
Aufnahme von Brennholz für den Dampfer.
rassa schwebten in d ro h en d e n Wolken Milliarden von Heuschrecken,
welche sich gerade während meines Spazierganges
wie ein b rau n e r Teppich ü b e r der Landschaft niederzulassen
begannen, um in kurzer Zeit Gras, Laub u n d die ganze reiche
E rnte zu vernichten.
Bis zum Do n n erstag hatten uns periodische Regengüsse
begleitet. Der Freitag Morgen gab mir das Gefühl, dass wir die
Regenzone verlassen hatten. D u rch herrliches Wetter brachte
eine F ah rt von 8 S tunden uns an diesem Morgen nach Muta-
rare, einer Station der Companhia d a Zambesia, wo ich G e schäfte
zu erledigen hatte. Mutarare hegt am Ausläufer der
Mgowe-Berge g eg en ü b e r S e n a , auf S andsteingrund, halbinselartig
zwischen dem Zambesi u n d einem Ausfluss aus demselben
in den Shire, dem Zue-zue. D er Zambesi, u n d dies ist
sehr charakteristisch fü r dieses ganze Stromgebiet, entsendet
hier also einen Zufluss in einen seiner eigenen Nebenflüsse.
H e rr Müller, der Chef d e r Station, empfing uns seh r freundlich,
und bald waren unsere Geschäfte zu r Zufriedenheit geregelt.
So konnten wir schon um 4 U h r wieder abdampfen, schräg
über den breiten Strom hinüber, um vor Sena uns festzulegen.
Senä liegt etwa zwei Meilen (gegen vier Kilometer) vom sena
heutigen Zambesi en tfe rn t; vor vier Jah rh u n d e rten , als es angelegt
wurde, war es unmittelbar* vom Strom bespült. Also
auch hier wieder eine gründliche Verschiebung d e s 1 Flussbettes
! Heute fü h rt ein Flussarm, d e r St. Paul, welcher n u r iil der
Regenzeit Wasser hat, n och bis etwa eine halbe Meile an die
Stadt heran. Da es bereits gegen 5 U h r war, als wir vor Anker .
gingen, verschob ich meinen beabsichtigten Besuch beim G o u v
erneur auf den folgenden Morgen, u n d veranlasste Mr. Puzey,
gleich mit dem. Kapitän nach Sena zu rudern, um eine Verabred
u n g fü r diesen offiziellen Besuch z u 'tre ffe n . Die beiden
Herren kamen erst spä t in der N a ch t zurück mit einer liebenswürdigen
Einladung vom G o u v e rn eu r auf: 11 U h r am nächsten
Morgen zum F rühstück fü r Kapitän Silver, Mr. Puzey u n d
mich. Schon um 7Y j U h r Hessen wir uns inde'ss nach Sena
rudern, um den interessanten alten Platz u n d die Umgegend
uns genau anzusehen. Sena liegt am Fuss eines Hügels, das
F o rt ist etwa 180 Jahre alt, u n d ganz im Styl der Bauten des
vorigen Ja h rh u n d e rts an der ostafrikanischen Küste angelegt.
In der S tadt ist eine eigentliche Geschäftsstrasse, mit einer Aka-
zieriallee in d e r Mitte. In ihr, wie ü b e rh a u p t am ganzen Zambesi
herrschen die Banjans u n d Indier vor. D aneben liegt das
Negerdorf. Das stattliche Gouvernementsgebäude, weiss gestrichen,
mit weitüberhängender Veranda, liegt etwas abseits,
unmittelbar u n te r dem erwähnten Hügel.
D er K ommandant von Sena, S enhor Pinto-Basto, empfing
uns mit grösster Freundlichkeit, u n d sehr schnell waren unsere
Geschäfte in coulantester Weise geregelt. Ü b e rh au p t muss
ich aussprechen, dass ich von allen Portugiesischen Behörden in
Macequege wie in Chinde u n d in Sena das grösste Entgegenkommen
gefunden habe. Alsbald erschienen die höheren Beamten
des Platzes, u n te r ihnen d er liebenswürdige Arzt, Dr. Bar-
ral, u n d dann vereinigte uns eine ganz vortreffliche M ahlzeit in
der kühlen Speisehalle des Gouvernements. U n te r angeregten
Gesprächen, meist in französischer Sprache, verflossen drei an