
Macombela
n d .
Verhältnisse in Südafrika ü b e rh a u p t demnach auch Maniealand
sich em porheben müssen.
Von den H öhen Manicas, etwa von d e r mächtigen Kuppe
des Venga-Berges, schweift der Blick gegen Nordosten über
die weite P ungwe-Ebene bis tief in Macombe's Land hinein.
Die Eisenbahn senkt sich von Macequege aus schnell in das
eigentliche Tiefland hinunter. Wir kommen in echten afrikanischen
Busch, d er aber teilweise wirklichen Hochwaldbestan
d darstellt, hinein. In weiten Kurven u n d Windungen
zieht sich d e r Schienenstrang gegen Südosten u n d ’ d u rch schneidet
zum Teil, besonders nach d e r Regenzeit, Landschaften
von tropischer Vegetation und Üppigkeit.
Ein portugiesischer Schriftsteller des 16. Ja h rh u n d e rts
sagte einmal, es sei merkwürdig, dass die N a tu r den Goldreichtum
mit Vorliebe a n den sonst dürrsten u n d trockensten Stellen
d e r Erde entfaltet habe. Es scheine, als ob sie ihre Energie
an solchen P unkten völlig au f die H erv o rb rin g u n g des edlen
Metalles konzentriere. Diese Bemerkung bezieht sich o h n e
Frage vornehmlich auf die geheimen Goldschätze des trockenen
Macombe-Landes, von denen unsere Expeditionen einige
bereits wieder aufgefunden haben. Wie meine Leser schon
aus dem ersten Kapitel wissen, kommen wir hier rech t eigentlich
in das fabelhafte Reich des mittelalterlichen Monomotapa,
o d er des Königreichs von Sofala hinein. Jch bin hier noch
n ich t in d er Lage, die Einzelheiten unserer Entdeckungen der
Öffentlichkeit genauer vorzulegen, da die Untersu ch u n g en noch
nicht abgeschlossen sind. Aber, wenn dies geschehen kann,
d ann werde ich den Bau einer Eisenbahnlinie, etwa von Chi-
moio od er Bamboo Creek d u rch das eigentliche Macombe-
land an den mittleren Zambesi, vielleicht mit einer Abzweigung
d u rch Gorongoza, vorschlagen. Nicht n u r wird eine solche
Linie reiche Goldfelder, so n d e rn auch Kohlen- u n d Diamanten
g ru n d erschliessen. Dies wäre der einfachste Weg, um die
lästige Macombe-Frage, welche jede U n te rn e hm u n g z u r Zeit
d o rt lähmt, endgiltig au s d e r Welt zu bringen. Das Macombe-
land verfügt ü b e r eine grosse Menge von Arbeitskraft, welche
d e r Erschliessung des Landes endlich n u tzb a r gemacht werden
sollte. Gegen einen E isenbahnbau kann sich auf die Dauer
auch d er unabhängigste E ingeborenenhäuptling nicht b ehaupten.
Ich hoffe, zu Gott, dass es mir verg ö n n t sein wird, an der
Regelung dieser Angelegenheit bei meiner nächsten Ausreise
nach Südafrika praktisch mitwirken zu können. Diese ganzen zaiie.
Gebiete, die etwa den Umfang des o ben gekennzeichneten
alten Königreiches Sofala umfassen, stehen heute u n te r der
Verwaltung der Mozambique Co., welche dieselben in der
Art der British South Africa Co. zu entwickeln sucht, indes
den Vorteil hat, wirkliche gesunde Einnahmen aus den Küstenzöllen
zu ziehen u n d demnach nicht das Mass von Lasten
den Ansiedlern aufzubürden braucht, welche hier wirtschaftliche
Arbeiten unternehmen, wie die englische Co. D e r p o rtu giesische
Zoll ist erheblich geringer als der rhodesische. 5 o/o
ad valorem auf alle Artikel ist d e r allgemeine Zoll, d e r in
Beira, Chinde, Quelimane etc. erhoben wird. Hierin liegt an
sich nichts drückendes. Auch ist das Land zum Teil fü r tro pische
P lantagenkultur vorzüglich geeignet. Am unteren Zam- p ia n ta g e n .
besi, sowie am Pungwe u n d Busi wächst Zucker bester Qualität,
Baumwollen- u n d Tabakland gib t es an vielen ausgedehnten
Stellen, Ebenso lassen sich o hne Frage Kaffee, Thee,
Vanille u n d andere Gewürze ziehen. Die Küsten bis zur
Delagoabay h e ru n te r bieten alle die natürlichen Bedingungen
fü r Kokosnussanpflanzungen. Es herrschen hier d urchaus noch
die allgemeinen Bedingungen d e r Zanzibarküste vor, n u r dass
der Winter hier schon erheblich kühle r wird, u n d demnach
eine wirkliche Erholungszeit fü r den Küstenbewohner eintritt.
Von den Küstenplätzen hat sich besonders Beira über- Beira.
raschend schnell entwickelt. Wer wie ich den Platz 1892 gesehen
hatte, war überrascht, als er ihn im März 1899, also nach
7jährigem Bestehen, wieder erblickte. An Stelle d er alten öden
Lagune, ein Meer von Häusern u n d Strassen mit roten Ziegeln
u n d Dächern. Beira liegt 19° 50 M. s. Br. u n d 34° 50 östl. L.,
an d e r gemeinschaftlichen M ü n d u n g des Pungwe u n d Busi,
welche beide etwa 100 Meilen fü r kleinere Fahrzeuge schiffb
ar sind. Die Bai, in welche diese beiden Flüsse ausmünden,
ist schiffbar fü r Oceandampfer, und diesem Umstand verdankt
der Platz, dessen Namen eigentlich Barre od er Sand bedeutet,
sein Entstehen. Jetzt sieht man im Hafen immer eine Reihe von