
Mitonda war im Jahre 1896 von Mr. Puzey als Faktorei für
den Handel mitMacombe angelegt worden. Macombe's Gebiet
reicht bis etwa H /g .e ö ^M e ile n südwestlich von Mitonda. Die
Makälanga erkennen die portugiesische Ob erh o h eit zu r Zeit
noch nicht an, sonde rn befinden sich im Zustande der Rebellion.
Dies, erschwerte naturgemäss meine U n te rn ehm u n g
ausserordentlich, denn gerade die E rforschung von Macombe's
Land war das erste Ziel derselben. D a die Mogambique Co. mir
in diesen Gebieten keinen Schutz bieten konnte, u n d da ich
selbst weder das Recht noch die Macht hatte, gegen den mächtigen
H äu p tlin g kriegerisch vorzugehen, war ich ausschliesslich
darauf angewiesen, Freundscha ft mit ihm zu machen, um
meine Arbeit ung estö rt d u rch fü h re n zu können. Meine Erfah
ru n g en in Zentral-Afrika, vornehmlich 1890 in Uganda,
wo ich ebenfalls auf Diplomatie g eg en ü b e r einem Negerkönig
angewiesen war, kamen mir hier trefflich zu statten.
Es ist in solchen Lagen gewöhnlich, dass man eine Botschaft
an den betreffenden H äuptling schickt, um die Erlaub-
niss zu erbitten, sein Land zu betreten. Hiervon sah ich ab, d a
dies u n te r allen Umständen einen grossen Zeitverlust bedeutet
haben w ü rd e u n d möglicherweise die G efahr eines ablehnenden
Entscheides in sich barg. Ich warb so schnell wie möglich
56 T räg e r an u n d überschritt, begleitet von Mr. Puzey und
He rrn Gramann, am Nachmittage des 14. April die Grenze
von Macombe's Reich, um meinen Einmarsch iq den Distrikt
von Inja-Ka-Fura zu halten. Wie ich au sg efü h rt habe, hatte
ich eine wissenschaftliche G ru n d lag e fü r die Annahme, in ihm
das von den portugiesischen Schriftstellern so häufig erwähnte
Goldgebiet von Fura v o r mir zu haben.
Die au fg e h en d e Sonne am 15. April fand uns auf dem
S Marsch zum Muira, den wir nach drei Viertelstunden erreichten.
Das Flussbett war trocken, oder vielmehr das Wasser fliesst
u n te r d e r Erde, was überall da sofort hervortritt, wo das Flussb
e tt beschatte c ist. Im Muira-Flussbett zogen wir hinauf, dessen
Ufe r von dunklem G rü n um rahm t waren. Hier u n d d o rt
stiegen P e rlh ü h n e r auf, od er ein Hundsaffe machte sich bei
unserem Anmarsch schleunigst aus dem Staube. Bald war ich
mit Mr. Puzey d e r Kolonne voraus. Wir folgten einer frischen
Mitonda.