
Ruinen. Formation. 33
sie von hier aus das Muira-Thal und damit den Weg nach
dem Osten und zu r Küste in ihrer Hand. Etwa 21/ 2 deutsche
Meilen ist es von hier zum Zambesi-Fluss. Der O rt ist wie
geschaffen für eine Befestigung, welche den Zweck hat, einer
T ru p p e Schutz zu bieten u n d gleichzeitig als Aufbewahrungsplatz
fü r Gold- u n d andere Schätze zu dienen.
Dies war die Meinung von H errn Gramann u n d mir,
als wir in's Lager zurückkehrten, welches wir bei voller Dunkelheit
erreichten.
Verglichen mit den Mashonaland-Ruinen, welche wir später
kennen lernten, gewähren diese Trümmerhaufen von Inja-Ka-
Fura einen erheblich älteren Eindruck. Sie sind weit ro h e r
u n d viel mehr verfallen, u n d ich möchte annehmen, dass hier
am Zambesi die südarabischen G oldsucher zuerst in Südafrika
eingezogen sind. Bis zum Lupata hin konnten sie sehr wohl
mit ihren Segelbooten bei normalem Wasserstand hinauffahren,
u n d von d o rt gelangten sie du rch die Mu'ira-Enge direct an die
Westgrenze des Goldgebietes, das sich von hier gegen Mas-
honaland hinzieht. Capitao das Portas nannten, wie erwähnt,
die Portugiesen den Kommandanten von Massapa.
Das Muira-Thal am P etersberg stellte re c h t eigentlich die
Pforte dar, d u rch welche man in den Nordteil des antiken
Eldorado gelangte.
Dass wir hier einer Goldformation gegenüberstehen, haben
die Forschungen d e r drei letzten Jahre bewiesen. Die geologische
Formation d e r Gegend ist die folgende.
Von Osten, von Tambara aus kommend, sehen wir vor
uns von der Lupata-Enge aus N. N. W. gegen S. S. O.
streichend ein Randgebirge, d u rch welches d er M uira seinen
Weg, seiner M ü n d u n g in den Zambesi zu, bricht. Dieses
Fura-Randgebirge besteht aus krystallinischem, u n d zwar phyl-
litischem Schiefer. Es ist etwa 3 engl. Meilen breit. Dahinter
im Westen befindet sich d e r Thalkessel von Inja-Ka-Fura,
augenscheinlich alter S eenboden. Bald hinter dem O rt Inja-
Ka-Fura im Longoe-Stock setzt d e r Schiefer in Diorite über,
welche dem Schiefer parallel ebenfalls von N. N. W. gegen
S. S. O. streichen. Dahinter, dem Ruenje zu, tritt Granit auf,
immer wieder streifenweise von Schiefer u n d Dioriten durch-
P e t e r s , Im Goldland des Altertums. 3
Geo lo
g isch e
F o rm a tio n .