
bestehen, denn ersteres ist eine ganz ursemitische Form(TD'l5'S)
während letzteres ist, also einem ganz anderen Stamm
an g eh ö rt.“ Glaser leitet also die Nichtzusammengehörigkeit
von O p h ir u n d A’fur aus dem ajin hinter dem Aleph. in
letzterem Wort ab. Ich erkenne seine Autorität in dieser Frage
an, u n d gebe demnach die von mir im „Goldenen O p h ir
Salomo’s“ versuchte Etymologie des Wortes O p h ir aus „Rot"
auf. Damit freilich fällt noch lange nicht die in derselben
Schrift gegebene Ableitung unseres Wortes Afrika aus den
Stammkonsonanten von Ophir, Aleph, phi, resch, üb er den
Haufen, wie Professor Keane (a. a. O.) 65—66 behaupte t
„So bricht ein ganzer Erdteil zusammen,“ ru ft er aus. Demg
eg en ü b e r weise ich darauf hin, dass die Bedeutung des
Wortes O p h ir nicht das Geringste zu th u n hat mit seiner Umb
ild u n g in !das lateinische Africa. Bei dieser Gelegenheit möchte
ich übrigens bemerken, dass Keane selbst Glaser’s Einwendung
augenscheinlich missverstanden hat, wenn er (S. 66) sag t:
„Glaser zeigt noch überzeugender, dass das südarabische A'fur
nicht das Geringste mit „ ro t“ zu th u n hat.“ Dies Sagt Glaser,
wie wir gesehen haben, keineswegs, sonde rn er behauptet,
dass das südarabische A’fu r — „ ro t“ , nicht das Geringste
mit O p h ir zu th u n habe, was ungefähr auf das Gegenteil von
Keane’s Angabe hinausläuft.
Ein südarabischer Name fü r O p h ir ist uns, nach Glaser,
n icht bekannt. Aber Gesenius u n d Andere geben an, dass
O p h ir im Südarabischen Aphir ausgesprochen sein muss. Der-,
selben Ansicht ist Glaser, wenn er das ostarabische Apir mit
O p h ir identifiziert (p = p h ) . Um den Unterschied zwischen o
u n d a brau ch en wir bei dem G an g unserer U n tersuchung
uns also nicht zu kümmern. Aber, da die Hebräer das G o ld land
sicherlich du rch Vermittlung d er Südarabe r kennen lernten,
werden wir die Aussprache dieser Letzteren auch als
die fü r uns massgebende annehmen u n d demnach eher Anklänge
an Afir als an O p h ir in dem in Frage kommenden Gebiet
erwarten dürfen. Es empfiehlt sich indes, bei der F lüssigkeit
d er Vokale uns im Wesentlichen an die Konsonanten des W ortes
zu halten. Diese sind, noch e inm a l. gesagt, aleph (im Hebräischen
als Konsonant behandelt) phi, resch. Die Wurzel
des N amens, deutsch geschrieben, ist A. F.R. Dies w u rd e von
den Semiten g uttura l ausgesprochen, was bei dem einen Stamm
mehr auf a, dem an d e ren m eh r auf o, bei dem dritten mehr
auf u ausgeklungen haben mag. Beispiele von solchen verschiedenen
Mitlautern in verschiedenen Gegenden kann man
aus den lebenden semitischen Sprachen zu H underten herbeibringen.
Es ist also unwesentlich, ob das W ort in einzelnen
Gegenden Ophir, oder Aphir, oder Ophar, oder Aphar, oder
A p h u r gesprochen wurde. Dagegen entscheidend fü r seine
Rekognoszierung sind immer die drei S tam m k o n so n an ten :
aleph, phi, resch. Wo dieses Land A. F. R. lag, gilt es fü r
uns, festzustellen.
Von grossem Interesse hierfür würde es n u n sein, wenn a . f . r .
es uns gelänge, eine klare Etymologie dieses Wortes A. F. R.
zu finden. Die würde uns vielleicht einen Schlüssel zu r Lösung
unseres Problems liefern können. Leider ist solche Erklärung
von den Semitologen bislang nicht gefunden. Es ist noch nicht
einmal erwiesen, ob der Name ursprünglich semitisch,, o d e r
aus einer anderen Sprache übernommen ist. Dr. Glaser hat
den geistreichen Einfall, das griechische änupos, (Attribut
fü r Gold) von Apir abzuleiten, u n d empfiehlt Gelehrten des
Griechischen zu u n te rsu c h en , ob das Wort Epirus,
Strand, nicht irgendwie hiermit zusammenhängt. Da Apir,
welches Glaser fü r das O p h ir der Genesis hält, das Küstengebiet
des Goldlandes Hevilah sei, würden wir auf diese Weise
„Küste oder S tran d " als die Bedeutung von Apir oder O p h ir
erhalten.
Professor Keane verwirft diese Erklärung. Er ( a /a . O.
86—87) identifiziert vielmehr O p h ir mit Sapphar, S ap p h a r mit
Tafar, welches metropolis oder H au p ts tad t bedeute. O p h ir ist
ihm also H au p ts tad t schlechtweg. Indes sagt Keane selbst,
seine Beweisführung fü r diese Auslegung sei nicht allzu stark
begründet. Ich finde, sie widerspricht sowohl dem Sinn der
Genesis, wo Ophir, als ein Landstrich zwischen Saba u n d
Hevilah genannt ist, als auch allem, was wir aus den Königen
u n d der Chronika über O p h ir wissen. Niemals würden die
Verfasser in Jerusalem gesagt haben, die Flotten fü h ren nach
der „Hauptstadt",, o hne an z u g e b e n ,. nach welcher „H au p t