
radezu identisch ist mit Abfall von Jehovah und V e reh ru n g des
Baal. Auch der Götzendienst d u rch das immerwährende Feuer,
wie es im Hause der Q u a r a q u a t e stattfindet, g eh ö rt hierher.
Ich weise auf das in der Luther'schen u n d englischen Übersetzu
n g fortgelassene c. 6. v. 24 aus dem ersten Buch Esra hin, wo
es heisst: „Kyros, d e r König, liess das Haus des H errn zu Je ru salem
bauen, wo ihm d urch das immerwährende Feuer geopfert
wird." Natürlich ist d e r „H e rr" hier nicht d e r jüdische Jehovah,
sonde rn d er persische Sonn en g o tt Ormuzd, dessen Ebenbild
d er phönikische Baal ist.
Alle Züge dieses Sonnen- u n d Feuergottes finden wir bis
zum heutigen Tage bei den Makalanga in K a b u 1 u K a g o r o ,
d. h. dem Allgegenwärtigen Grossen B u 1 u. Können wir zweifeln,
dass Bulu d e r ursemitische Baal oder Belus selbst ist ? Auf
Hügeln u n d mit ewigem Feuer wird ihm gedient, u n d zu r Zeit
d e r Wintersonnenwende ist sein grosses Opferfest. Genau so
w urde vor 3—4 Jahrtausenden B a a l ü b e r das gesamte Erythrä -
ischeMeer gefeiert. U n d wenn wir in K a b u 1 u B a a l wiedererkennen,
werden wir dann nicht in Q u a r a q u a t e eine Erinneru
n g an seine weibliche Seite, die altphönizische Aschera feststellen
müssen ? Sie war frü h e r die Gemahlin Kabulu's, heute
ist sie seine Priesterin. Eine merkwürdige Verquickung uralter
Ideen mit modernen religiösen Vorstellungen d e r Negerwelt !
Also sind die „S öhne der So n n e" in d e r T h a t noch die
A n hänge r des Sonnengottesdienstes d e r ältesten semitischen
Epoche. Hier im Makalanga-Land allein ist die alte B a a 1-Reli-
gion erhalten geblieben, welche vor Jahrtausenden von Malakka
bis nach Cornwallis, von Sofala bis zu den Canärischen Inseln
reichte. Wie solche Ideen u rsprünglich hieher gelangt sind,
d a fü r g eb en Kunde die P h a 11 u s, welche wir in den T rüm m erhaufen
bei Inja-ka-Fura fanden. Zambesi aufwärts sind die
süda rabischen Conquistadores g ed ru n g en u n d mit sich brach ten
sie, ausser d e r Kunst ih rer Metallbearbeitung, ihre Sitten
u n d ihre Religion.
Ich nehm e an, dass hier niemals eine wirkliche süda rabische
Ansiedlung sta ttgehabt hat. Aber die punischen H e rrscher,
sabäischen Stammes, hatten ihre Garnisonen u n d Kommandanten,
ihre Handelsniederlassungen u n d Minen-Unternehmungen,
und d u rch diese w u rd e die altsemitische Kultur
und Religion hier begründet. Die grosse Verehrung, in welcher
die Macombe-Familie noch heute von Bulawayo bis Tete, von
Viktoria bis Gorongoz a steht, eine Verehrung, welche d u rc h aus
religiöser u n d nicht politischer N a tu r ist, u n d welche du rch
die englische Besitzergreifung Rhodesia's noch nicht zerstört
ist, lässt mich darauf schliessen, dass wir in diesem Hause
einem uralten phönizischen Geschlecht gegenüberstehen, wel-
Bereitung von Neger-Schnaps.
ches von Generation zu Generation priesterliche Würde geh
abt hat, wenn es auch stark mit N eg e rb lu t d u rch se tz t ist.
Wir werden später sehen, in welchem grossen geschichtlichen
Zusammenhang diese Einzelverzweigung d e r phönizischen
Völkerwelle steht. Hier g en ü g t es, festgestellt zu haben,
dass hier im Süden des Zambesi, beim Volk d er Makalanga, bis
zum heutigen T ag die V e reh ru n g der H öhen u n d Steine, der
Dienst d u rch das immerwährende Feuer, die Jah rtau sen d e alten
Symbole des ursemitischen Baaldienstes bestehen, u n d dass B a a l.
hier u n te r dem Namen des Grossen B u 1 u n och jetzt gefeiert
wird. Als ich im Juli 1899 auf dem Schauplatz solcher Vor