
fü h re ich einige der Herren nach alter mittelafrikanischer
Weise zu Fuss nach d e r etwa 4 Meilen vor uns liegenden
Poststation, etwas riskant, da wir keine Waffen haben ausser
einer Repetierpistole, welche ich selbst führe.
Dienstag, 28. Februar. — Wir setzen unsere halsbrecherische
F ah rt fo rt u n d treffen gegen 10 U h r in Gwelo ein. Wir
haben in etwa 28 S tunden 110 Meilen zurücklegt. Nicht
schlecht. Ich erhalte in Gwelo ein Telegramm aus London,
welches Mr. Colenbrande r mir aus Buluwayo nachgeschickt
hat. Nach einstündiger Pause, mit Waschen, Rasieren, F rü h stücken
ausgefüllt, g eh t's fort, etwa 11 U h r 20 Min. Um
2 U h r 30 Min. stecken wir u n rettb ar in einem Graben fest.
Die 14 Maultiere, trotz alles Schreiens u n d Prügelns bekommen
das Gefährt nicht los; es muss abgeladen, u n d nach Ochsen
geschickt werden. Die Babies sind fort, u n d eine neue Dame
ist in Gwelo eingestiegen. Wir kampieren am Graben, kochen
uns T hee u n d versuchen zu schlafen. Gegen 9 U h r abends,
kommen die Ochsen, die Karre wird flott, u n d bei herrlichem
Mondschein g e h t’s weiter in unglaublicher Fahrt. Alle Augenblick
stecken wir .fest. Zwei- od er dreimal kommt unser Wagen
auf die Seite zu liegen. Gegen Mitternacht u n rettb ar fest.
Ich gehe bei Mondenschein, die gespannte Pistole in der
Hand, ü b e r entsetzliche Tümpe l u n d Versumpfungen mit Mr.
O rp en zum nächsten Stall, drei Meilen weiter, wo wir gegen
2 U h r nachts eintreffen. Glücklicherweise finden wir hier
eine leere m a i 1 c o a c h , aus welcher wir n u r einen Schwarzen
zu verjagen haben, um darin schlafen zu können. Wir liegen
in Zickzackform, auf einer Bank jeder. Bitterliche Kälte.
Mittwoch, 1. März. — Gegen 6V2 U h r kommen die anderen
Passagiere. Die Kutsche steckt noch fest. Wir machen
ein Frühstück von geröstetem Mais. Ich besuche, mit einem
d e r Herren F o rt Gibbs, eine Meile entfernt, jetzt verlassen.
Gegen 12 U h r kommt unsere Kutsche, wir fahren weiter,
um schon IV 2 U h r stecken zu bleiben in einem Sumpf.
Zweimal kommen wir los. 4V2 U h r aber, n u r 4 Meilen von
unserem Stall, stecken wir rettungslos fest, glücklicherweise
an einer Stelle, wo zwei Buren ebenfalls mit ihren Ochsenwagen
festliegen. Ich kaufe eine Antilopenkeule, Mehl, Brot
und Zucker von ihnen. Wir kampieren an einem Waldesrand
mit Lagerfeuer e tc .; unsere Antilopenkeule rösten wir an Holzstäben.
Ich schlafe nachts mit Mr. O rp en in dem Buern-
wagen. Beim Gutenachtsagen warnt uns der Buer, vorsichtig
mit Streichhölzern zu sein, es sei eine L adung Dynamit in
seinem Wagen. Recht e rfre u lic h ! Wir lachen herzlich, bis
wir einschlafen.
2. März, morgens 5 Uhr, trommele ich alles aus dem
Schlafe, schicke die Buern aus, um ihre Ochsen zu holen und
gehe selbst an einen schmutzigen Fluss, um Toilette zu^
machen. Frühstück mit Thee im Walde. Um 10 U h r .kommen
die Ochsen u n d ziehen die Karre aus dem Dreck. Ich marschiere
den ganzen Morgen mit einem der Herren, da wir
unaufhörlich stecken bleiben. Entsetzliche Wege. Gegen
31/2 Uhr, nach 15 Meilen Marsch, treffen wir in Iron Mine
Hill ein, wo uns ein herrliches F rühstück aus einer Säbel-
Antilope k rä ftig t Dann g eh t’s weiter in den Abend hinein,
bis wir etwa! 8 Uhr, bei absoluter Dunkelheit, an einem Stall
eintreffen. Ich veranlasse den Treiber durch freundliche Behan
d lu n g u n d eine Libation Whisky, uns einige S tunden Schlaf
zu geben, was gegen die Regel ist. Schlafe mit Mr. O rpen
auf dem Boden einer Hütte, die übrige Gesellschaft immer
in der Kutsche.
3. März. — Um vier U h r weckt uns der Kutscher, und
dann g eh t es in den herrlichen Morgen hinein. Wir gelangen
jetzt nach Mashonaland. Die Landschaft bleibt immer dieselbe
: leicht gewelltes Plateau mit parkartigem Baumbestand.
Im Westen tauchen im Verlauf des Morgens Hügelketten und
einzelne Kopjes auf. Um 3 U h r erreichen wir Enkeldoorn
und setzen um .4 U h r die F ah rt auf F o rt C ha rter zu fort. Bereits
41/ 2 U h r bleibt die Kutsche stecken, u n d wieder müssen
Ochsen g eholt werden, um sie aus dem Dreck zu ziehen.
Dann folgt eine äusserst unbehagliche F ah rt in d e r Finsternis
mit einer Reihe von Zusammenbrüchen. Um 12 U h r lagern
wir zu einem Stall, wo wir an einem entzündeten Feuer Thee
kochen u n d ein wenig speisen. Dann g eh t es bei Mondenschein
weiter bis vier U h r und nach einem einstündigen Halt
du rch den sonnigen Morgen hindurch nach F o rt Charter,
wo wir gegen 1-0 U h r eintreffen.
P e t e r s , Im G o ld la n d d e s A lte rtum s . 23