
zogen. Wir befinden uns also hier in Urschieferformation.
Vornehmlich im Diorit, aber auch im Granit streichen Quarzreefs,
in denen H err Gramann schon 1899 freies Gold feststellte.
Die Proben, welche ich von hier nach London
schickte, u n d welche d o rt g ep rü ft wurden, enthielten ebenfalls
Freigold. Eine andere meiner Expeditionen fand sehr
reiches Gold, weiter südwestlich u n d unweit Inja-Ka-Fura,
auch „blauen D iam an ten g ru n d ''.
Die Eingeborenen im ganzen Distrikt waschen Gold in
den Flussläufen, welches einen Haupthandelsartikel von Ma-
combe's Land ausmacht. Wahrscheinlich hat es sich bei den
ältesten U n te rn ehm u n g en der Südarabe r in Südafrika ebenfalls
ausschliesslich um alluviales G o ld-gehandelt: Erst, nachdem
sie sich selbst in ’ diesem' Lande endgültig festgesetzt
hatten, konnten sie-auch den. Abbau von Minen mit Sklavenarbeit
unte rnehmen. "
Es war eine Zeit harte r Arbeit,- welche Uns bevorstand,
als wir von Mitte April 1899 an begannen, diesen Distrikt
zu durchforschen. M it'd e n Eingeborenen erzielte ic h freilich
alsbald einen m odus vivendi, insbesondere d u rch eine Gesandtschaft,
' w e lc h e 1 ich ‘schon im April in Ma'combe’s Residenz
schickte, u n d 'w e lc h e d u rch den Besuch Cuntetes, seines
Bruders, erwidert ward. Aber ihren passiven Widerstand haben
sie doch bis gegen den Juli hin fortgesetzt. Man kann es ihnen
im G ru n d e nicht verdenken, dass sie dem gefährlichen weissen
Eindringling die Geheimnisse ihres Landes nicht freiwillig preisgeben.
Insbesondere widersetzten sie sich der Besteigung von
Hügeln, welche ih n e n von Alters her geheiligt sind. Als ich
am 13. Mai mit H errn Blöcker den Msusi-Berg üb er Injaka-
Fura erklomm, kamen eilends Läufer vom Kamborote, mit
dem Gebot, sofort umzukehren. Als ich eines Morgens mit
Mr. Puzey am P ete rsb e rg prospektierte, wurde derselbe Wunsch
vom In d u n a uns übermittelt, u n d als ich g a r mit Blöcker
un d G ramann den Tenje-Hügel erstiegen hatte, erschien der
H äu p tlin g persönlich, um uns auf das Frevelhafte unseres
Beginnens aufmerksam zu machen. Zu meinem Bedauern
war- ich nicht in d e r Lage, solchen religiösen Bedenken zu
entsprechen. Bei Scherele, im Tela-Distrikt, befindet sich eine
Diorit-Säule, welche von den Eingeborenen fü r besonders heilig
gehalten wird. Hierhin schickte ich am 11. Juli 1901 zur
näheren U n te rsu c h u n g Herrn Blöcker, d e r fast in Lebensgefahr
geriet, als er die Einfriedigung um die Säule überschreiten
wollte. Genug, wir fanden alsbald heraus, dass in
dieser Gegend H öhen und Steine religiöse V e reh ru n g genossen,
und diese Thatsache war vom S tan d p u n k t meiner eigenen Forschungen
aus von grossem Interesse.
Tenje-Hügel.
Die Einzelheiten unserer geologischen F o rsch u n g sind von
keinem allgemeineren Interesse. Vom Mai ab prospektirten
wir die Goldreefs um Tenje u n d Tela in Inyamengale in aller
Form, und, obwohl wir klare Resultate betreffs d e r Abbaufähigkeit
naturgemäss nicht in d er kurzen Zeit gewinnen konnten,
waren die Ergebnisse doch soweit genügend, dass ich mich
entschloss, 80 „Claims" im Tenje-Distrikt- vorläufig in Tete
bei den Goldfields of Zambesia registrieren zu lassen und
Ende Juni mit d e r Anlegung einer dau e rn d en Station östlich
vom Tenje-Hügel begann.
Nach Tete marschirte ich am 28. Juni 1899 persönlich
ab, um die Claims daselbst registrieren zu lassen. Gleichzeitig
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