
F u ra .
Alles dies können wir in den Gebieten zwischen Zam-
besi und Sabi, abe r nirgendwo sonst am Indischen Ocean
nachweisen. Hier befinden wir uns in einer der reichsten
u n d ausgedehntesten Goldformationen, welche es auf unserem
Planeten gibt. Hier sind viele tausende von alten Minen
gefunden, welche 50, 150, 400, 600, 900 bis 4000 Fuss tief
hinuntergehen, u n d aus denen seiner Zeit Millionen tons von
Golderz emporgearbeitet sein müssen. Hall u n d Neal in
ihrem gerade erschienenen höchst nützlichen Buch „The an-
cient Ruins of Rhodesia" zählen üb er 240 moderne Minen
auf, auf denen solche alten Werke in grösser Anzahl sich befinden.
Vom N orden des Zambesi bis zu den Murchison-
Bergen in Transvaal, vom Goro n g o z a u n d dem unteren Sabi
bis üb er den Hanyati u n d nach Bechuanaland gegen Westen
reicht diese Kette alter Goldminen. Auf 750,000 englische
Quadratmeilen schätzen Hall u n d Neal dieses Gebiet, in welchem
sie an 75,000 alter Minenwerke berechnen. Hier haben
wir endlich die alten Ruinen, ganze Städte, Festungen und
Tempel, deren 500 geschätzt werden, durchweg mit dem Charakter
der südarabischen, himyaritischen Kultur u n d mit den
Symbolen des alten Baal-Ashera Dienstes.
Ich frage, welch' anderes Land auf der ganzen Erde kann
gegen diese Thatsachen in die Schranken treten ?
Wenn ich dazu noch d a rth u n kann, dass selbst der ehemalige
Name A. F. R. an verschiedenen Stellen dieses Gebietes,
wenn auch verstümmelt, haften geblieben ist, so habe ich
meinen Fall nicht n u r indirekt, so n d e rn auch positiv klar
u n d deutlich erwiesen.
Es sei mir gestattet, zunächst kurz das Beweismaterial
zusammenzufassen, welches eigener Augenschein mir auf
meinen Expeditionen in diesen Gebieten geliefert hat.
Am Zambesi, östlich von der Lupata-Enge, gegenüber
dem Rufumbo-See, fanden wir den alten, halb sagenhaften
Distrikt F u ra wieder mit uralten Trümmerhaufen, welche aber
deutlich ihre Z ugehörigkeit zum altsemitischen Kulturkreis noch
zeigen. Der Wall um die Mitte des Hügels, die Betylae, der
eine Phallus, den ich zufällig auffand, sind typisch fü r pu-
nische Bauten. Um diese alten Ruinen, aus denen üb er Jah rtausende
hinübe r die Figur des Baal zu uns herniederblickt,
w ohnt die Nation der Makalanga, welche in der Vereh ru n g Makalanga.
des Kabulu Kagoro die altsemitische Naturreligion bis auf
den heutigen Tag beibehalten hat. Wie vor Jahrtausenden
wird dem Baal hier noch heute auf H öhen u n d Hügeln geopfert,
immer noch wird der Feuergottesdienst geübt, immer
noch stehen Steine, wie die Säule von Sherele, in religiöser
Verehrung. Im Macombeland haben die Überlieferungen
der punischen Urzeit unu n te rb ro ch en bis zu r Gegenwart
hin sich- entwickelt. Gleichzeitig wird die Gewinn
u n g des edlen Goldes ebenfalls von den Zeiten d e r Altvordern
her hier auch jetzt' noch immerfort betrieben.
Die Makalanga halte ich fü r die eigentliche Bastardbevölkerung
a u s den punischen Einwanderern u n d der afrikanischen
Urbevölkerung. Hall u n d Neal (a. a. O. 121—139)
geben viele interessante Mitteilungen üb er diese Rasse. Aber
sie kommen nicht ganz zu denselben Schlussfolgerungen, wie
ich selbst, weil sie sich auf Schilderungen von Reisenden
stützen, welche n u r die Makalanga unte r fremdem Joch kennen
gelernt h a b e n ; die M akalaka in Matabeleland u n d die Mas-
hona, nicht abe r das unabhängige Volk im Macombereich.
Bent, Sir Jo h n Willoughby, Selous, der Missionar G. Cullen,
H. Reed, sie alle beschäftigen sich n u r mit den zersprengten
Bruchstücken im Westen, während die nationalen Sitten und
G ebräuche naturgemäss in dem unabhängigen Reich des Osten
am reinsten erhalten geblieben sind. Die Beobachtung dieses
Teiles der Makalanga musste mir demnach auch klarere Ergebnisse
liefern, wie sie vornehmlich in der Aufdeckung des
Kabulu-Dienstes vorliegen.
Freilich, der Schwerpunkt d e r alten Besiedlung lag nicht
in der tieferen Osthälfte, sondern auf den gesunderen H ochplateaus
im Westen, u n d d o rt finden wir noch die eigentlichen
T rüm mer der himyaritischen Baudenkmäler, auf welche
wir unsere Auffassung dieser geschichtlichen Epoche im We-,
sentlichen begründen.
Wenn wir uns von Macombe’s Land gegen Westen wenden,
haben wir den Gavaresi u n d Ruenje zu überschreiten,
in denen die Makalanga regelmässig Gold waschen, u n d von