
lichstem Wetter stiegen wir die Schlucht des Injambaba wieder
aufwärts, den wir indes alsbald verliessen, um uns direkt
auf die Farm von Mrs. Webster zu wenden. Der Aufstieg
war imposant. Mächtige Schieferwände fallen zu beiden Seiten
steil in’s Thal hinab, zu r Linken ü b e rrag t ein gewaltiger
Felsdom den Abhang. Das Laub der Bäume g lü h t in herbstlichen
Farben. Hinter uns abe r d eh n t sich die weite Sabi-
Ebene aus, d u rch welche der Strom wie ein strahlendes Band
sich windet.
D er Bau eines Fahrweges würde hier möglich sein, wenn
die Auffahrt auch naturgemäss sehr schwierig wäre.
Gegen Mittag hatten wir die Schlucht erstiegen, u n d nun
brachte uns ein weiterer Marsch von etwa 7 Meilen teils durch
Hochwald, teils du rch Felder von Eingeborenen zu r Farm
von Mrs. Webster zurück, wo wir gegen drei U h r eintrafen
u n d unser Lager am alten Platz neben der Ansiedlung wieder
aufschlugen.
Ich e rfu h r bald nach unserer Ankunft, dass die Ochsenwagen
von Bekker u n d dem jungen Mr. Webster bei der Farm
von Mrs. Moodie lägen, von wo sie am nächsten Morgen
nach Umtali gehen wollten. Infolgedessen schickte ich sofort
einen Brief ab mit dem Ersuchen, auf mich zu warten, da
ich mich dieser Fahrgelegenheit von neuem bedienen wollte.
Es wurde a u f dem Melsetter-Plateau je tzt des Nachts stets
bitterlich kalt. Wir hatten regelmässig Eis im Freien und
nach einigen Tagen sogar in den Zelten. Ich schlief stets
mit mehreren Wollhemden u n d einem doppelten Paar Unter-,
bösen.
Da ich beabsichtigte, alsbald eine neue Expedition zu
den Kupferfeldern zu entsenden, liess ich eine Reihe von
Gerätschaften im Store von Mrs. Webster zurück und brach
am Morgen des 14. Mai in d er F rü h e mit 26 Lasten zur Farm
von Mrs. D u n b a r Moodie auf. Flier trafen wir gegen Mittag
ein u n d fanden die Burenwagen richtig vor. Wir wurden
von allen Seiten sehr herzlich aufgenommen.
. Ich besuchte am Nachmittag mit Blocker dine der alten
Ruinen, welche ü b e r diesem Teil des Melsetter-Plateaus verstreut
liegen. Sie stand auf einem Gipfel rechter Hand von
der Umtalistrasse, u n d wir konnten deutlich einen Opferstein
inmitten der Steinumwallung erkennen. Augenscheinlich geh
ö rt die Ruine zum Typus der von Th eo d o re Bent beschriebenen
Bauten und ist phönikischen Charakters. Mrs. D u n b a r
Moodie zeigte uns von ihrem Hause aus noch einen anderen
Hügel mit ähnlichen Trümmerresten.
Melsetter-Landschaft.
Wir hatten bis D onnerstag Nachmittag bei ihrer Farm zu
warten, da ich meine Leute noch einmal zu Mrs. Webster zu rückzuschicken
hatte, um weitere Lasten zu holen. Als diese
eintrafen, wurden die Sabileute abgelohnt, u n d wir brachen
sofort auf, um unseren Rückweg nach Umtali anzutreten.
Ich liebe es, eine Landschaft, welche ich einmal gesehen
Zurück
nachUmtali.
habe, zum zweiten Mal zu bereisen. Man vergleicht Eindrücke
und Beobachtungen u n d gewinnt d ad u rch ein unendlich viel
klareres Bild der Umgebung. F ü r meine Leser würde es kaum