
Bis zur Höhe von 5400 Fuss g eh ö rt er zu unserm Besitz, und
somit haben wir ein Gefälle von etwa 2200 Fuss bis unterhalb
des Hügels, auf welchem wir wohnen. Der ganze Norden und
No rd o sten unseres Eigentums (etwa 310 acres gross) ist bestanden
mit Wald, welcher uns bestes Bauholz fü r unsere
Minen liefert. Gerade uns gegenüber an d e r ände rn Seite des
Injamkarara nehme ich das Lager der Welcome-Mine wahr, und
jenseits des Hügels, an welchem es liegt, so s a g t-m ir M.
Pacotte, befindet sich das Thal des Chimesi, in welchem die
Braganga- u n d Richmond-Mine des M. Bartisol bearbeitet wird.
Es ist ein herzerquickender Anblick, der sich mir nach allen
Richtungen bietet. Der Morgen ist frisch und kühl, wie ein
Septembermorgen in Europa. Was ich sehe, ist eine echte
Schweizer Alpenlandschaft, die N ah ru n g fü r Tausende von
Schafen u n d Rindern bietet.
D e r Injamkarara ergiesst sich gegen N orden in den H onde
un d d u rch diesen in den Pungwe, d er Chimesi gegen Süden
in den Revue u n d Busi. Bei Beira b e rü h ren sie sich wieder.
Die Formation ist hier du rchw eg Talkschiefer mit Diorit. Das
Hän g en d e ist Talk, das Liegende Diorit, genau wie' bei der
Braganga- u n d Richmond-Mine. Zwischen beiden streichen
Quarzreefs von Ost nach West (20° Süd). Am Revue-Thal
liegen die Reefs zwischen Phylit- u n d Talkschiefer. Auf unserem
Besitz haben wir bisher 12 parallele Goldreefs gefunden
u n d bis zu r Tiefe von 180 Fuss untersucht. Sie alle
enthalten Freigold. Das Hauptreef ist an der Oberfläche
etwa zwei Fuss breit. Bei einer Tiefe von 25 Fuss hat es
6 Fuss u n d verbessert sich an Qualität nach unten. Da
die Unkosten d er Bearbeitung n u r etwa 5 dwts. betragen, kann
man sich das Übrige selbst berechnen. Aber, was den Besitz
m ehr als alles Andere auszeichnet, ist die Menge der alten
alluvialen Werke, welche an beiden Seiten des Injamkarara entlang
laufen u n d hie u n d d a bis zu 100 Fuss Tiefe erreichen.
D er ganze G ru n d hier ist mit Gold getränkt. Wir pfannen hier
unausgesetzt, u n d kaum eine P fanne ist ganz blank. Da Bauholz,
Wasser u n d Wasserkraft, sowie Viehfutter gen ü g en d vorh
anden sind, wird d er Minenbetrieb verhältnismässig billig
u n d sehr schnell entwickelt werden können.
Den ganzen Freitag üb er hatte ich die Freude, in Begleitu
n g von Monsieur Pacotte diese verschiedenen Vorzüge unseres
Besitzes, welches ich „Graf Moltke" nenne, du rch Mr.
Levan v o rgeführt zu bekommen, auch die Tunnels u n d andere
Buschwald auf dem Windahgil.
Erdarbeiten zu inspizieren, welche bereits gethan waren u n d
die Wertschä tzung des Minengrundes ermöglichten. Gegen
Abend stieg Regengewölk auf, welches eine gehörige Wassermasse
auf uns herniederwarf, sodass M. Pacotte u n d ich einen
Besuch, den wir fü r M. Pouhin, den Subdirektor d er Braganga-
und Richmond-Mine im Chimesi-Thal planten, aufgeben mussten.
Wir verbrachten statt dessen einen ruhigen Abend daheim.