
Auf
K ate re re.
jeden Augenblick der G efahr ausgesetzt, dass sie einfach davongingen,
u n d rechnete mit dieser Thatsache.
Inzwischen liess ich am 25. Juli du rch Herrn Gramann
die Lasten revidieren u n d von Neuem zusammenpacken, wod
u rch mehrere T räg e r zum Mehltragen frei wurden. Am folg
enden Mittag traf Tom mit den Mehllasten aus Misongwe
ein. Er brachte Piso, einen H a lb b ru d e r Cuntete 's mit, welcher
an Macombe's H of eine Art Hofmarschall war u n d mit uns
bis Umtali gehen sollte, um die Geschenke fü r den Macombe
h eraufzubringen. E r ist ein hübscher, strammer Bursche mit
männlichem Gesicht u n d sehr einnehmenden bescheidenen
Umgangsformen. Am Abend des 25. Juli besuchte ich mehrere
d e r umliegenden D örfer in seiner u n d Cuntete 's Begleitung
u n d nahm u n te r Anderm auch das Haus der Q u araq u a te in
Augenschein. Leider war die alte Dame selbst nicht sichtbar.
Am nächsten Morgen, als ich aufbrechen wollte, waren
natürlich die Reserveträger n ich t zu r Stelle, u n d ich musste
erst eine Razzia im b ena chba rten D o rf anstellen lassen, um
ih rer h ab h a ft zu werden. So w u rd e es halb acht, ehe ich abmarschieren
konnte. Die ganze N a ch t üb er hatte ein entsetzlicher
Sturm geweht. Jetzt sammelten sich dunkle Wolken, u n d
bald prasselte ein g ehörige r Regen auf uns hernieder. Ich liess
die Kolonne halten u n d wechselte meine Kleider, die ich
d u rch meinen Regenmantel vor erneuertem Durchnässen
schützte. Es war bitterlich kalt u n d schwierig, die Träger
vorwärts zu bringen, welche sich niederliessen u n d Feuer anzündeten,
so dass ich meinen Spazierstock b enutzen musste, um
sie zum Weitergehen zu veranlassen. Schon um 8 U h r hatten
wir den P om p u e überschritten, u n d d ann ging es hinein in den
nassen Busch o h n e Weg u n d Steg. O h n e ortskundige F ü h re
r ist eine Expedition hier einfach unmöglich. Der Busch
entwickelte sich alsbald zum Hochwald mit einer Unmenge von
Wildspuren aller Art. Einmal trieben wir eine Antilope auf,
au f welche ich jedoch n ich t zum Schuss kam. Gegen 12 U h r
erreichten wir einen Sumpf etwa eine S tunde östlich vom
Injansonja-Fluss. Ich liess hier das Lager aufschlagen, um den
Leuten Zeit zu geben, sich H ü tten fü r die N a ch t zu bauen und
trockenes Feuerholz zu sammeln. Es regnete den ganzen Nach-
Cuntete und Piso (Brüder des Macombe).
mittag. Unser Lagerplatz war 580 m hoch, die Marschrichtung
war vorwiegend westlich gewesen.
Am folgenden Morgen gingen wir in die S üdwestrichtung
zurück, immer d u rch Wald u n d wegeloses Gestrüpp, welches
unsere Beinkleider durchnässte, u n d dessen Do rn en uns erbarmungslos
zerfetzten. Die Landschaft gewann einen gewissen
malerischen Reiz d u rch die vielen Granit-Kopjes, welche die
Gegend überziehen. Gegen 8 U h r überschritten wir den
mu n te r dahinfliessenden Injansonja, einen d er Quellflüsse des
Pungwe. D ann ging es weiter d u rch Wald u n d Busch, bis wir
um 11 U h r bei Sonnenschein unser F rühstück am Injapandira
einnehmen konnten, einem lieblichen Zufluss zum Injasonja.
Im Nordwesten peilten wir das Bergland Chipatula, in welchem