns
unseren Weg du rch dichtes D o rn en - u n d Brennessel-Gestrüpp,
welches den Aufstieg ungemein schmerzlich machte. Als ob
die N a tu r selbst das alte Mysterium bewahren wollte! Uebe r
mich persönlich, d er ich voranging, fielen zum Ueberfluss
noch Bienen her, die mich plötzlich mit zwei schmerzhaften
Stichen in’s Gesicht für mein Eindringen bestraften. Vorwärts
indess ging es, u n d nach etwa einer Viertelstunde, erhitzt und
erschöpft, standen wir auf der Plattform des Hügels. Dies
war es, Was wir sahen. Um den Hügelrand herum schienen
die G ru n dm au e rn einer alten Cyklopenmauer sich herumzuziehen,
deren Steine indes mit d e r Hacke bearbeitet sein
mussten, da sie eine gewisse regelmässige dreieckige Form
zeigten, welche' die Spitze gegen aussen kehrte. Weiter zurück
vom Rande, der Mitte des Hügels zu, fanden wir eine
mächtige, w agrecht auf dem Boden liegende Felsplatte, welche
wir ursprünglich fü r den Eingang zu einem kellerartigen Gewölbe
zu halten geneigt waren. Spätere U n te rsu ch u n g en haben
ergeben, dass diese Annahme irrig w ar; dass vielmehr um
diese Platte frü h e r eine Mauer aus anderen künstlich geformten
Steinen, in einer Art von Herzform, herumgeführt, g e standen
hat. Neben ih r fanden wir eine Menge curios geformter
Steine, welche ich geneigt bin, fü r Betylae zu halten.
Betylae bildeten den Gegenstand religiöser V e reh ru n g in den
ursemitischen Culten. U n te r diesen Betylae fan d ich einen
ausgeprägten Phallus. Der Phallus-Dienst war mit dem Cul-
tus der ursemitischen S o n n en an b e tu n g verbunden! Dass wir
es in diesen Ruinen mit Werken aus Menschenhand, u n d nicht
mit Naturspielen zu th u n haben, wird bewiesen du rch die