
Thatsache. Nach den Berichten sollte d e r Fura-Berg westlich
von Massapa gelegen haben. Hier erfuhren wir, dass
ein O rt Inja-Sapa östlich vom Gebirgsmassiv liege, in dem
wir u n s befanden.
Am S onntag den 16. April entliess ich die Träger, welche
unsere Lasten in's Muïra-Thal getragen hatten. Die Leute
fühlten sich unbehaglich in Macombe’s Land, u n d ich konnte
jetzt mit G em ü tsru h e die T räg e r abwarten, welche von Tete
in Aussicht standen, d a unsere nächste Arbeit du rch Tagestouren
von unserem jetzigen Lager aus zu th u n war.
Am 17. April gingen Mr. Puzey u n d ich nach Inja-Sapa.
Der Weg fü h rte an unserem ersten Lagerplatz vorbei gegen
Osten im Flussbett. Das Unangenehme dieser Excursionen
vom Muïra-Lager war, dass wir im Flussbett stets d u rch Wasser
zu waten hatten, w o d u rch unser S chuhzeug ausserordentlich,
litt. Aber das Bett war zu schmal, so dass ein Weg am
U fe rran d ausgeschlossen war. Inja-Sapa liegt etwa 3 engl.
Meilen östlich vom Muïra, etwa 9 engl. Meilen südlich vom
portugiesischen F o rt Injakoro, ein wenig im Süden von Ma-
funda. D e r O rt liegt in d e r Mitte eines dichten Hochwaldes
u n d ist mit einem starken Verhau befestigt. Puzey, d e r in
dieser ersten Zeit zu dolmetschen hatte, fragte die Eingeborenen,
welche uns seh r ungeniert, abe r nicht u n fre u n d lich
em p fin g en : „K en n t ih r einen O rt Massapa?" — „Massapa
?", antworteten sie lachend, ist dieser selbe O rt ; die Leute
n ennen ihn Inja-Sapa o d e r Massapa, wie es ihnen gefällt;
das ist ein u n d dasselbe (mbosi mbosi)". Augenscheinlich
waren wir also hier in dem alten portugiesischen Marktplatz
von Massapa. Alle Ümstände trafen zu, sowohl seine Lage zu
Injakafura als auch seine E n tfe rn u n g vom Zambesi, welche
nach einem Bericht von J. Lopes da Lima 8 leagues betragen
haben soll. Dass wir nicht erwarten durften, in Massapa
Reste des ehemaligen portugiesischen Forts zu finden, g eh t
aus einer Stelle von T heal's „The Portu g u e se in South Africa"
h erv o r (p. 238). Danach beschloss um ’s J a h r 1620 Kapran-
zine, d e r damalige H äu p tlin g des Landes, sämtliche E uropäer
u n d Christen bei sich zu töten. André Fereira, der Capitao
das Portas, welcher zufällig in der Residenz war, mit De
Barros und den bed ro h ten farbigen Christen, flüchteten sich
bèi N ach t nach Massapa, wo ein kleines h ö l z e r n e s F o rt
in Eile errichtet wurde. Aus dieser Nachricht schliesst Theal
selbst, dass in Massapa niemals ein wirkliches F o rt mit einer
ständigen Garnison bestanden haben kann. Denn das erzählte
Ereignis fand statt, als die portugiesische Flerrschaft in diesen
Gebieten niederzugehen begann. Massapa war augenscheinlich
zu allen Zeiten nichts als ein offener Marktplatz, in welchem
Gold eingetauscht ward, u n d wo der Capitao das Portas mit
einigen Benediktinermönchen wohnte. Der Platz lag noch
nicht im Goldgebiet, sonde rn an den Pforten dazu, woher
der Name des Capitao das Portas. Genau so haben wir die
Verhältnisse 1899 gefunden. Nach Injakafura fü h ren von
Massapa zwei Wegei Der eine üb er die O stum ran d u n g des
Muira-Flusses u n d Mount T h o rn h ill 2 S tunden lang, der andere
d u rch das Mulra-Thal, in welchem unser Lager sich befand,
U/2 S tunden lang. Eine S tunde Marsch westlith von Inja-Ka-
Fura liegen die von uns im Juli entdeckten alten Goldminen,
welche demnach auch „westlich von Massapa" liegen. DerName
Massaba lässt auf Beziehungen mit den südarabischen Sabäern
schliessen, u n d es mag sein, dass die antiken E robe rer ü b e r hier
zu den Minen vordrangen, da die beste Landungsstelle am
Zambesi in dieser Gegend entschieden d er Hügel von Injakoro,
nördlich von Massapa ist, von wo d e r Weg nach Injakafura
noch, heute ü b e r Mafunda u n d Massapa geht. Alle diese O rte
liegen in d e r Landschaft Tambara.
Das Ergebnis unseres Besuches von Inja-Sapa war also
ein entschieden befrièdigendes, und Mr. Puzey u n d ich waren
überzeugt, n u n auch bald die Ruinen von F ura selbst zu
finden.
Zu diesem Zweck beschlossen wir, am folgenden Morgen
die O stum ran d u n g des Mu'ira-Flusses, welche direkt ü b e r Massapa
sich erhebt, gen au abzusuchen. H e rr Gramann musste
immer noch das Bett hüten. Ein ausserordentlich ermü d en d er
Marsch von etwa 6 S tunden mit steilem Aufstieg vom T h o rn -
hill-Berg aus ü b e r wüstes Geröll u n d d u rch dorniges Gestrüpp,
welcher uns in weitem Bogen zu unserem ersten Lagerplatz
zurückführte, brachte uns kein Ergebnis, u n d sehr ermüde t