
wigs XIV. Das haben sie von den Portugiesen gelernt, welche
hier seit etwa v ie rhunde rt Jahren herrschen. Um 5 U h r dampfen
wir weiter, um bei einem grossen D o rf am Südufer,
namens Luare de Ramao, vor Anker zu gehen. Der Platz ist
bekannt als frü h e re r Stapelplatz fü r den Mädchenhandel am
Fluss.A
m Donnerstag verändert sich die Landschaft im Norden,
indem immer deutlicher die Shire-Berge am Horizont em porsteigen,
insbesondere der imposante Marombale, welcher 4000
Fuss hoch ist; im Süden herrsch t immer noch alluviales
Schwemmland vor. Die Shire-Berge sind der südliche Ausläufer
vom östlichen Rand des „Grossen Ostafrikanischen G ra bens",
welcher sich vom Todten u n d Roten Meer, an Abessy-
nien vorbei, d u rch den ganzen afrikanischen Kontinent zieht,
u n d welchen ich frü h e r am Baringo u n d in Ug o g o überschritten
hatte. Die Sohle is t hier immer noch 7 Meilen breit und
wird vom Shire durchflossen. Der westliche G rab en ran d wird
d u rch die Mgowe-Berge dargestellt, welche ihre südwestliche
Fortsetzung in den Lupatabergen finden.
Geologisch betrachtet, glaube ich, dass das ganze Gebiet
des unteren Zambesi, östlich von d e r Lupata-Schlucht, frü h e r
eine grosse See-Mulde bildete, welche in den Jahrtausenden
von Zambesi u n d dem Shire allmählich mit Alluvium ausgefüllt
worden ist. An diese Senkung g ren z t im Süden das Hügelland
von Goro n g o z a u n d nordwestlich das terrassenförmig sich
verschiebende Plateau von Sniramba u n d Tambara, die Flussgebiete
des P om p u e u n d des Muira.
Wir ankerten Do n n erstag N achmittag an der Station der
Mogambique Co. Morassa, am südlichen Ufer, wo wir Holz
fü r unseren Dampfer einnehmen mussten. Dies gab mir wieder
Zeit zu einem längeren Spaziergang in die Umgegend, welche
g u t angebaut ist. Um nach Morassa zu gelangen, hatten wir
unseren Weg d u rch den unteren Shire u n d einen neu in diesen
vom Westen hineingebrochenen Zambesi-Arm genommen.
Diese fortwährenden N eubildungen von Flussarmen beweisen
m ehr als alles Andere, wie ju n g diese ganzen alluvialen Ablagerungen
noch sind. Das Gebiet ist, geologisch zu sprechen, erst
gerade aus dem Flussschlamme em p o r gestiegen. Ueber Mo-
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