
fen Makalanga beisammen u n d ein Oast tritt hinzu, so wird er
d u rch allgemeines lautes Händeklatschen, begrüsst. Diese Sitte
ist allgemein am ganzen unteren Zambesi. G eh t ein Mkalanga
am Zelt oder Hause eines „Grossen" vorüber, so nimmt er die
Kappe ab, bis er ausser Gesichtsweite ist. Mit blossem Kopf
red e t er auch zu einem Höheren.
Die Sitten in diesem Stamme, wenigstens in Misongwe,
scheinen ziemlich locker zu sein. Bier (Doroe oder battu) wird
viel getrunken. Tänze scheinen täglich stattzufinden. Der Kinderreichtum
ist auffallend. Ackerbau wird viel g e trie b e n : Negerhirse,
Mais, Erdnüsse, Süss-Kartoffeln u n d Tabak wird ü b erall
gebaut. Das Land g eh ö rt dem Macombe,; welcher es an
die Einzelnen zu r Bearbeitung austeilt. Ü b e rh au p t scheint
Macombe das Eigentumsrecht an allem zu besitzen, den Einzelnen
dagegen steh t das Besitzrecht zu. Ich habe nicht fest-
steilen können, wie die Grenze in diesem Verhältnis genau ist.
Bei Heiraten scheint dem weiblichen Teil ein Mit-Entschei-
d u n g sre ch t zuzustehen. Ehescheidungen sind häufig. DerMann
z a h lt an'.den Vater der Braut ein Geschenk in Ziegen. Zehn
Ziegen:für. ein hübsches Mädchen ist ein gewöhnlicher Preis.
Jeder Mkalanga. ist an sich Soldat. Macombe soll über
7000 Gewehre verfügen. Daneben sind Pfeil u n d Bogen und
Würflanzen in Gebrauch.
Von Beschäftigungen steh t Bergbau obenan. Gold wird in
Flüssen gewaschen u n d in Federspulen zum Verkauf gebracht.
Eisen wird in G ru b e n gegraben u n d in Schmelzöfen gereinigt.
Es wird sowohl aus eisenhaltigem Quarz, wie aus Brauneisenstein
gewonnen, das überall auftritt. Die Makalanga sind geschickte
Eisenarbeiter, u n d ihre Messer sind gesuchte Artikel.
Auch Hacken u n d Aexte verstehen sie herzustellen. Daneben
sind sie geschickt in Tischlerei. Ihre S tühle u n d Kopfstützen
sind fein geschnitzte Kunstgegenstände, und, wenigstens in Misongwe,
fand ich auch zierliche Holzschnitzereien an den H äu sern.
Ihre Matten (magonda) zeugen ebenfalls von Kunstfertigkeit
u n d Geschmack. Im ganzen Lande wird von den Weibern
die Fabrikation von Erdwaren betrieben, welche sie sogar zu
glasieren verstehen. Sie habe ich sowohl als kühle Wasserbehälter,
wie als Kochtöpfe benutzt.
Grüssende Makalanga.
Gross sind sie im Bierbrauen u n d S chnapsbrennen. Von
Juni an, wenn die Ernte zu reifen beginnt, setzt Lust u n d T anz
überall in den Dörfern ein. Es ist besonders diese Seite des
nationalen Lebens, welche den Boys bei Umtali u n d Macequege
plötzlich das Heimweh schafft, u n d sie zum Ausreissen bewegt.
Die Beschneidung war frü h e r allgemein, wird je tz t aber,
wie Cuntete mir sagt, mehr u n d mehr aufgegeben. Die Verstorbenen
werden liegend in G räbern beerdigt. Ihre Seelen
(masimo) werden mit Trank- u n d Speiseopfern geehrt.
Von religiösen Vorstellungen- habe ich Folgendes festge- Religion,
stellt. Die Makalanga glauben an einen grossen Gott, den
Mlungu, welcher oben im blauen Himmel wohnt. Daneben ist
ein Gott, der auf der Erde, oder in der Erde wohnt, u n d der
verehrt wird, ein kleinerer, abe r den Menschen näherstehender